Gevelsberg. Zweites Spiel, zweite Niederlage: Gegen das Top-Team aus Rödinghausen ist die HSG Gevelsberg/Silschede in eigener Halle weitgehend chancenlos.
Für die HSG Gevelsberg/Silschede hat sich der befürchtet schwere Saisonstart nach der Auftaktniederlage gegen Drittliga-Absteiger TuS Volmetal bestätigt. 20 Gegentore in Halbzeit eins und eine klare 28:36 (12:20)-Niederlage, so lautete die Bilanz des Handball-Oberligisten nach der ersten Partie in eigener Halle gegen den CVJM Rödinghausen.
Das Spiel war keine acht Minuten alt, als HSG-Trainer Sascha Šimec seine erste Auszeit nahm. Nach dem 3:2-Führungstreffer (3.) durch Simon Skupin sah sich Šimec fünf schnelle Gegentore später gezwungen auf seine Mannschaft einzuwirken. Gegen den letztjährigen Vizemeister und klaren Favoriten aus Rödinghausen mangelte es der HSG in Teilen an der hundertprozentigen Überzeugung. „Wir haben die Zweikämpfe nicht so angenommen wie es nötig gewesen wäre um mit so einem Gegner mitzuhalten“, befand der Gevelsberger Übungsleiter nach dem Abpfiff.
Šimec vermisst Einsatz bei der HSG
Die Vorzeichen gegen den CVJM waren nicht optimal, mit Daniel Krüger, Lennart Bulk und Christopher Fege fehlten wichtige Eckpfeiler. „Das darf aber keine Ausrede sein, nicht alles auf der Platte zu lassen“, wurde Šimec deutlich. Denn auch die Gäste mussten auf ihren kompletten Innenblock verzichten. In der eigenen Deckung agierten die Gevelsberger vor allem gegen Felix Bahrenberg zu passiv, der früh vier Treffer erzielte, ehe er sich mit einer Roten Karten aus dem Spiel verabschiedete.
Lesen Sie auch: Kommentar: Das wird ein hartes Jahr für Gevelsbergs Handballer
Das Offensivspiel der HSG war gegen ein Team wie den CVJM zu fehleranfällig. Im Rückraum unterliefen einfache Fehler, die Wurfquote von den Außenpositionen lag am Ende bei unter fünfzig Prozent. Im Stile einer Spitzenmannschaft machten sich die Gäste jeden einzelnen Fehler der HSG mit ihrem Tempospiel zunutze. „Das war einer der größten Unterschiede heute“, strich Šimec heraus. „Sie haben aus unseren Nachlässigkeiten sehr viel Kapital geschlagen.“
Scholz hält im zweiten Durchgang überragend
Grund zur Hoffnung gab es für das Gevelsberger Publikum Anfang der zweiten Halbzeit. Torhüter Christian Scholz hielt in dieser Phase überragend, nach Treffern von Sam Lindemann und dem aufopferungsvoll kämpfenden Aljoscha Apel zum 16:23 (36.) folgte die Hinausstellung gegen Bahrenberg, Christopher Schrouven verkürzte auf sechs Treffer. Die Aufbruchstimmung im Lager der HSG währte aber nur kurz. Statt das Spiel noch einmal spannend zu machen, erlaubten sie sich drei teils fahrlässige Ballverluste.
Die Gäste aus Rödinghausen ließen sich nicht zwei Mal bitten, sorgten mit je zwei Treffern durch Marvin Stender im Gegenstoß sowie Maurice Alexander Goetsch für die Vorentscheidung. Trotz des deutlichen Rückstandes gaben sich vor allem die jungen Gevelsberger Spieler um Aljoscha Apel nicht auf. Auch Kreisläufer Sam Lindemann, der aufgrund der Ausfälle über 60 Minuten die Last am Kreis alleine stemmen musste, hielt dagegen. Am ungefährdeten Sieg des CVJM änderte das alles nichts mehr.
Gevelsberg muss schnell lernen
„Wir haben gegen einen sehr abgezockten Gegner gespielt, man hat gesehen warum sie vergangenes Jahr Vizemeister geworden sind“, zollte Šimec dem Gegner nach dem Abpfiff Respekt und verwies auf den Lernprozess seiner Mannschaft. „Wir haben viele junge Spieler, die sich nur durch solche Partien weiterentwickeln.“ Gleichzeitig forderte er für die kommenden Wochen eine Steigerung, die nächste Aufgabe wartet am kommenden Samstag in Möllbergen. „Wir müssen als komplette Mannschaft mit einhundert Prozent in jedes einzelne Spiel gehen, das habe ich heute phasenweise vermisst.“