Südkreis. Es ist eine historische Entscheidung, die der Fußballkreis mit der Einführung der neuen A-Liga getroffen hat. Was dafür sprich, was dagegen.

Die heimischen Fußball-Kreisligisten aus Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm reagieren gemischt auf die Revolution im Kreis – und sehen neben großen Vorteilen auch einige Nachteile.

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Dass sich die sportliche Qualität durch die eingleisige Liga in der höchsten Klasse auf Kreisebene heben wird, steht außer Frage. „Es wird eine stärkere Kreisliga A geben und das Niveau nach oben heben. Es wird attraktiveren und besseren Fußball geben“, ist sich Wolfgang Hamann, Sportlicher Leiter vom FSV Gevelsberg, sicher. Und auch Maximilian Goerke, Trainer vom FC Gevelsberg-Vogelsang, kann sich dem nur anschließen: „Eine eingleisige Liga wird die Qualität extrem nach oben schrauben.“ Dass die besten Teams aus Hagen und aus dem Südkreis künftig in einer Liga spielen, wird sehr positiv aufgenommen. Auch, dass der Meister damit künftig direkt aufsteigt, wird von allen Seiten hervorgehoben.

Coscia vermutet verstärkte Reserve-Teams

Wenn die Akteure aus dem lokalen Fußball aber dann genauer auf die Entscheidung schauen, wird das Bild differenzierter und es werden viele Nachteile genannt. Stefan Coscia, Co-Trainer von RW Rüggeberg, sieht Reserve-Mannschaften im Vorteil. „Es könnte passieren, dass eine Liga mit sehr vielen Zweit- und Drittvertretungen zustande kommt. Die wollen in der höchsten Klasse bleiben und könnten von ihren ersten Mannschaften personell profitieren“, gibt der Coach zu bedenken.

Hintergrund: Unsere Texte zur neuen A-Liga im Kreis Hagen/EN

Zudem werden durch die Zusammenführung der beiden A-Liga-Staffeln einige lokale Teams aus Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm die Liga verlassen. „Viele schöne Spiele könnten verloren gehen“, glaubt Coscia. Auch die Fahrzeiten würden mehr werden, sagt Baris Hanyildiz, Trainer der SG Vatanspor Gevelsberg.

Auf der anderen Seite bringe das aber auch frischen Wind rein, wie Hamann vom FSV findet: „Es wird mal wieder neue Spiele geben und nicht nur die eingefahrenen, die es schon seit einigen Jahren gibt.“

Manche Vereine vor besonderer Herausforderung

Sportlich wird es für einige Teams eine harte Aufgabe werden, in der A-Liga zu bleiben. „Für uns als Aufsteiger ist das noch einmal schwieriger, wenn die halbe Liga absteigt. Wir müssen Anfang der nächsten Saison schauen, was man machen kann mit Transfers“, sagt Hanyildiz von Vatanspor.

Die gleichen Probleme haben auch andere Teams, die nun entscheiden müssen, wie sie auf die Revolution reagieren. „Das wird eine Herausforderung. Der Verein muss jetzt entscheiden, ob er den aktuellen Weg weitergeht oder wie er darauf reagiert“, sagt Trainer Thomas Schumacher vom FC SW Silschede, dessen Verein sein Team gerade umbaut und verjüngt und nun eventuell einen neuen Weg einschlagen könnte. Solche Diskussionen werden bald bei vielen Teams im Raum stehen.

Zudem verweisen die Trainer auch auf mögliche Folgen bei den Spielern und Mannschaften an sich. Bei den vielen Abstiegen könnte es große personelle Veränderungen im Kreis geben.