Dortmund. Am letzten Spieltag treffen die Silscheder Fußballerinnen auf den direkten Konkurrenten. So gehen sie in ihr Endspiel um den Klassenerhalt.
Noch ein Mal müssen die Frauen des FC SW Silschede ran und geht im letzten Ligaspiel noch um den Klassenerhalt. Die Schwarz-Weißen stehen aktuell auf dem ersten Nicht-Abstiegsrang in der Tabelle der Bezirksliga. Doch es geht auswärts gegen die direkten Konkurrentinnen und punktgleichen SF Westfalia Hagen. Es ist nur die um zwei Treffer bessere Tordifferenz, die beide Teams trennt. Daher geht es nun um alles – auch um den Wert des Frauenfußballs in Silschede.
Über Pfingsten war die Elf auf Mannschaftsfahrt, die ein Jahr zuvor gebucht und deshalb nicht nach hinten verschoben wurde. „Damals hatten wir nicht damit gerechnet, am letzten Spieltag noch gegen den Abstieg zu spielen“, sagt Kapitänin Paulina-Sophie Stolz. Doch kann die Fahrt nicht sogar helfen? „Wir waren einige Tage gemeinsam unterwegs, das hat uns noch einmal zusammengeschweißt. Fußball war nicht immer ein Thema, aber natürlich auch“, verrät sie. Vor dem Anstoß versucht sie ihre Mitspielerinnen auch noch einmal in Ruhe auf die wichtigen Stellschrauben hinzuweisen. Denn sie schätzt: „Es könnte hektisch werden.“
Hinspielsieg gegen Hagen war Schlüsselmoment
Gerade die Hagenerinnen waren es, gegen die Silschede der erste Sieg in dieser Bezirksligasaison gelang. 2:0 siegten die Gevelsbergerinnen im Dezember und setzten damit seit längerer Zeit ein erstes Lebenszeichen. Das flammte nach und nach immer weiter auf. Rein rechnerisch könnte mit einem Sieg sogar noch die Reserve des SV Hohenlimburg überholt werden – vorausgesetzt der würde gegen den Wambeler SV verlieren. Silschede fährt auf jeden Fall mit einem großen Kader nach Hagen, was in der Hinrunde aufgrund vieler Ausfälle nur selten der Fall war.
Lesen Sie auch: FC SW Silschede: Auf einmal mehr Mädchen als Quadratmeter
Spielertrainerin Alessa Geis gestand, dass in der ersten, desaströsen Saisonhälfte nach Gegentoren die Köpfe ihrer Teamkameradinnen häufig nach unten sanken. Das Selbstvertrauen fehlte, nun ist es zurück. Das freut Paulina-Sophie Stolz: „Wir haben super Spiele abgeliefert. Wir standen hinten sicher, gingen vorne früh drauf und hielten die Räume trotzdem eng. Wir müssen nun wach sein und dürfen uns nicht verstecken.“ Geduld sei gefragt, um nicht nervös zu werden und schlimmstenfalls frühe Gegentore zu kassieren. „Wir haben nach unserer schwierigen Situation die Kurve bekommen. Ich bin überzeugt, dass wir eine gute Leistung hinlegen werden und es schaffen“, betont Stolz.
Ohne Fanbus aber mit viel Unterstützung
Der Verein wollte mit einem Fanbus nach Hagen reisen, aber es gab doch zu wenige Rückmeldungen. „Viele wissen Bescheid, auch die Herrenteams, reisen aber wohl mit eigenem Wagen an“, sagt Geschäftsführer Ruben Filter. Der Verein wisse, was insgesamt für den Frauenfußball auf dem Spiel steht. Im Falle eines Abstieges wäre die Enttäuschung riesig. „Es würde einen Knick geben und wir müssten einen Neustart machen, wohl auch mehr jüngere Spielerinnen einbinden und überhaupt die Mädchenteams stärken“, so Filter. Er schätzt aber: „Die Frauen hätten das Zeug, direkt wieder in die Bezirksliga aufzusteigen, wo sie hingehören.“
Noch stellt sich die Frage nicht. Er hofft auf viele Mitreisende. Und Unterstützer vor Ort werden einen Effekt haben, glaubt Paulina-Sophie Stolz. Das war vor allem beim Heimspiel gegen Meister Borussia Dortmund so, als rund 400 Zuschauer vor Ort waren. „Mich persönlich hat es gepusht. Vor allem, wenn man für jede Aktion gefeiert wird. Es war cool, so etwas zu erleben und zu sehen, wie sehr der Verein hinter uns steht“, sagt die Spielführerin.