Ennepe-Süd. Die Partie Neuenrade gegen Hüingsen wurde nach 87 Minuten abgebrochen. Der Verband hat nun ein Urteil gefällt, die für großes Unverständnis sorgt

Mit einem für viele unverständlichen Ergebnis ist die Verhandlung über den Spielabbruch in der Partie zwischen den SF Hüingsen und TuS Neuenrade zu Ende gegangen. Die Partie in der Fußball-Bezirksliga, Gruppe 6, die am 20. März beim Stande von 5:1 für Hüingsen in der 87. Minute abgebrochen wurde, muss wiederholt werden. Grund war, dass ein Neuenrader Spieler den Platz partout nicht verlassen wollte, obwohl dieser die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Schiedsrichter Niklas Kastner entschied daraufhin, das Spiel abzubrechen.

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Die Spruchkammer bezieht sich damit auf Paragraf 36 der Spielordnung des Westdeutschen Fußballverbandes, wo es in Absatz 4 heißt: „Erfolgt der Spielabbruch aus Gründen, die beide Mannschaften nicht zu vertreten haben, ist das Spiel neu anzusetzen.“ Das Sportgericht sieht ein Fehlverhalten des Schiedsrichters, so dass der Spielabbruch keiner Mannschaft zuzurechnen ist.

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Der Unparteiische aus Arnsberg, so die Meinung der Rechtsinstanz, habe nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Partie fortzusetzen. Die Entscheidung ist als „beabsichtigte Entscheidung“ nicht endgültig. Beide Vereine können hierzu noch Stellung nehmen. Aus Hüingser Kreisen wurde dieses Urteil bereits als „untragbar“ bezeichnet. Die Sportfreunde kündigen an, bis zur letzten Instanz dagegen vorgehen zu wollen.

Neuenrade soll provoziert haben

Dort sieht man die Rolle des Fabrice Kele vom TuS Neuenrade nicht richtig gewürdigt. Kele wurde in der 82. Minute eingewechselt. Vier Minuten später sah er Gelb-Rot für Meckern und Bedrängen des Schiedsrichters. „Er war doch nur auf dem Platz um den Abbruch zu provozieren“, ist sich Hüingsens Geschäftsführer Manfred Mösta sicher. „Nach dem Abbruch hat er doch seine Mitspieler beruhigt mit den Worten „Das Spiel wird doch neu angesetzt“, erinnert sich Mösta.

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Unter anderem bei Wolfgang Hamann, dem Trainer des Ligarivalen FSV Gevelsberg, traf die Entscheidung auf Unverständnis. „Wenn das Schule macht, sehen wir künftig wohl häufiger provozierte Spielabbrüche, sofern eine Mannschaft klar zurückliegt“, befürchtet er. „Es wäre doch ein Freifahrtschein für jedes Spiel.“