Ennepetal. Durch fünf Spiele ohne Sieg ist der Fußball-Oberligist für die restliche Saison ohne große Perspektive. Das erwartet der Trainer nun von seinem Team.
Es steht nicht gut um den TuS Ennepetal. Könnte man zumindest angesichts der jüngsten Ergebnisse meinen. Seit fünf Spielen haben die Ennepetaler kein Spiel mehr in der Fußball-Oberliga gewonnen und sind in der Tabelle auf den neunten Platz abgerutscht. Angesichts der vergangenen Jahre, in denen der TuS eigentlich immer bis zuletzt um den Klassenerhalt bangen musste, ist Tabellenplatz neun keine Katastrophe. „Wir reden hier schon von einem Luxusproblem für Ennepetaler Verhältnisse“, sagt Trainer Sebastian Westerhoff. Und dennoch ist aufgrund der jüngsten Serie niemand in Ennepetal zufrieden.
Eine vergleichbare Serie gab es zuletzt zum Ende der vergangenen Saison. In den letzten fünf Partien der Spielzeit 22/23 setzte es ein Unentschieden und vier Niederlagen. Vergleichbar zu heute ist die Situation, denn aufgrund eines starken Frühjahrs nach dem Trainerwechsel von Dragan Petkovic auf Sebastian Westerhoff hatte der TuS Ennepetal den Klassenerhalt schon so gut wie sicher.
Westerhoff schildert seinem Team die Fakten
In dieser Saison hat das Team den Klassenerhalt zwar rechnerisch noch nicht sicher, ein Abstieg ist aber kaum noch möglich. Zehn Spieltage vor Saisonende hat der TuS 15 Punkte Vorsprung vor dem abstiegsbedrohten Nachbarn TSG Sprockhövel, der den ersten Abstiegsplatz belegt. Es geht also im zwölften Oberliga-Jahr in Folge um nichts mehr für den TuS Ennepetal, der zuletzt zumindest mit einer Qualifikation für den Westfalenpokal liebäugelte.
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Die ersten Sechs qualifizieren sich für die erste Runde des Pokals, rangiert eine zweite Mannschaft wie die des SC Preußen Münster, rutscht der Tabellensiebte nach. Durch die jüngste Negativserie beträgt der Rückstand auf den Sechsten 1. FC Gievenbeck auf zehn Punkte angewachsen. Genau gegen diesen Gegner setzte es zuletzt eine klare 0:4-Pleite, die auch höher hätte ausfallen können. „Wir müssen gegen Gegner, die auf Augenhöhe mit uns sind, deutlich präsenter werden. Welches Team das besser am Spieltag hinkriegt, gewinnt das Spiel oft“, sagt Sebastian Westerhoff.
Der Ennepetaler Trainer konfrontierte sein Team in dieser Woche mit den Fakten. „In der Hinserie haben wir aus den Spielen 18 Punkte geholt, jetzt sieben. Da ist natürlich ein Abfall zu erkennen“, sagt Westerhoff. Woran das aber konkret liegt, kann er nicht so wirklich festmachen, ebenso wenig wie er eine Erklärung für die schwache Bilanz auf heimischem Platz hat. Im heimischen Bremenstadion, wo der TuS zuletzt im Oktober gegen Schlusslicht Brünninghausen gewann, holten die Ennepetaler aus den sechs folgenden Partien nur zwei Punkte, erschreckend ist dabei das Torverhältnis: 21 Gegentore schluckte die Westerhoff-Elf in sechs Partien, im Schnitt also 3,5 Tore pro Spiel.
Defensiv zuletzt viel Rotation beim TuS Ennepetal
Vor allem die Defensive der Ennepetaler zeigte sich in den vergangenen Spielen deutlich zu anfällig. „Wir schlucken einfach zu viele Gegentore, die defensive Stabilität, die uns zum Jahresauftakt noch ausgezeichnet hatte, ist weg“, sagt Sebastian Westerhoff. Was auch an der zuletzt öfter wechselnden Besetzung in der Innenverteidigung zu tun haben könnte. Oft bildeten Patrick Polk und Linus Frölich die defensive Zentrale, seit der Rückkehr von Sebastian Lötters und der urlaubsbedingten Abwesenheit von Polk musste Westerhoff zuletzt öfter rotieren. Zudem fehlte mit Kevin Meckel in den vergangenen drei Spielen ein echter Abräumer vor der letzten Kette. Auch am Osterwochenende mit den Spielen gegen Finnentrop/Bamenohl (Gründonnerstag, 19 Uhr) und in Vreden (Ostermontag, 15 Uhr) wird Meckel noch keine Option sein. „Er ist aber wieder im Training“, hofft Sebastian Westerhoff auf eine baldige Rückkehr des 25-Jährigen.
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Zehn Spiele stehen für Meckel, Westerhoff und Co. in dieser Saison noch aus, in der es für den TuS Ennepetal nicht mehr so wirklich um etwas geht. Oder doch? „Wir haben uns ein Punkteziel gesetzt“, sagt Westerhoff. Verraten möchte er dieses aber nicht. Nicht, dass jemand, wenn die Ennepetaler ihr selbst gestecktes Ziel nicht erreichen sollten, noch behauptet, es stehe schlecht um die Mannschaft.