Gevelsberg. Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten ist mächtig sauer auf sein Team: Zu arrogant war ihm der Auftritt bei der Pleite gegen den ASSV Letmathe.

Wolfgang Hamann ist ein alter Hase im Trainergeschäft. Dass der 62-Jährige nach einem Spiel seines FSV Gevelsberg fassungslos ist und um Worte ringt, ist eine absolute Rarität. Am Sonntag nach der 1:2 (0:2)-Niederlage gegen ASSV Letmathe war es soweit. „Hochmut kommt vor dem Fall“, lautete seine Fazit nach dem Spiel.

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Ja, die Gevelsberger hatten die Aufgabe gegen den abstiegsbedrohten Tabellenelften offenbar unterschätzt- „Wir sind vor allem im ersten Durchgang arrogant aufgetreten und haben schon vor dem Spiel den Gegner lächerlich gemacht“, bekannte Hamann und fügte hinzu: „Der hat uns mal eben gezeigt: Am Ende knallt die Peitsche.“

Gevelsberg wacht erst nach dem Rückstand auf

Mit dieser Einstellung musste die erste Halbzeit in die Hose gehen – und so war es denn auch. Der FSV war zwar physisch auf dem Platz, mental aber abwesend. Und das obwohl Hamann mit Hinweis auf den Punktverlust am Grünen Tisch vor den Letmathern eindringlich gewarnt hatte. Doch seine Schützlinge hatten da offenbar auf „Durchzug“ gestellt. Das Ergebnis waren zwei Gegentore in der 21. und 38. Minute zum Halbzeitstand von 0:2.

Keine Chance für Daniel Hamann: Letmathes Kai Rammelmann trifft zum 0:1.
Keine Chance für Daniel Hamann: Letmathes Kai Rammelmann trifft zum 0:1. © Jens Pommerenke / AirPictures.de

Mit Nick Träptau als zweiter Spitze neben Matthias Schoger ging es in den zweiten Durchgang. Dafür musste der diesmal überfordert wirkende Deniz Akbaba weichen. Das resultierte in einem 45-minütigen Sturmlauf gegen die mit Mann und Maus ihren Vorsprung verteidigenden Gäste. Treffer gelangen allerdings lange Zeit nicht. „Es gibt so Tage, da kannst du aufs Tor schießen, so oft wie du willst – und der Ball geht nicht ‘rein“, stellte Hamann fest.

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Na ja, so ganz hatte er nicht recht. Immerhin sorgte Henrik Behr mit einem Schuss aus 25 Metern kurz vor dem Ende für den „Ehrentreffer“ der Gevelsberger. „Aber das ist für die Ansprüche, die wir haben, einfach zu wenig“, gab der FSV-Trainer unumwunden zu. Auch Hamannns sonst so gut funktionierende „Lebensversicherung“ mit Namen Schoger war diesmal erfolglos. Die Letmather verstanden es die Räume so eng zu machen, dass ihm, genauso wie dem gleichfalls bulligen Nick Träptau der Bewegungsradius fehlte. Hinzu kam, dass das Flügelspiel der Gevelsberger diesmal nicht ins Rollen kam. Unter anderem lag das am Ausfall des erkrankten Stefanos Liavas.

Das einzig Positive an diesem Spieltag für Wolfgang Hamann war das Ergebnis der Konkurrenten um Platz drei. Sowohl TSK Hohenlimburg als auch SV Deilinghofen-Sundwig verloren ihre Spiele – genauso überraschend wie Hamanns FSV. „Dass wir dadurch den dritten Rang gehalten haben, freut mich zwar, aber verdient hatten wir das nicht.“ Jetzt steht die Aufarbeitung des Spiels an, bevor die nächste Aufgabe beim TuS Ennepe ansteht.