Ennepetal. Drei Siege in Serie sind beim Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal nicht alltäglich. Die Belohnung für das formstarke Team allerdings auch nicht.

Der bereits ausgewechselte Nils Nettersheim schaute in der vierten Minute der Nachspielzeit noch einmal zu seinem Trainer: „Du kannst mich auch noch mal bringen“, sagte der Stürmer vom Fußball-Oberligisten in Richtung von Sebastian Westerhoff – als Anspielung auf seinen eher kläglich vergebenen Elfmeter in der Vorwoche beim Sieg über Türkspor Dortmund. Der „Wester“ nahm das mit einem Schmunzeln hin, schließlich hatte sich Robin Gallus bereits den Ball geschnappt und diesen anschließend souverän zum 2:0 gegen den 1. FC Gievenbeck vom Elfmeterpunkt verwandelt. Damit stand der dritte Sieg des TuS in Serie fest – so gut waren die Ennepetaler zuletzt vor vier Jahren in der Oberliga unterwegs.

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Damals startete der TuS unter der Leitung von Alex Thamm sogar mit vier Siegen in die Spielzeit. Zwölf Punkte und 12:5 Tore bedeuteten damals die Tabellenführung in der fünfthöchsten Spielklasse. Seitdem gab es im Bremenstadion nur selten Grund zur Freude in Serie. Dabei gibt es dafür einen besonderen Anreiz vom Vorsitzenden Michael Peiniger. „Wenn die Jungs dreimal in Folge gewinnen, gibt es eine Pool-Party bei mir“, sagt der TuS-Chef noch vor dem Spiel gegen Gievenbeck, welches eben genau mit diesem dritten Sieg in Folge endete. „Ich hörte davon“, strahlte Sebastian Westerhoff im Anschluss an den 2:0-Sieg, der den TuS Ennepetal nur einen Punkt hinter der Tabellenspitze rangieren lässt.

Westerhoffs Ennepetal hat viele Optionen

Der TuS von heute erinnert in einigen Zügen an den TuS von 2019 – und das nicht nur, weil einige der Spieler von damals auch noch heute zum Aufgebot der Ennepetaler gehören. Viel mehr aber beeindruckt wie damals auch die neue Tiefe des Aufgebots von Sebastian Westerhoff. Woche für Woche wechseln sich die im Fokus stehenden Protagonisten ab, auch die Einwechselspieler bringen oft neue Elemente mit ins Spiel und erlauben es Westerhoff so, auch auf taktische Umstellungen des Gegners passend zu reagieren.

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Trotz des aktuellen guten Laufs möchte man in Ennepetal aber nichts von höheren Zielen wissen. „Ich habe vor dem Gievenbeck-Spiel gesagt, dass wir uns nach den kommenden drei Spielen zusammensetzen wollen und dann schauen werden, wo die Reise für uns hingehen kann“, sagt Westerhoff.

Peiniger beeindruckt von Sebastian Westerhoff

Die bisher gesammelten 15 Punkten haben in der Oberliga noch nie zum Klassenerhalt gereicht, trotzdem sind elf Punkte auf den ersten Abstiegsplatz schon ein gutes Polster, um entspannter an die kommenden Aufgaben heranzugehen. „Der Wester wird schon dafür sorgen, dass keiner nachlässt“, glaubt Michael Peiniger. Wenn es so weitergeht mit seinem TuS, muss der Vorsitzende vermutlich noch so einige Pool-Partys in dieser Saison ausrichten.