Die Stadt Schwelm schließt vorerst fünf Sporthallen. Eine nachvollziehbare Entscheidung. Der Kommentar.
Corona stellt Politiker und andere Entscheider vor eine schwere Wahl. In vielen Lebenslagen gilt es, abzuwägen zwischen einem möglichst großen Schutz der Gesundheit auf der einen Seite und wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten auf der anderen Seite.
Selbstverständlich ist es für zahlreiche kleine Sportvereine unerlässlich, dass sie vor Zuschauern spielen können und ebenso wichtig ist es für Breitensportvereine, ihr Programm anbieten zu können. Wenn Kurse abgesagt werden müssen und Hallen schließen, fehlen vielen Menschen die sozialen Kontakte, die sie im Rahmen des Sports gepflegt haben.
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Auf der anderen Seite ist es nachvollziehbar, dass die Stadt Schwelm auf möglichst große Sicherheit setzt. Mittlerweile wurde von vielen Wissenschaftlern bestätigt, dass Abstand halten draußen und in gut belüfteten Räumen hilft, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Doch in einer Sporthalle, in der die Luft nicht so schnell ausgetauscht werden kann und Aerosole über einen längeren Zeitpunkt in der Luft schweben, ist die Gefahr groß, dass es beim gemeinsamen Sport zu einer Ansteckung kommt – selbst wenn die Hände desinfiziert werden und alle Sportler durchgängig mindestens anderthalb Meter Abstand zueinander halten.
Vorsicht ist besser als Nachsicht, lautet eine alte Redensart. An diese haben sich augenscheinlich auch die Schwelmer erinnert. Denn nun, da die Coronazahlen wieder steigen, möchte natürlich keine Stadt als nächster Hotspot in die Schlagzeilen geraten. Es bleibt die Hoffnung, dass spätestens zum Saisonbeginn Lockerungen wieder möglich sind.