Hagen. Sensation auf Emst! Der Fußball-Landesligist überrollt den Oberligisten TuS Ennepetal im Halbfinale des Kreispokals – und das mehr als verdient.

Der haushohe Favorit ist ausgeschieden – und wie! Der Fußball-Landesligist SpVg. Hagen 11 sorgte mit einem 5:0 (3:0)-Sieg gegen den Oberligisten TuS Ennepetal für die große Überraschung in dieser Pokal-Saison und kann sich nun auf ein Endspiel gegen den Oberligisten TSG Sprockhövel freuen. Der glasklare Sieg gegen äußerst enttäuschende Ennepetaler war dabei äußerst verdient – und hätte im schlimmsten Fall für die Ennepetaler sogar noch höher ausfallen können. Keine Überraschung also, das TuS-Trainer Sebastian Westerhoff anschließend von einer Katastrophe sprach.

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Von Beginn an zeigten die Elfer, dass sie dieses Pokalspiel voll annahmen. Damit überrumpelten sie die zuletzt vier Mal in Folge sieglos gebliebenen Ennepetaler, die zwar auf einigen Positionen rotiert hatten, dennoch eine Elf mit reichlich Oberliga-Erfahrung auf den Platz brachte. „Ich glaube nicht, dass an der Rotation lag“, befand auch Sebastian Westerhoff, der im Vergleich zum 2:2 am Wochenende gegen Clarholz nur Peter Pearson und Sebastian Lötters für die Startelf nominierte.

Fohs macht sein Team richtig heiß

Diese umgekrempelte Ennepetaler Elf zeigte sich vor allem in der ersten Viertelstunde beeindruckt von der körperlichen Präsenz und der offensiv verteidigenden Art der Hagener. „Wir hatten schon ein wenig drauf spekuliert, dass es dem ein oder anderen schwer fallen wird, sich auf ein Spiel gegen einen Landesligisten einzulassen“, sagte Elfer-Trainer Christian Fohs nach der Partie. Ein These, mit der der Hagener Übungsleiter Recht behalten sollte, wie auch Sebastian Westerhoff nahtlos eingestehen musste. „Ich habe eindringlich gewarnt, aber offensichtlich habe ich die Mannschaft nicht damit erreicht“, so der selbstkritische TuS-Trainer über die vor allem schwache erste Halbzeit seiner Mannschaft.

Das andere Halbfinale: Am Ende doch deutlich: Zwei Elfer brechen FSV Gevelsberg das Genick

SpVg. Hagen 11 – TuS Ennepetal 5-0 (3-0)

Hagen: Helmdach – Capeller, Siljeg (84. Kemper), Jacoby (87. Vogthofer), Muzak (71. Janson), Fischer, Bodenröder (66. Morina), Endt-Knauer, Hengesbach, Osmic, Demirtas (58.Warkotsch)

Ennepetal: Schneider – Grgic (46. Yasar), Lötters, Frölich, El Youbari (74. Reyes-Mellado), Binyamin (19. Gallus), Pearson (58. Ma. Müller), Enzmann, Hupka, Nettersheim, Mo. Müller (58. Shabani).

Tore: 1:0 Muzak (14.), 2:0 Osmic (34.), 3:0 Fischer (45.), 4:0 Morina (82.), 5:0 Jacoby (87.).

Hagen hingegen ging sehr motiviert in dieses Halbfinale und kam gleich drei Mal in den ersten 15 Minuten zu guten Gelegenheiten. Die dritte Chance davon nutzte Mert Muzak, der nach einer Balleroberung schnell schaltete und den Ball ins linke obere Ecke schlenzte (14.).

Viel Ball, gar kein Ertrag

Wer nun erwartete, dass die Gäste aus Ennepetal die Spielkontrolle übernehmen sollte, sollte zwar Recht behalten, gute Gelegenheiten aber konnte sich der Oberligist aus dem vielen Ballbesitz nicht erspielen. „Wir haben ihnen bewusst den Ball überlassen und abgewartet. Ihre Fehler haben wir dann bestraft“, fasste Elfer-Trainer Christian Fohs die Ausrichtung seines Teams zusammen. Dieses kam durch Kasim Osmic nach 34 Minuten zum 2:0. Osmic musste nach zwei vergeblichen Hagener Abschlüssen das Spielgerät nur noch über die Linie bringen. Noch vor der Pause nutzte Niklas Fischer einen Fehler von Ennepetals Schlussmann Florian Schneider, der unter einer Ecke durch tauchte, mit einem Abstauber zum 3:0 (45.+1.).

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Im zweiten Durchgang spielte der Favorit dann stärker, hatte erneut viel Ballbesitz und agierte auch in den Zweikämpfen deutlich aktiver – die Tore aber schossen die Elfer. Erst ließ Eron Morina die gesamte Ennepetaler Defensive mit einem Traum-Solo alt aussehen (82.), dann stand Jan-Niklas Jakoby am Ende einer Kombination und verwertete zum unglaublichen Endstand von 5:0 (87.).„Das war ein großartiger Abend für die Jungs, die jetzt auch Mal eine Cola Zero oder zwei trinken dürfen“, freute sich Fohs für seine siegreiche Mannschaft. Was in der Ennepetaler Kabine getrunken wurde, ist nicht bekannt.