Ennepetal. Der Kapitän kehrt zurück und hat eine klare Forderung an seine Mitspieler: Abdulah El Youbari will beim TuS Ennepetal wieder vorweggehen.

Eigentlich hätte es für den Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal eine relativ entspannte Reise ins Ruhrgebiet werden können. Doch nach dem jüngsten Misserfolg bei Victoria Clarholz wird das Gastspiel beim bereits lange abgestiegenen Traditionsverein SC Westfalia Herne alles andere als ein entspannter Trip. Am Freitagabend 19.15 Uhr) sind die Ennepetaler im Stadion Schloss Strünkede unter Druck. Und dabei wird es für den TuS vor allem darauf ankommen, die richtige Einstellung auf den Platz zu bringen.

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Diese fehlte am vergangenen Wochenende bei der Niederlage gegen Clarholz, wie der verletzte Kapitän Abdulah El Youbari von Außen beobachtete. „Clarholz hatte nicht das bessere Team, haben auch keinen besonderen Fußball gespielt. Aber sie haben Herz gezeigt“, sagt 35-Jährige. El Youbari fehlt den Ennepetalern seit einigen Wochen mit einem Muskelfaserriss.

Für einen Einsatz in den entscheidenden Spielen gegen Herne, Münster II und eventuell der Partie gegen Finntentrop/Bamenohl hat der Spielführer nichts unversucht gelassen, um wieder auf dem Platz stehen zu können. Unter anderem unterzog er sich einer Eigenblut-Therapie, erste Laufversuche in dieser Woche liefen reibungslos. Ob der Flügelspieler bereits gegen Herne auflaufen können wird, entscheidet sich aber kurzfristig. „Das ist ein Spiel, dass du dir nicht entgehen lassen möchtest“, sagt er.

Besondere Konstellation

Und das liegt nicht nur an der großartigen Atmosphäre mit Flutlicht in einem altehrwürdigen und traditionsträchtigen Stadion. Vor allem die tabellarische Konstellation und die mitunter blutleeren Auftritte seines Teams motivieren El Youbari, am Freitagabend unbedingt auflaufen zu wollen.

Sollte es mit einem Einsatz klappen, möchte der Kapitän mit gutem Beispiel voran gehen – und auch wenn er nicht auf dem Feld stehen wird, will er seine Mitspieler so gut wie möglich unterstützen. „Wir brauchen in dieser Situation jetzt jeden, egal ob er spielt oder nicht. Wir müssen brennen für dieses Spiel“, sagt der 191-fache Oberliga-Kicker.

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Gegen die bereits abgestiegene Westfalia aus Herne geht es für die Ennepetaler um Punkte, die bis auf den TuS Haltern bisher jeder Kontrahent in der Abstiegsrunde eingefahren hat. Was allerdings kein Grund sein sollte, die Herner zu unterschätzen, wie El Youbari findet. „Auch sie haben einige gute Kicker dabei, die sich sicherlich noch einmal in der Oberliga präsentieren möchten“, glaubt er.

Ein warnendes Beispiel ist für ihn das Ausscheiden im Halbfinale des Kreispokals gegen den Landesligisten SC Berchum/Garenfeld vor einigen Wochen. „Da haben wir gesehen, dass man solche Spiele nicht einfach so gewinnt.“

Nettersheim und Müller dabei

Hoffnung auf eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem Auftritt bei Victoria Clarholz dürfte Trainer Imre Renji die Rückkehr einiger Leistungsträger machen. Nils Nettersheim, in der vergangenen Woche noch privat verhindert, wird ebenso wieder mit von der Partie sein wie der zuletzt gelbgesperrte Marius Müller. Wenn dann auch noch „Abi“ El Youbari tatsächlich wieder auflaufen kann, stehen die Zeichen zumindest aus personeller Sicht nicht schlecht. Eines ist gegen Herne in jedem Fall klar: Eine weitere Pleite kann sich der TuS nicht leisten.