Bernau/Schwelm. Auch ohne einen ihrer wichtigsten Spieler gewinnen die Schwelmer Basketballer bei Lok Bernau in überzeugender Manier.

„Schwache Frage“, sagt Falk Möller mit einem Schmunzeln im Gesicht auf die Frage, ob ihm sein Team inzwischen nicht unheimlich werden würde. Wird es nicht, könnte es aber, denn die EN Baskets Schwelm haben am Samstagabend mit dem deutlichen 94:67 (47:35)-Erfolg bei Lok Bernau den inzwischen zehnten Sieg hintereinander eingefahren und damit die Teilnahme an den Playoffs mehr oder weniger klargemacht. Die Art und Weise, wie die Schwelmer ProB-Basketballer das bei ersatzgeschwächten Bernauern taten, hinterließ einen sehr zufriedenen Trainer.

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Falk Möller weiß natürlich, dass Ergebnisse letztlich am wichtigsten im Basketball sind, strebt aber eigentlich auch immer nach Perfektion. „Vielleicht habe ich mein Team aber auch ein wenig unterschätzt, weshalb ich dieses Mal nicht nach dem Haar in der Suppe suche“, sagt der Trainer der EN Baskets. Auch ohne den wichtigen Robert Merz, der verletzt in Bernau nicht zur Verfügung stand, zeigte sein Team eine starke Vorstellung, die einem Top-Team in der ProB gerecht wurde.

Schwelm stellt sich auf Taktik von Bernau ein

Lok Bernau - EN Baskets 67:94 (35:47)

Die Viertel: 20:25, 15:22, 16:29, 16:18.

EN Baskets Schwelm: Miller (25 Punkte, 16 Rebounds, vier Steals), Reuter (17), Ajagbe (14), Frazier (12), Klesper (12), Cikara (8, sieben Assists), Hornscheidt (6), Bergen, Urspruch.

Beste Scorer Bernau: Jonah (28), Banic (13), Martin (10).

So geht es weiter: Am kommenden Samstag gastieren die EN Baskets Schwelm beim SC Rist Wedel.

Die Schwelmer mussten sich erst ein wenig an die Taktik der Gastgeber, die mit George Brock und Elias Rapieque auf wichtige Spieler verzichten mussten, einstellen. Bernau hatte nämlich verstärkten Fokus auf die gefährlichen Schützen der EN Baskets gelegt, die sich im ersten Durchgang noch schwertaten, von jenseits der Dreierlinie zu punkten. Nur einer von zehn Würfen von Downtown fand den Weg ins Netz, was dem Spiel der Schwelmer aber keinen Abbruch tat. Grund dafür war, dass das Team von Falk Möller auf diese Herangehensweise des Gegners reagierte und öfter den Weg in die Zone suchte, wo der Kanadier Khalil Miller eine dominante Vorstellung zeigte. Elf seiner 14 Versuche brachte der Center im Netz unter und sammelte darüber hinaus beeindruckende 16 Rebounds.

Vielleicht habe ich mein Team aber auch ein wenig unterschätzt, weshalb ich dieses Mal nicht nach dem Haar in der Suppe suche.
Falk Möller, Trainer der EN Baskets Schwelm

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Spätestens zur Mitte des zweiten Viertels hatte sich Schwelm auf die Taktik von Bernau eingestellt und die eigene Spielweise verändert, was in der ersten deutlicheren Führung für die EN Baskets mündete. Nach sechs Miller-Punkten in Folge beendete Marc Klesper die erste Halbzeit mit einem Korbleger nach Steal vom defensiv starken Lennart Urspruch mit der Sirene. Mit zwölf Punkten führte Schwelm beim Gang in die Kabinen und baute diesen Vorsprung mit einem starken 19:5-Lauf Mitte des dritten Viertels spielentscheidend aus. Bernau leistete sich insgesamt zu viele Fehler und hatte der Flexibilität im Spiel der EN Baskets, mit nun auch treffenden Dreierschützen, nichts mehr entgegenzusetzen.

Am Ende feiert Schwelm den höchsten Sieg der Saison

Spannend wurde es nicht mehr, denn die Schwelmer ließen auch in der Schlussphase kaum nach. Mit 27 Punkten Differenz landete das Team von Falk Möller letztlich den bisher höchsten Saisonsieg. „Das war schon eine sehr runde Leistung“, sagte der Schwelmer Trainer. Unter ihm gab es in der Aufstiegssaison 2016/17 den bisherigen Vereinsrekord von zehn Siegen in Folge, damals noch in der Regionalliga. Zehn Siege in der ProB wie jetzt hat es allerdings noch nie gegeben. Dank dieser beeindruckenden Serie stehen die EN Baskets weiter auf dem zweiten Tabellenplatz hinter Leverkusen, haben aber die Chance, mit zwei Siegen in Wedel und im Nachholspiel bei den BSW Sixers sogar die Tabellenführung in der Nord-Staffel zu übernehmen.

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Einfach wird dies allerdings nicht, denn in der kommenden Woche steht die schwierige Aufgabe beim Tabellenvierten Rist Wedel an, der auf gleich vier Spieler setzen kann, die parallel auch im Europapokal für die Hamburg Towers regelmäßig Spielzeit sammeln. Das erste Saisonziel haben die EN Baskets durch ihre Serie aber so gut wie in der Tasche, denn es ist nur noch in äußerst dytopischen Konstellationen möglich, dass die Schwelmer noch aus den Playoffplätzen rutschen. Dann würde es aber wirklich unheimlich werden.