Ennepetal. In der Vorbereitung verletzt sich der Verteidiger des Fußball-Oberligisten. Jetzt ist er wieder fit und sorgt für neue Optionen.

Unter Schmerzen verließ Sebastian Lötters kurz vor dem Ende das Spielfeld. Ende Juli war das, im letzten Gruppenspiel des Cranger-Kirmes-Cups in Herne. Der Innenverteidiger des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal hatte sich ohne Fremdeinwirkung einen Anriss der Achillessehne zugezogen, die ihn folglich für ein halbes Jahr außer Gefecht setzte. Jetzt ist der hoch aufgeschossene Blondschopf wieder gesund und drängt zurück in die Elf von Trainer Sebastian Westerhoff. Was gar nicht so einfach sein dürfte, wie auch Lötters selbst weiß.

+ + + Du willst wissen, was im lokalen Sport in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal, in Wetter und Herdecke sowie in Hagen passiert? Melde Dich hier zum kostenlosen Newsletter an + + +

32 Gegentore hat der TuS Ennepetal in dieser Saison bisher in 17 Spielen kassiert. Bis auf das ernüchternde 0:7 gegen die Sportfreunde Lotte unmittelbar vor der Winterpause stand die Hintermannschaft der Ennepetaler deutlich kompakter als noch im gleichen Zeitraum der Vorsaison. Da waren es allerdings auch nur zwei Gegentore mehr. „Das Lotte-Spiel zieht die Statistik natürlich runter. Das war das einzige Spiel, in dem ‚Polki‘ und ‚Linus‘ neben den Schuhen standen“, sagt Sebastian Westerhoff. Polki ist Patrick Polk, der im Sommer ins Bremenstadion wechselte, der gemeinsam mit Eigengewächs Linus Frölich bis auf eine Ausnahme die Innenverteidigung der Hinrunde bildete, beide strahlten in der Regel große Sicherheit aus.

Lötters hat großen Anteil am Klassenerhalt

Genau das aber ist das Problem für Sebastian Lötters. Der kam im Winter 22/23 zum TuS und hatte mit seinen starken Leistungen erheblichen Anteil am nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt. Jetzt, wo neben Lötters auch Stefan Siepmann wieder einsatzbereit ist, hat Sebastian Westerhoff ein echtes Luxus-Problem in seiner Hintermannschaft. „Besser kann es für einen Trainer doch gar nicht sein. Egal wer da spielt, Bauchschmerzen brauche ich da keine zu haben“, sagt er.

Auch interessant

Sebastian Lötters hat die starke Hinserie seines Teams von außen betrachten müssen. „Die beiden Jungs haben hinten drin eine starke Serie gespielt, waren oft auf einem hohen Level“, schildert er seine Einschätzung der Leistungen von Polk und Frölich. Er verspüre deshalb keinen Druck oder Stress, schnellstmöglich wieder auf den Platz zurückkehren zu müssen. Bereit wäre er dafür aber. Nach einem halben Jahr konservativer Behandlung seiner Achillessehnenverletzung ist er seit Beginn der Winter-Vorbereitung wieder voll im Training und trägt damit seinen Teil zu einer gehobeneren Qualität in den Übungseinheiten bei – was natürlich auch den Offensivspielern des TuS zugutekommt.

Das kann sich aber auch schnell ändern. Ich hoffe, das ist allen bewusst.
Sebastian Westerhoff, Trainer des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal

Westerhoff schätzt Lötters‘ Qualitäten

Jugend gegen Erfahrung

Die Partie am Sonntag (15 Uhr) im Jugendstadion in Münster ist eine Nachholpartie aus der Hinrunde. Am 3. Dezember fiel die Partie dem Schneefall zum Opfer.

Die zweite Mannschaft des SC Preußen Münster ist mit 21,4 Jahren im Durchschnitt die jüngste Mannschaft der gesamten Fußball-Oberliga. Der TuS Ennepetal stellt hingegen mit einem Durchschnittsalter von 26,6 Jahren das zweitälteste Team der Liga.

Vor allem seine Kopfballstärke und die gute Antizipation, im richtigen Momenten auch mal aus der letzten Kette heraus nach vorne zu verteidigen, schätzt Sebastian Westerhoff an Sebastian Lötters. Trotzdem sieht der Ennepetaler Trainer aktuell keinen Grund, sein Duo in der Innenverteidigung auseinanderzureißen. „Das kann sich aber auch schnell ändern. Ich hoffe, das ist allen bewusst“, sagt Westerhoff mit Blick auf mögliche Sperren oder Verletzungen. „Verteidiger laufen ja eher mal Gefahr, sich eine Gelbe abzuholen“, weiß er. Der Kampf um die beiden Positionen in der Innenverteidigung ist jedenfalls durch die Rückkehr von Sebastian Lötters und Stefan Siepmann neu entfacht.

Auch interessant

Am kommenden Wochenende dürfte die Verteidigung wieder auf eine besondere Probe gestellt werden, denn beim Gastspiel beim SC Preußen Münster II bringt eine Herausforderungen mit sich. Zum einen, weil die Münsteraner laut Lötters „eine typische U-Mannschaft“ sind, zum anderen, weil neben den vielen jungen Talenten mit Luca Steinfeldt einer der besten Stürmer der Liga im Kader steht. 13 Tore in 13 Spielen erzielte der 27-Jährige bisher. Ihn gilt es für die Ennepetaler Hintermannschaft zu stoppen, um schnellstmöglich das Saisonziel Klassenerhalt auch rechnerisch zu erreichen. „Der eine oder andere Dreier würde uns sicher noch gut tun“, weiß Sebastian Lötters. Er ist wieder da, um seinen Beitrag in der Rückrunde dazu beizutragen.