Gevelsberg. Für die Gevelsberger muss gegen Herdecke-Ende unbedingt ein Sieg her. Vor der wichtigen Partie gibt es Neuigkeiten zum Personal des FSV.
Auf die Tabelle schauen sie vor dem letzten Einsatz gerne, die Fußballer des FSV Gevelsberg. Denn sie führen die Fußball-Bezirksliga mit 58 Punkten aus 27 Spielen an. Einziger Knackpunkt: Der Zweite, VfB Westhofen, folgt mit 56 Zählern – und einem Spiel weniger. Es wird also sportlich einen wahren Endspurt um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga geben. Dazu hatte der FSV Einspruch gegen das vor zwei Wochen mit 1:1 beendete Derby gegen BW Voerde erhoben, aufgrund falscher Daten im Spielbericht. Der Stand dabei ist weiter offen.
Die Elf aus dem Stefansbachtal ist am Sonntag auswärts beim FC Herdecke-Ende gefordert, für den es noch um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt geht – und der zuletzt den Tabellenvierten BW Voerde 2:1 schlug. Es sind oft Floskeln wie dass man nur auf sich selber schaue, die vor allem an entscheidenden Spieltagen gegen einen Euro ins Phrasenschwein ausgepackt werden. Was sagt denn Gevelsbergs Trainer Lars Möske vor dem Spiel in Herdecke? „Natürlich wollen wir in erster Linie unser Ding durchziehen und einen Dreier holen. Das wäre nach der Leistung der vergangenen Wochen absolut verdient. Aber es wird gegen Herdecke eine harte Nuss, die werden kratzen und beißen.“
Statistik zweitrangig
Ihm ist bewusst, dass sein Team im ungünstigsten Fall nur auf Rang zwei in der Endabrechnung die Saison abschließen würde und dann nur über die sich über vier Runden erstreckende Relegation im Juni noch die Chance auf den Aufstieg wahren würde. Denn der VfB Westhofen kann sich eben noch im Falle von zwei Siegen einen Punkt vor Gevelsberg schieben. Und der ärgste Konkurrent überzeugt mit den meisten Treffern sowie den wenigsten Gegentreffern. Er weist bislang ein Torverhältnis von 81:23 auf. Dahinter folgt der FSV mit der bis dato zweitbesten Tordifferenz. Doch beim FSV setzen sie vor allem auf die zuletzt oftmals stabile Defensive um Abwehrchef Fabian Rösner.
Statistikfreaks spielen gerne mit solchen Zahlen und werten sie aus. Und wie hält es Lars Möske dabei? „Klar schaut man sich an, wie die anderen Teams gespielt haben und wie viele Tore gefallen sind. Aber für mich spielt die Statistik keine Rolle.“ Er weiß wie die meisten, dass es im Fußball auf kleine Situationen in einer Partie ankommen kann, die das Zahlenwerk durcheinanderwirbeln können und plötzlich ein ganz anderes Bild ergeben.
Welche Taktik wählt Möske?
Was Gevelsberg in dieser Saison vor allem auf dem Feld ausmachte, war die mannschaftliche Leistung in allen Bereichen. In der Rückrunde besonders die starke Offensive, basierend auf sauberer Abwehrarbeit. Damit katapultierte sich der Bezirksligist aus dem Mittelfeld bis an die Spitze.
Wie die Taktik gegen Herdecke aussehen kann, muss der Trainer nun entscheiden. Möglich wäre der volle Offensivdrang, um einfach direkt mehr Tore als die Gegner zu schießen und vielleicht mal ein oder auch zwei Gegentore in Kauf zu nehmen. Oder mit Fokus auf die Defensive, um alles zu verriegeln und einfach zwischendurch die entscheidenden Nadelstiche über Konter setzen und abgebrüht einschieben. Möske: „Wir wollen wenn möglich ein schnelles Tor erzielen. Dann hat Herdecke es doppelt schwer und wird gezwungen sein, aufzumachen, was uns wiederum zugute kommen würde.“
Wichtiges Personal fehlt
Ihm steht Fabian Külpmann wieder zur Verfügung, der vergangenes Wochenende aufgrund seiner fünften Gelben Karte fehlte. Zudem liegen im Sturm die Hoffnungen auf der Torgefährlichkeit von Matthias Schoger. „Unsere Offensive funktionierte in den letzten Wochen immer sehr gut, über die Flügel und mit ihm im Zentrum“, freut sich Möske. Der gegen Hüingsen aus familiären Gründen ausgefallene Timo Guidi ist ebenfalls wieder eingeplant.
Der Coach muss aber auch auf wichtige Spieler verzichten. Nach wie vor fehlen ihm die noch aus dem Derby gegen Voerde Rotgesperrten Dmytro Martyshov und Leon Herweg. Außerdem wird der sonst gesetzte Yann Luca Husseck definitiv nicht mitwirken können. Er hatte gegen Hüingsen einen Tritt vor das Knie bekommen, was immer noch samt gedehntem Innenband geschwollen ist. Max Schröder kann nach einer Knöchelverletzung wahrscheinlich ebenfalls nicht mehr spielen.
Einspruch Kabinenthema
Noch mal kurz zum Thema Einspruch: Es geht nicht ganz an Spielern und Trainer vorbei, wurde am Dienstag im Training kurz angesprochen. „Es ist auch in der Kabine mal Thema, spielt vielleicht auch zwischendurch im Hinterkopf eine Rolle. Aber wir wollen es komplett ausblenden, uns voll auf das letzte Spiel konzentrieren und unsere geniale Rückrunde krönen“, zeigt sich Trainer Lars Möske motiviert.