Schwelm. Ob Hochleistungswettbewerb oder Ehrenamt: diese Schwelmer tun Dinge, vor denen man nur den Hut ziehen kann. Das sind die Sportler des Jahres 2021
Vor ihnen können wir uns alle verneigen. Was sie im oder für den Sport tun, verlangt ein großes Maß an Respekt. Der Stadtsportverband Schwelm hat am vergangenen Dienstag bei der Sportlerehrung 2021 die Lokalhelden der Leibesübungen ausgezeichnet.
Eröffnet und geleitet wurde die Veranstaltung vom Vorsitzenden des SSV, Andreas Happe. Dieser begann mit der Begrüßung des Bürgermeisters Stephan Langhard und anderen Verantwortlichen wie dem Sportausschussvorsitzenden Matthias Kampschulte. Beide richteten sich auch wörtlich an die Zuschauer. Langhard lobte nicht nur die außergewöhnlichen sportlichen Leistungen, sondern vor allem die des oft zu kurz kommenden Ehrenamts, denen auch zwei Auszeichnungen zugesprochen wurden.
„Ohne alle Ehrenamtlichen wäre das alles hier nicht möglich“, betonte der Bürgermeister. Kampschulte sprach die Arbeit der Politik in Bezug auf den Sport und die Vereine in Form von Projekten an. Für diese gab Happe anschließend einige Ideen. So wird beispielsweise die Schwelmer Rennbahn einen Beachvolleyballplatz bekommen.
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Die Tendenz zur Bewegung von Kindern und Jugendlichen in Zeiten der Digitalisierung sinkt stetig. Happe schlug Projekte vor, die jedes Kind in Schwelm in Bewegung bringt und die dafür sorgen, dass bis zum zehnten Lebensjahr Grundfähigkeiten im Laufen und Schwimmen erlernt werden. Dazu müssen jedoch Vereine, aber auch die Politik und Sponsoren gemeinsam aktiv werden.
Anschließend ging es zu den Ehrungen. „Damit wir auch etwas über die Sportlerin oder den Sportler erfahren“, so Happe, führte er mit ihnen und jeweils einer weiteren Person aus ihrem Umkreis ein Interview. So erfuhr das Publikum über die Geschichten der Preisträger.
Erfolg ohne Ende
Insgesamt fünf Auszeichnungen standen bei der Sportlerehrung auf dem Programm. Den Anfang machte Jule Mantsch, die nach 2019 zum zweiten Mal zur „Sportlerin des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Die Beachvolleyballerin holte mit der DJK TUSA 06 Düsseldorf und der TG RE Schwelm im Jahr 2021 den dritten Platz bei der U18 EM und wurde gleich dreimal deutsche Meisterin in den Altersklassen U18, U19 und U20.
„Die Erfolge von Jule in den letzten Jahren sind gigantisch. Sie ist eine ganz tolle und besondere Sportlerin mit viel Ehrgeiz, aber auch mit verletzlichen Seiten“, so Trainer Geri Duwe, der ihre Bodenständigkeit lobte.
Nach Jule Mantsch wurde ihr männliches Pendant, der „Sportler des Jahres“ geehrt. Diesen Titel nahm Felix Stutzenberger mit nach Hause. Sein Bruder Max war bereits Sportler des Jahres, im gleichen Bereich: Schwimmen. Er ist für die SG Bayer in seinem Jahrgang die deutsche Nummer Eins und hat 2021 die Top zehn der deutschen Jahrgangsmeisterschaft erreicht und stellte neue Rekordzeiten im Brustschwimmen auf. Das Training, das er dafür auf sich nimmt, dürfte viele zum Staunen bringen.
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„Ich stehe so um Viertel vor fünf auf, dann gehe ich um halb sechs zum Training bis sieben, um acht Uhr zur Schule bis 16 Uhr und dann geht es wieder zum Training. Abends mache ich dann noch Hausaufgaben bis 22, 23 Uhr“, erklärte Stutzenberger. Er schwimmt zehn bis zwölf Kilometer am Tag. Dass er nebenbei noch arbeiten geht, um Geld zu verdienen, lässt jeden seinen Hut ziehen.
Als nächsten waren die wichtigen Kräfte des Ehrenamts an der Reihe. „Ehrenamtler des Jahres“ wurde Christoph Könner. Für die DLRG Schwelm sorgt er dafür, dass an der Glörtalsperre niemandem etwas passiert. Das habe „ein bisschen was von David Hasselhoff“, wie Happe anmerkt. Für seinen Wachdienst, den er auch selbst mit organisiert, steht er jeden Tag, an dem er dort für Ordnung sorgt, früher auf als jeder andere.
Zudem ist er in der Kinderschulausbildung und in vielen weiteren Formen für die DLRG aktiv. „Mich motiviert, dass ich selbst als Kind im Verein sein durfte“, so Könner.
Als „Ehrenamtlerin des Jahres“ würdigte der SSV Madlene Vollmerhaus vom Judoclub Samurai Schwelm-Ennepetal. Mit sieben Jahren fing sie im Verein an und betreut heute mehrere Jugend-Trainingsgruppen. Auf viele Kinder aufzupassen, die zu einem kommen, um gegeneinander zu kämpfen und ihnen dazu noch etwas beizubringen, ist keine leichte Aufgabe.
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Zu guter Letzt nahm Stephan Völkel, Geschäftsführer der EN Baskets, den Preis für die „Mannschaft des Jahres“ entgegen. Der Coach des Teams, Falk Möller, war privat verhindert, stattdessen erklärte Völkel die Ziele der Baskets für die neue Saison und beschrieb, wie es den Baskets gelinge, gute Spieler zu verpflichten, die sich in Schwelm weiterentwickeln wollen, wovon der Verein profitiere.