Gevelsberg. Es geht auf Reisen. Sieben Auswärtsspiele in Serie werden nur von einem Nachholspiel unterbrochen. So geht die HSG diese Aufgabe an.

Am kommenden Sonntag startet für den Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg/Silschede eine Auswärtsserie von sieben Partien, die nur am kommenden Mittwoch durch das Nachholspiel gegen den HC Westfalia Herne unterbrochen wird. Schon der Auftakt hat es in sich, um 17 Uhr tritt die HSG beim Tabellenfünften CVJM Rödinghausen an.

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Im Hinspiel machten es die Gevelsberger ihrem Gegner viel zu leicht, die 26:34-Niederlage hatten sie sich selbst zuzuschreiben. „Das darf uns nicht wieder passieren, wir haben viel zu viele Fehler gemacht“, erinnert sich Trainer Sascha Šimec. „Seitdem haben wir uns weiterentwickelt. Wenn wir an unser Limit gehen, können wir dort mitspielen und vielleicht für eine Überraschung sorgen.“

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Der positive Trend der HSG spiegelt sich auch in Ergebnissen wieder. Durch fünf Punkte aus den letzten drei Partien haben sie sich auf Rang zwölf geschoben und dürfen weiter davon träumen, den Klassenerhalt zu schaffen. Abhängig von den Absteigern aus der dritten Liga kann dafür ein einstelliger Tabellenplatz nötig sein. Mit dieser Thematik möchte sich Šimec jedoch noch nicht intensiver beschäftigen. „Das ist bei uns im Hinterkopf. Allerdings haben wir noch 16 Spiele und tun gut daran, das auszublenden und uns auf unsere eigene Weiterentwicklung zu konzentrieren.“ Gerade mit Blick auf die anstehenden Aufgaben in fremder Halle sei dies der einzig richtige Weg.

Deutlich emotionaler

Rechtzeitig vor den Duellen mit vielen der Topteams der Liga haben sich die Gevelsberger zusammengerauft und mit einigen Erfolgserlebnissen neuen Mut getankt. Ein wichtiger Erfolgsfaktor hierfür ist die Emotionalität, welche das gesamte Team auf und neben dem Feld in den letzten Wochen zeigte. „Wir haben deutlich mehr Emotionen gelebt und uns gegenseitig gepusht. Das ist für mich die wichtigste Entwicklung“, bestätigt Rückraumspieler Benedict Philippi.

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Der Routinier selbst ist aktuell in bestechender Form, überzeugt mit Torgefahr sowie seiner Arbeit im Innenblock und ist für Šimec ein Eckpfeiler des Teams. „Er geht mit Leistung vorne weg, sein Wort hat Gewicht in der Mannschaft. Ein Typ wie Bene ist ein Gewinn für den ganzen Verein, mit seiner Einstellung ist er ein absolutes Vorbild.“

Benedict Philippi im Gespräch mit Nils Schröter
Benedict Philippi im Gespräch mit Nils Schröter © Michael Scheuermann

Den Schwung aus dem erfolgreichen Start in das neue Jahr möchten Philippi und seine Teamkollegen mit nach Rödinghausen nehmen und sich dort ähnlich geschlossen präsentieren wie in den Spielen zuvor. „Mir hat dieses Auftreten sehr gut gefallen, wir haben füreinander gespielt. Wenn wir diesen Spaß am Handball mit in das Wochenende nehmen, können wir uns auf ein spannendes Spiel freuen.“

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Auch der Linkshänder hält den Blick auf die Tabelle in der jetzigen Phase der Saison nicht für entscheidend, angesichts des enormen Restprogramms und unzähliger denkbarer Konstellationen könne man nur schwer so weit vorausschauen. „Wir haben noch 16 Partien vor uns, diese Saison wird noch viel Eigendynamik bekommen. Fakt ist, dass wir uns in Rödinghausen anders präsentieren müssen als im Hinspiel. Ich bin sicher, dass uns das gelingen wird.“

Philippi sieht HSG in perfekter Position

Inwiefern Teams zum Saisonende nachlassen, weil der Abstieg oder der Nichtaufstieg feststehen, steht heute noch in den Sternen. Durch die letzten Erfolge haben sich Philippi und die HSG zumindest die Möglichkeit erarbeitet, lange Zeit in Schlagdistanz zu den rettenden Plätzen zu bleiben. „Wir haben uns in Position gebracht in den letzten Wochen, ansonsten hätten wir kaum Chancen gehabt.“ Der verpasste Sieg beim 27:27-Remis gegen den TuS Volmetal ändert nichts am neu gewonnenen Selbstvertrauen der Gevelsberger. „Den verlorenen Punkt vom letzten Wochenende werden wir uns woanders wieder zurückholen.“ Geht es nach den Anhängern des Gevelsberger Handballs, am liebsten schon am Sonntagabend in Rödinghausen.