Gevelsberg. Die Gevelsbergerin Alexandra Popp steht mit dem VfL Wolfsburg erneut im Finale des DFB-Pokals. Dort kommt es zum Duell mit einer Gevelsbergerin.

In diesem Moment hätte Alexandra Popp an Gevelsberg denken können. Kurz nachdem sie mit den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg das erste Halbfinale im DFB-Pokal mit 5:0 bei Arminia Bielefeld souverän gewonnen hatte, hätte sich Popp ein Gevelsberger Duell im Finale wünschen können. Sie tat es nicht – und man darf es ihr nicht verübeln. Denn mit dem Thema DFB-Pokalfinale der Frauen verbindet die 29-Jährige andere, sehr emotionale Geschichten.

Popp und Oberdorf: Ein Vorgeschmack auf das Pokalfinale

Einen Vorgeschmack auf das Pokalfinale gibt es am Samstag (13 Uhr) in der Frauen-Bundesliga – dann trifft die SGS Essen auf den VfL Wolfsburg. Für die aus Gevelsberg stammende Lena Oberdorf wird dieses Spiel das erste Aufeinandertreffen mit ihrem neuen Klub nach Bekanntgabe des Wechsels sein. Das Endspiel findet planmäßig am 4. Juli in Köln statt.

Und deshalb wünschte sich Alexandra Popp nicht die SGS Essen, als sie unmittelbar nach dem Sieg in Bielefeld nach einem eventuellen Wunschgegner für das Finale am 4. Juli in Köln gefragt wurde. Popp sagte lediglich: „Ich denke, Essen wird es machen. Aber im Endeffekt ist es egal – der Pokal gehört nach Wolfsburg.“ Will heißen: Gegen wen sie und der VfL im Endspiel antreten, spielt keine Rolle. Denn das Ziel ist eindeutig: Die sechste Finalteilnahme in Folge soll mit dem sechsten Titel in Folge gekrönt werden.

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Nicht nur diese Serie ließ Popp stolz zurück blicken. Durch den Sieg in Bielefeld brach die Gevelsbergerin, die zur Pause eingewechselt wurde, mit ihrer Mannschaft einen Uralt-Rekord: 29 Pokalspiele in Serie gewann zuvor kein Team. „Das alles bedeutet nicht nur für uns als Mannschaft sehr viel, sondern auch für den Verein“, erklärte Popp: „Seit Jahren wird hier gute Arbeit geleistet.“ Als Spielerin des VfL mache sie das sehr stolz, „wir haben Spaß und sind trotzdem weiter hungrig auf Titel, auch wenn wir einige Titel schon mal geholt haben“, ergänzte sie.

Rote Karte für Popp 2017

Fünf Pokalsiege in Folge – zwar stand Popp nicht bei jedem im VfL-Kader, doch Geschichten produzierte sie genug.

Während sie 2015 beim 3:0-Sieg des VfL Wolfsburg gegen Potsdam ein Tor erzielte, blieb sie ein Jahr später beim 2:1 gegen den SC Sand ohne Treffer. Heikel wurde es 2017, als erneut der SC Sand Gegner im Finale war. Denn in der 77. Minute musste Popp wegen Schiedsrichterbeleidigung mit Rot vom Platz.

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„Da sind die Emotionen mit mir durchgegangen. Ich war der Meinung, es war kein Foul. Ich habe der Schiedsrichterin den Vogel gezeigt und im selben Moment gedacht: Was machst du da? Aber wir haben trotzdem den Pokal gewonnen“, sagte sie anschließend.

Beim 3:2-Triumph des VfL 2018 im Elfmeterschießen gegen den FC Bayern fehlte Popp wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel, und um sich für das anschließende Champions-League-Finale zu schonen. Vor Jahresfrist gehörte die Gevelsbergerin zur Startformation, die mit 1:0 gegen den SC Freiburg gewann.

Das Gevelsberger Duell

Warum Popp nach dem Sieg in Bielefeld an Gevelsberg hätte denken können? Weil ihre zukünftige Mannschaftskollegin Lena Oberdorf für die SGS Essen aufläuft und ebenso aus Gevelsberg stammt. Da Essen mit 3:1 gegen Bayer Leverkusen siegte, Oberdorf wurde nach ihrer Abi-Pause in der zweiten Halbzeit eingewechselt – gibt es das Gevelsberger Duell im Finale.