Sprockhövel. Es ist der größte Aufreger der Kreisliga-Saison: Das Spiel Hasslinghausen gegen Sprockhövel II wird wiederholt – und sorgt für erhitzte Gemüter.
Der TuS Hasslinghausen war mit seinem Einspruch vor dem Kreissportgericht erfolgreich: Das Derby gegen die TSG Sprockhövel II von vor zwei Wochen wird nach einem Regelverstoß des Schiedsrichters wiederholt. Damit wird der 2:1 (2:1)-Erfolg der Sprockhövler in der Fußball-Kreisliga A2 annulliert und die beiden Teams müssen erneut im direkten Duell gegeneinander antreten.
„Das Spiel musste neu angesetzt werden, weil ein Regelverstoß begangen worden ist“, sagte Peter Mann, Vorsitzender des Kreissportgerichts.
Doch was war passiert? Vor dem spielentscheidenden Treffer der Sprockhöveler zum 2:1 wurde der Unparteiische angeschossen, die Partie aber nicht unterbrochen. Die Sprockhöveler waren davor schon im Ballbesitz und blieben danach weiter im Ballbesitz. Der Ball sprang vom Schiedsrichter zu einem Sprockhöveler, der dann den Torschützen Simon Bukowski bediente. „Damit kommt der Schütze überhaupt erst in die Position, um das Tor zu erzielen. Der Schiedsrichter hätte das Spiel unterbrechen müssen, hat er aber nicht. Das ist ein klarer Regelverstoß“, sagte Hasslinghausens Co-Trainer Christian Parlow unmittelbar nach der Niederlage.
Schiedsrichter räumt Fehler ein
Der Referee soll von der alten Regel ausgegangen sein, dass der Schiedsrichter Luft sei. Diese gibt es aber nicht mehr und die Partie hätte mit Schiedsrichterball für Sprockhövel II fortgesetzt werden müssen. „Der Schiedsrichter hat seinen Fehler eingeräumt. Ihm war nicht klar, dass es diese Regel gibt“, erklärt Mann. Das Spiel wird nun wiederholt, weil der Schiri von einer falschen Regel ausgegangen ist – anders als bei einer Fehlentscheidung durch eine falsche Wahrnehmung der Situation.
Auch interessant: Das sind die besten Joker der Kreisliga-Saison 22/23
Die Sprockhöveler können die Entscheidung trotzdem nicht nachvollziehen und sind erzürnt. „Das ist völlig lächerlich“, wird TSG-Coach Christian Kalina deutlich und legt mit einer ausführlichen Kritik los. Er kritisiert unter anderem die Dinge, die im Urteil stehen. „Dort steht, dass der Ball von seitlich außerhalb in den Strafraum gespielt wurde. Das entspricht in keiner Weise den Tatsachen. Da stehen Dinge im Urteil, die nicht stimmen“, sagt Kalina über die Entscheidung.
Lesen Sie auch: Hasslinghausen überrascht mit Fairplay: „Noch nie gesehen“
Zudem geht er auch auf die Hasslinghauser und den Protest an sich ein. „Für Hasslinghausen geht es in dieser Saison um nichts mehr. Sie haben das nur gemacht, um uns einen auszuwischen. Und dann kommen die mit so einem Dingen auch noch durch“, zeigt Kalina sich fassungslos.
Gegner nehmen Sprockhövel II auf die Schippe
Doch überrascht hat ihn der Einspruch des Lokalrivalen keineswegs. „Es ist nicht das erste Mal, dass von denen so ein Quatsch kommt“, meint er. „Alle finden das albern, unsere Gegner machen sich alle lustig über Hasslinghausen. Sie kommen vor dem Spiel zu uns, versprechen uns, dass sie keinen Protest einlegen werden“, erklärt er.
Passend dazu: Hasslinghausen-Protest: So fassungslos zeigt sich die Konkurrenz
Wann die Begegnung zwischen Hasslinghausen und Sprockhövel nachgeholt werden soll, steht noch nicht fest. „Wir werden aber ein Spiel mehr als unser Konkurrent Ennepetal haben“, ist Kalina angesäuert. Im engen Meisterschaftskampf zwischen seiner Truppe und der Reserve vom TuS Ennepetal kommt also eine Zusatzbelastung auf seine Mannschaft zu. „Und dann haben wir, wenn wir Pech haben, noch ein paar unnötige Verletzungen“, kann sich Kalina vorstellen. Denn er ist sich sicher, dass es beim Wiederholungsspiel zwischen den Team zur Sache gehen wird.
Sprockhövel könnte gegen das Urteil noch Einspruch einlegen, hat das aber stand jetzt nicht vor. Der TuS Hasslinghausen möchte sich dieser Redaktion gegenüber nicht zu dem Urteil äußern.