Ennepetal. Ennepetal ohne Marvin Weusthoff? Undenkbar! Der Keeper ist seit Jahren eine unverzichtbare Größe -- und das nicht nur wegen seiner Torwart-Skills

Wenn sonntags der Pfiff des Schiedsrichter ertönt und der Ball in der Fußball-Oberliga rollt, ist Marvin Weusthoff zu 100 Prozent bei der Sache. Der unangefochtene Stammkeeper des TuS Ennepetal hat einen hohen Stellenwert innerhalb seines Teams und zeichnet sich immer wieder durch starke Aktionen zwischen den Pfosten aus. So soll es am Sonntag wieder laufen, wenn der TuS die Spvgg. Erkenschwick im Bremenstadion empfängt (Anstoß: 15 Uhr).

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Spricht man die Mitspieler des talentierten Torwarts an, sind sie voll des Lobes. Sie bezeichnen ihn als einen der stärksten Torhüter der gesamten Liga, wenn nicht sogar als den besten. Und das über Jahre. Seit Sommer 2015 steht Weusthoff zwischen den Pfosten des TuS. Über mehrere Saisons hat er sich weiterentwickelt und hält sein Niveau. All die Erfahrung des fast 34-Jährigen hilft der Mannschaft, dem Trainerstab, dem gesamten Verein. „Er fühlt sich beim TuS sehr wohl, das merkt man und das bedeutet für unser Team viel“, sagt Offensivspieler Abdulah El Youbari, der bis zur Vorsaison die Kapitänsbinde trug. Er spricht davon, dass Ennepetal dank Weusthoff die bisherigen Punkte eingesammelt hat. „Wir stehen durch ihn im Moment dort in der Liga, wo wir uns befinden“, betont El Youbari.

Guter linker Fuß

Der nach langer Leidenszeit vor seinem Comeback stehende Ibrahim Lahchaychi schließt sich dem an: „Er hat uns oft aus der Patsche geholfen. Er hält teilweise Bälle, die ich oft schon im Netz gesehen habe.“ Auf den 1,97 Meter großen Hünen sei immer Verlass, auch neben dem Feld. „Er hat sich zum Beispiel während der Zeit meiner Verletzung immer wieder bei mir gemeldet. Er ist immer da, wenn man ihn braucht – und er ist ein witziger Typ“, so der Mittelfeldstratege, der wie El Youbari seit 2015 mit dem Keeper gemeinsam für die Klutertstädter aufläuft. El Youbari lobt zudem die Spielfähigkeit, die Weusthoff neben seinen Torwart-Qualitäten mitbringt: „Er hat einen guten linken Fuß und Ruhe am Ball. Er ist ein sehr modern spielender Torwart und für mich der Manuel Neuer der Oberliga Westfalen.“ Dazu zeichnet sich der Rückhalt zusätzlich aus, indem er immer wieder Elfmeter pariert.

Leichte Kritik – im Guten gemeint – äußert El Youbari: „Manchmal ist er im Training nicht ganz bei der Sache, daran könnte er noch arbeiten.“ Doch er schiebt hinterher: „Sonntags ist aber immer da und gibt alles.“ Dabei fungiert Weusthoff seit dieser Spielzeit sogar als Torwarttrainer, leitet also die Übungen, der er gemeinsam mit seinen Vertretern Joel Foltyn und Florian Schneider durchführt. „Dabei gehen sie auch kritisch miteinander um und coachen sich gegenseitig“, hat Linus Frölich beobachtet. Er ist als jüngerer Spieler und Innenverteidiger auf dem Feld einer derjenigen, die sich in unmittelbarer Nähe zu ihm bewegen.

Weusthoff gibt Orientierung

„Er gibt mir Sicherheit und unglaubliches Selbstvertrauen. Auch wenn ich sehe, wie stark er im Eins-gegen-eins reagiert und als letzter Mann für uns rettet. Das motiviert die anderen“, erzählt der 23-Jährige. Außerdem kommuniziert der Torwart gut mit den Vorderleuten. „Gerade in den vergangenen Spielen, in denen ich von Beginn an gespielt habe, ist mir das aufgefallen. Er gibt uns Orientierung und ruft zu, wenn jemand von außen einläuft, was er hinter mir noch besser im Blick hat“, nennt Frölich als Beispiel.

Kapitän Marius Müller bestätigt: „Er ist ein absoluter Ruhepol, auf den man sich sportlich immer verlassen kann.“ Auch menschlich sei Weusthoff eine Bereicherung: „In Summe ist er einer unserer Eckpfeiler und ich bin froh, ihn in meinem Team zu haben“, sagt Müller über den Führungsspieler, der bereits konzentriert aufs nächste Pflichtspiel schaut.