Wolfsburg. Nach dem verlorenen Champions League-Finale hat Alex Popp ein wenig gebraucht, um das Ergebnis zu verarbeiten. Die Kritik am Team teilt sie nicht
Ich bin eigentlich immer in der Lage, Misserfolge schnell abzuhaken, aber ich gebe zu, dass es nach diesem Champions-League-Finale schwieriger ist als sonst. Es hat am Ende die bessere Mannschaft gewonnen, das gebe ich offen und ehrlich zu. Aber wir hatten durch unsere Effizienz und etwas Glück diese 2:0-Führung im Rücken und wussten ganz genau, wie der FC Barcelona aus der Kabine kommen würde. Trotzdem ist uns dann in der zweiten Hälfte gefühlt alles um die Ohren geflogen. Es war eine große Chance für uns, leider haben wir sie nicht genutzt und sind als Verlierer vom Platz gegangen.
Trotz allem haben wir unsere Saisonabschlussfeier am Finalort in Eindhoven gemacht und diese letztlich auch in vollen Zügen genossen. Es hat an dem Abend ein bisschen länger gedauert, bis alle etwas lockerer geworden sind, was angesichts der Niederlage auch kein Wunder war. Aber es war dann doch eine schöne Feier und ein guter Abschluss für diese Spielzeit.
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Ich habe nach dem Spiel viele Kommentare gelesen. Ich teile nicht die Meinung der Kritiker, die finden, dass es unserem Kader beim VfL Wolfsburg in der Breite an Qualität fehlt. Im Gegenteil: In der Breite waren wir aus meiner Sicht noch nie so gut besetzt wie in dieser Saison.
Hier müssen wir uns verbessern
Ich bin überzeugt, dass wir auf dem Erlebten aufbauen können. Wir haben ein Champions-League-Finale erreicht, obwohl kaum jemand mit uns gerechnet hat. Auch das ist ein Erfolg, den man nicht kleinreden sollte. Die Mannschaft hat viel Erfahrung gewonnen und ich denke schon, dass wir nächste Saison noch einen Tick stärker sein werden. Das Wichtigste ist es, dass wir an Konstanz zulegen. Die hat uns etwas gefehlt, denn wir hatten viele Leistungsschwankungen in unserem Spiel und die hat uns den einen oder anderen Titel gekostet.
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Unser Trainer hat gesagt, es wird in Zukunft nicht leichter, so ein Finale zu erreichen. Es ist Fakt, dass sich auch die Mannschaften der Konkurrenten entwickeln, überall wird immer mehr in den Frauenfußball investiert. Also ja, es wird nicht einfacher werden, aber ich bin überzeugt, dass wir die Qualität haben, um auch nächstes Jahr wieder ein Wörtchen mitzureden.
Jetzt ist aber erst einmal Runterkommen angesagt. Ich habe noch ein paar Termine in der Heimat, aber dann geht es in den Urlaub. Dann wird das Handy auch für eine Weile komplett ausgemacht und ich sage fürs Erste: tschüss!
Aufgezeichnet von Tim Müller