Ennepetal. 21 Teams sorgen für eine XXL-Saison in der Fußball-Oberliga. Bei zwei Staffeln droht dem TuS Ennepetal eine Hammerstaffel. Neues aus Münster.
Reinhold Spohn steht vor einer gewaltigen Aufgabe. Nach dem Rückzug des TuS Haltern am See aus der Regionalliga werden sage und schreibe 21 Mannschaften in der kommenden Saison in der Fußball-Oberliga antreten – und der Staffelleiter muss diese XXL-Serie mit Blick auf die andauernde Corona-Pandemie planen. Kein Wunder, dass Spohn aktuell sagt: „Wir haben mehrere Varianten im Fokus, aber ich kann jetzt nicht in eine Glaskugel gucken und sagen, wie sich alles entwickeln wird.“ Wir tun zum Leidwesen des TuS Ennepetal aber genau dies – und nennen zudem wichtige Fakten.
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Entgegen aufgekommener Gerüchte wird die U23 des SC Preußen Münster auch in der kommenden Saison in der Oberliga antreten. „Andere Überlegungen gibt es bei uns nicht“, erklärte Marcel Weskamp, Pressesprecher des Klubs, auf Nachfrage dieser Zeitung. Zu den Spekulationen kam es, weil die erste Mannschaft des Gründungsmitglieds der Bundesliga aus der 3. Liga in die Regionalliga abgestiegen ist – und sich der Verein auf vielen Ebenen neu sortiert.
RSV kämpft weiter
Der RSV Meinerzhagen, vor dem Corona-Abbruch Zweiter, will die Entscheidung des FLVW, ihn nicht als Regionalliga-Aufsteiger aus der Oberliga zu entlassen, nicht schlucken. „Wir warten die Liga-Einteilung ab und werden Einspruch einlegen, falls wir nicht in die Regionalliga eingeteilt werden“, verriet Teammanager Yalcin Akbal.
Eine weitere Tatsache: Es gibt mit dem 6. September ein Datum für den angestrebten Start der neuen Saison. „Wir planen mit dem ersten September-Wochenende“, erklärte Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW). Voraussetzung ist, dass die Corona-Einschränkungen nicht wieder verschärft werden. Bis Freitag, 10. Juli, können die Vereine ihre Meldungen noch abgeben, in der kommenden Woche wird die ersehnte Staffeleinteilung erfolgen.
Das sagt der Oberliga-Experte
Und damit tauchen wir für die Oberliga Westfalen ein ins Reich der Spekulationen. Um einerseits die Belastung für die 21 Mannschaften in Grenzen zu halten und andererseits spieltechnisch für den Fall einer zweiten Corona-Welle gewappnet zu sein, teilen wir die höchste Amateurklasse Westfalens mal in zwei Staffeln auf.
Als aktuelle und reale Beispiele dienen die Regionalliga Nord und die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Beide Ligen wurden auf Grund ihrer Größe (in der Regionalliga Nord treten 22 Teams, in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar 24 Teams an) gesplittet. In beiden Ligen wird es zunächst eine Runde innerhalb der Staffeln im Modus „Jeder gegen Jeden“ geben, bevor die wahlweise fünf (Regionalliga) oder sechs (Oberliga) punktbesten Teams jeder Staffel eine Meisterschaftsrunde und der Rest eine Abstiegsrunde ausspielen.
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Für die Oberliga Westfalen bedeutete dies, dass es eine Nord-Staffel mit zehn Mannschaften und eine West-Staffel mit elf Mannschaften geben würde. Unser Oberliga-Experte Elmar Redemann erklärt dazu: „Eine Teilung der Oberliga Westfalen würde sicherlich nach ähnlichen geografischen Gesichtspunkten erfolgen, wie der FLVW die Einteilung der Westfalenligen 1 und 2 vornimmt: In einer Gruppe würden sich demnach die Vereine aus dem Münsterland und Ostwestfalen wiederfinden – sowie die Hammer Vertreter SV Westfalia Rhynern und Hammer SpVg. In der anderen Gruppe kämen die Vertreter aus Südwestfalen und dem zentralen Ruhrgebiet zusammen.“
Urlaub für englische Wochen?
Mit Blick auf den TuS Ennepetal und die TSG Sprockhövel träfen die Befürchtungen zu, die Ennepetals Sportlicher Leiter Thomas Riedel im Gespräch mit dieser Zeitung bereits äußerte: „Wie soll man die Oberliga aufteilen? Eine Gruppe würde hammerhart und die andere deutlich leichter“, sagte er.
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Der TuS und die TSG erwischten bei der Nord-Süd-Variante die deutlich schwerere Staffel – das schätzt auch Elmar Redemann so ein. „Westfalia Herne, ASC Dortmund, RSV Meinerzhagen, SF Siegen, SG Wattenscheid 09, Holzwickede...“, sagt der Experte, „die Gruppe wäre auf jeden Fall stärker.“ Allerdings wäre sie auch hoch attraktiv.
Das gilt aus dem Blickwinkel von TuS-Trainer Alexander Thamm aber auch für eine Mammutsaison in einer Oberliga-Staffel. „Ich bin ein positiver Mensch und für mich gibt es nichts Schöneres als oft und regelmäßig Fußball zu spielen“, sagte er. Gleichwohl könne er von seinen „Jungs nicht verlangen, sieben Tage Urlaub zu nehmen, um in englischen Wochen zu Auswärtsspielen fahren zu können“, ergänzte er.
Das – könnte je nach Spielmodus aber auch in einer zweigleisigen Liga drohen. Die Planung der XXL-Oberliga, sie bleibt, egal wie, eine große Aufgabe.