Mönchengladbach/Wolfsburg. Der 1. FC Mönchengladbach hat mehrere Frauen- und Mädchenteams vom Spielbetrieb abgemeldet. Die Gevelsberger Nationalspielerin Alex Popp ist sauer.

„Ehrlich jetzt?! Wir befinden uns im Jahr 2020 und sind in einer Zeit, wo Frauen das Recht auf Erfolg und vor allem auch auf die Leidenschaft ihres Sports haben sollten.“

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Die einleitenden Wort von Alexandra Popp bei ihrem jüngsten Post auf ihrem Instagram-Profil klingen noch vergleichsweise moderat - aber die Gevelsbergerin „Poppi“ ist sauer, das ist nicht zu überlesen. „Wenn ich sowas lese, krieg’ ich die Krise“, schreibt die Kapitänin der Frauen-Fußballnationalmannschaft.

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Doch worum geht es überhaupt? Stein des Anstoßes ist eine Entscheidung des niederrheinischen Amateurklubs 1. FC Mönchengladbach. Dieser hat mehrere Frauen- und Mädchenteams vom Spielbetrieb für die nächste Saison abgemeldet.

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Die Begründung? Laut Vereins-Offiziellen gebe es in der kommenden Spielzeit Corona-bedingt und durch die Aufstockung der Ligen mehr Spieltage - so dass es eng wird mit den Platz-Kapazitäten. Andere haben eine andere Vermutung: Der bevorstehende Aufstieg der Männer in die Oberliga habe Opfer gefordert - nämlich die erfolgreichen Damen-Teams in der Niederrheinliga und der Bezirksliga sowie das U17-Mädchenteam, das in der Regionalliga spielt.

Petition: „Stoppen Sie die Verletzung der Frauenrechte im Fußball!“

So wird es auch in einer Internet-Petition beschrieben, in der sich der Widerstand formiert: „Die Maßnahmen und die damit verbundenen Konsequenzen, die sich ausschließlich gegen die Frauen und Mädchen richten sind enorm! Drei der sechs Mannschaften werden nicht mehr gemeldet. Die Frauen und Mädchen hätten somit keine Möglichkeit mehr am Spielbetrieb teilzunehmen. Außerdem hätten die Mädchen nach der U15-Juniorinnenmannschaft keine Zukunft mehr im Verein. Kurz gesagt: Die investierte Arbeit der letzten zwölf Jahre wäre auf einen Schlag verloren! Wir möchten die Öffentlichkeit auf diesen Skandal und die Diskriminierung in diesem Verein aufmerksam machen, erreichen, dass dieses aufhört und das unsere Frauen und Mädchen das ihnen zustehende Recht erhalten am Spielbetrieb teilzunehmen.“

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Genau diese Petition unterstützt Alexandra Popp. „Dass diese Fußballerinnen von ihrem eigenen Verein diskriminiert und einfach verstoßen werden ist einfach unglaublich“, betont die Weltklasse-Stürmerin vom VfL Wolfsburg.

Dass die 29 Jahre alte Gevelsbergerin, die beim FC Schwarz-Weiß Silschede mit dem Fußballspielen begann, ihre Vorbildrolle ernst nimmt, daran lässt ihr Aufruf keinen Zweifel: „Helft mit bei der Petition unter folgendem Link und versucht den Frauen weiterhin die Möglichkeit zu geben Fußball zu spielen!“