Schwelm. Ab der Saison 25/26 gibt es nur noch eine A-Liga im Fußballkreis Hagen/Ennepe-Ruhr. Vereine bereiten sich bereits jetzt darauf vor.

Dem Fußballkreis Hagen/Ennepe-Ruhr stehen spannende Zeiten bevor. Im Sommer 2023 entschied sich die Mehrzahl der Vereine für die Einführung einer eingleisigen Kreisliga A. Aus den beiden Staffeln Ennepe-Ruhr und Hagen wird eine Spielklasse, die dem Meister den direkten Aufstieg in die Bezirksliga ermöglichen kann und darüber hinaus für eine Qualitätssteigerung in den unteren Spielklassen sorgen soll. Die neue Liga wird in der Saison 2025/26 eingeführt, in der kommenden Saison 24/25 können sich die Teams dafür qualifizieren. Wie genau der Modus dieser Qualifikation aussehen wird, steht noch nicht fest. Was aber bereits Fakt ist: Das Hauen und Stechen um eine gute Ausgangssituation ist bereits im vollen Gange.

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Aus 32 Teams in den beiden A-Liga-Staffeln sollen sich ab der Saison 2025/26 die 16 besten Mannschaften im neuen Oberhaus des Fußballkreises wiederfinden. „Vielleicht werden wir die Liga aber auch auf 18 Teams in dieser Saison aufstocken“, gibt der Kreisvorsitzende Peter Alexander Einblick in die Planungen. Demnach würden sich die acht bestplatzierten Teams der Saison 24/25 aus den beiden Staffeln sowie die beiden B-Liga-Meister in der eingleisigen A-Liga ein Startrecht verdienen. Ein zu diesem Zeitpunkt natürlich noch ungewisser Faktor sind dabei mögliche Absteiger aus der Bezirksliga 6, zu der in der Spielzeit gleich elf Mannschaften aus dem Kreis 13 zählen.

Vereine werden vom Kreis nicht mehr einbezogen

Wie genau die Qualifikation für die neue Liga aussehen wird, ist allerdings noch nicht in Stein gemeißelt. „Wir werden das im Rahmen des Staffeltages nach dieser Saison bekannt geben“, sagt Alexander. Gespräche zwischen den Staffelleitern und dem Kreisvorstand habe es bereits gegeben. Eine Einbeziehung der Vereine sei laut Staffelleiter Dietmar Achtert dabei nicht mehr notwendig.

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Unabhängig von den Planungen des Fußballkreises laufen bei vielen Vereinen aktuell die Vorbereitungen für die kommende Saison an. „Es wird ein Hauen und Stechen um die Plätze ganz vorne geben“, vermutet Maximilian Goerke vom FC Gevelsberg-Vogelsang. Wie Goerke vermuten auch viele seiner Trainerkollegen ein großes Wettrüsten einiger Vereine, die sich unbedingt für die eingleisige A-Liga qualifizieren möchten. „Da werden Teams in der Tabelle ganz vorne auftauchen, die man aktuell noch gar nicht auf dem Schirm hat“, sagt der aktuelle FSV II-Trainer Marvin Borberg. Erwartet wird eine Verschiebung der aktuellen Kräfteverhältnisse, weil einige Vereine in ihre Kader investieren werden. Die Nachfrage nach guten Kreisliga-Kickern dürfte entsprechend groß werden.

Rüggeberg will auf dem eingeschlagenen Weg weitergehen

RW Rüggeberg gehört laut Trainer Daniel Frölich nicht dazu. „Wir werden unseren Weg wie bisher weitergehen und sind so selbstbewusst, dass wir schon davon ausgehen, dass wir uns auch über diesen Weg qualifizieren können“, sagt er. Wichtig sei ihm und dem Verein, weiter nachhaltig zu arbeiten und das eigene Team nicht personell für eine Spielzeit aufzustocken. „Bei den Hagener Vereinen wird das wohl anders sein“, vermutet Frölich. Auch Marvin Borberg geht von einem personellen Wettrüsten der Vereine aus, wie er sprechen auch einige andere Trainer von einem zu erwartenden „Spielermarkt“. „In der neuen Saison können gute Spieler richtig abkassieren“, so Borberg.

In Silschede wächst kein Geld auf den Bäumen, deshalb werden wir auch nicht groß investieren können.
Ruben Filter, Vorstandsmitglied und Spieler beim FC SW Silschede

Auf Nachhaltigkeit setzt laut Vorstandsmitglied und Spieler Ruben Filter auch der FC SW Silschede. „In Silschede wächst kein Geld auf den Bäumen, deshalb werden wir auch nicht groß investieren können“, sagt er. Dass einige Vereine größere finanzielle Möglichkeiten haben und in neue Spieler investieren werden, glaubt auch Marc Dülm von der Spielvereinigung Linderhausen. „Es wird einen Spielermarkt geben“, sagt der Trainer des aktuellen Tabellendritten der EN-Staffel. Erste Versuche, Spieler seines Teams abzuwerben, habe es bereits zu diesem frühen Zeitpunkt gegeben.

Kreisliga A wird für Linderhausens Dülm unattraktiv

Für ihn sei die neue Liga deutlich unattraktiver. „Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Zum einen muss ein Meister natürlich aufsteigen, zum anderen habe ich wenig Interesse daran, alle zwei Wochen nach Hagen zu fahren“, sagt er. Wie auch Rüggebergs Frölich geht auch Dülm davon aus, dass sich Linderhausen für die eingleisige Liga qualifizieren dürfte.

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Einig sind sich die meisten Trainer, dass es die beiden B-Liga-Meister der laufenden Saison in der kommenden Spielzeit schwer haben dürften und sich vermutlich bereits nach nur einer Saison wieder aus der A-Liga verabschieden werden. „Für viele Teams wird es einen Schritt zurückgehen müssen. Aber aus der dann deutlich stärkeren Kreisliga B wieder aufzusteigen, dürfte sehr schwer werden“, glaubt Daniel Frölich.