Gevelsberg. Ein Mitarbeiter dieser Zeitung wurde von dem Kreisliga-Verein vom Platz geworfen. Warum das ein Angriff auf die Pressefreiheit ist.

Die Art und Weise, wie sich der SV Ararat Gevelsberg in den vergangenen Wochen und Monaten nach der Gewalteskalation in Silschede präsentierte, war gut. Die Verantwortlichen rund um den kurdischen Fußballverein haben sich größte Mühe gegeben, die Vorfälle aufzuarbeiten, die Täter zu identifizieren und aus dem Verein auszuschließen. Bei Ararat sollte es zukünftig nur noch um sportliche Belange gehen. Genau das hat der Verein durch den Ausschluss eines Pressevertreters zunichtegemacht.

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Der SV Ararat musste, zum Teil auch berechtigt, viel Kritik einstecken. Zwei Vereine haben auf die Austragung der Spiele gegen den Verein verzichtet, weil sie mit der Aufarbeitung der Geschehnisse im April nicht einverstanden waren. Darüber haben wir berichtet, wir haben aufgeschrieben und dokumentiert, wie die Verantwortlichen dafür Sorge trugen, dass ihr Verein nicht mehr negativ in den Schlagzeilen landet. Von anderen Vereinen haben wir für diese Berichterstattung Kritik bekommen. Wir würden „zu positiv“ über den SV Ararat berichten. Dem ist nicht so. Wir berichten neutral. Wir beschreiben, was ist.

Wir reagieren auf Anmerkungen der Vereine

Genau das haben wir auch getan, als ein Spieler der zweiten Mannschaft seinem Gegenspieler im vergangenen Oktober mit der Faust schlug. Wir haben den Fall geschildert, haben beide Seiten zu Wort kommen lassen – denn das ist unsere journalistische Sorgfaltspflicht. Die Reaktion einer Vertreterin des SV Ararat Gevelsberg darauf war heftig, sie echauffierte sich in emotionalen Worten einem Mitarbeiter unserer Zeitung gegenüber wegen einer Überschrift, die wir daraufhin entschärften.

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Es kommt immer wieder vor, dass Vereine, Spieler, Trainer oder Funktionäre mit unserer Berichterstattung nicht einverstanden finden. Das ist in Ordnung, das halten wir aus. Dazu sind wir jederzeit zu einem Gespräch bereit. Wenn dann jemand nicht mehr mit Mitarbeitenden dieser Zeitung sprechen möchte, akzeptieren wir das.

Ararats Leistungen geraten so in den Hintergrund

Was aber nicht zu akzeptieren ist, ist der Ausschluss eines Teils der Öffentlichkeit, nur weil die Berichterstattung missfällt. Darunter leiden auch die anderen Vereine und der gesamte Fußball.