Finnentrop/Bamenohl. Stand jetzt hat es die SG Finnentrop/Bamenohl in der kommenden Saison in der Fußball-Oberliga Westfalen mit 20 Gegnern zu tun.

Denn nach dem Regionalliga-Verzicht des TuS Haltern und dessen Entscheidung, in der Oberliga weiter zu machen, ist diese Liga auf 21 Vereine angewachsen. Dass macht 42 Spieltage und ein Pensum, das noch kein Verein aus dem Kreis Olpe leisten musste.

Die Belastung hat es in sich. Zumal die SG Finnentrop/Bamenohl noch in zwei Pokalwettbewerben gefordert ist. Im Kreispokal muss sie das Halbfinale bei Türk Attendorn bestreiten, und als Aufsteiger aus einer überkreislichen Liga ist sie automatisch für den Westfalenpokal qualifiziert. Drei Wettbewerbe.

Hoffen auf milden Winter

André Ruhrmann sieht es trotz der hohen sportlichen wie sicherlich auch terminlichen Belastung optimistisch. „Wir haben uns auf all dieses gefreut, wir sind froh, dass wir aufsteigen durften. Dementsprechend nehmen wir das auch gern mit, und dann auch in der vollen Dosis“, zeigte der Sportliche Leiter der SG eine positive Einstellung. Dass es gleichwohl „eine absolute Mammutaufgabe wird mit den vielen Mannschaften“ verhehlt er allerdings nicht.

Es wird auf Englische Wochen hinauslaufen. Oder auf Spiele im Januar, in der Hoffnung, dass der Winter einigermaßen mild ausfällt. Eine Reise an einem Mittwochabend nach Gütersloh oder Vreden ist da schon ein Kraftakt, „zumal alle Jungs berufstätig sind“, ergänzt André Ruhrmann.

Zweigeteilte Oberliga Westfalen 
Zweigeteilte Oberliga Westfalen  © Manuela Nossutta / Funkegrafik NRW | Manuela Nossutta / Funkegrafik NRW

Daran, dass die Mannschaft das physisch hinbekommt, hat Ruhrmann keine Zweifel. „Rein körperlich schaffen sie das. Das haben sie in den letzten Jahren immer gezeigt, dass sie physisch auf einem sehr guten Level sind“. Das Entscheidende sei der Kopf: „Da immer wieder zu motivieren, in der großen Liga immer Frische an den Tag zu legen, und eben keine Müdigkeit, darauf kommt es an. Da müssen wir uns im Trainerteam sicherlich Gedanken machen, wie man, auch mit der Trainingssteuerung, daran geht“.

Nicht der normale Rhythmus

Es werde womöglich nicht den üblichen Rhythmus geben – dreimal Training, einmal Spiel – sondern auch das eine oder andere Wochentagsspiel. „Es sind andere Herausforderungen gegenüber den letzten Jahren, aber auch sehr interessante Herausforderungen. Wie gesagt: Wir freuen uns, dass wir dieses Ziel, erreicht haben und sind weit davon entfernt, uns zu beschweren“, sagt der Sportliche Leiter.

Bleibt es bei 21 Oberligisten, freut sich mit Sicherheit einer aus dem SG-Vorstand: Der Kassierer. Er darf eine Heimspiel-Einnahme mehr verbuchen als mit der zunächst im Raume gestandenen 20er-Liga. Ruhrmann: „Genau. Das ist auch ein wichtiger Aspekt. Heimspiele kommen uns immer zugute. Man muss aber zunächst abwarten, inwieweit sich die Zuschauerzahlen jetzt in der Oberliga verändern. Das ist schwierig vorauszusagen“..

Noch Bewegung in der Sache

Ob etwa eine Teilung der Oberliga in zwei Staffeln eine Möglichkeit ist, dazu konnte Staffelleiter Reinhold Spohn am Montag „aus heutiger Sicht“ noch nichts sagen. Er schloss eine Teilung aber auch nicht aus.

TuS-Trainer Alexander Thamm ist kein Freund einer Aufteilung der Liga. „Ich finde große Ligen geil“, sagte er, wenngleich er mit Blick auf weite Fahrten unter der Woche einschränkte: „Wir müssen aufpassen, dass Amateurfußball auch Amateurfußball bleibt – da ist der Verband bei der Spielansetzung gefordert.“

Es ist also noch Bewegung in der Sache, „man kann im Moment wirklich nur tagesaktuelle Statements dazu abgeben“, so Ruhrmanns Erfahrung, „in Endeffekt ist das Ganze noch sehr dynamisch. Bis es da einen finalen Stand gibt, kann man sich möglicherweise sehr viele Gedanken umsonst gemacht haben“. Er rechnet noch mit spannenden Wochen, ehe dann der Spielkalender herauskommt und eine verbindliche Information, wann mit der Meisterschaft begonnen werden kann. Favorisiert wird das erste September-Wochenende.