Gevelsberg. Beim VfL Wolfsburg trifft die Gevelsbergerin Lena Oberdorf auf die Gevelsbergerin Alexandra Popp, die ihr mal einen peinlichen Moment bescherte.

Wenn Lena Oberdorf mit der SGS Essen an diesem Mittwoch im DFB-Pokal-Halbfinale bei Bayer Leverkusen antritt, geht es in erster Linie um den Einzug ins Pokalfinale. Allerdings steht seit Montag fest, dass das Spiel für die Gevelsbergerin auch der Auftakt ihrer Abschiedstournee aus Essen ist. Oberdorf wechselt wie berichtet zum VfL Wolfsburg – und trifft dort auf Alexandra Popp, die ebenfalls aus Gevelsberg stammt und die Oberdorf einst einen peinlichen Moment bescherte.

18 Jahre jung ist Oberdorf, die als eines der größten Talente im deutschen Frauenfußball gilt. Popp zählt 29 Lenze und ist damit fast zehn Jahre älter. Ihre sportlichen Wege kreuzten sich deshalb erst vor kurzem, als Oberdorf zur Nationalmannschaft berufen wurden, deren Kapitänin Popp ist. Und dort, morgens beim Frühstück, wäre die eine Gevelsbergerin am liebsten kurz vor Scham im Boden versunken, weil die andere sie an eine Begegnung in Silschede erinnerte.

Popp beim Spiel in Silschede

„Als ich noch kleiner war“, erzählt Lena Oberdorf in einem Youtube-Video, welches ihr zukünftiger Klub bereits vor einigen Wochen aufnahm, „war Poppi als Zuschauerin bei einem Spiel in Silschede.“ Oberdorfs Schwester habe gespielt, „und ich konnte nicht glauben, dass dort wirklich Alexandra Popp stand“. Auf die offenbar hartnäckige Nachfrage des kleinen „Fans“ reagierte Popp cool – und zeigte als Identitätsnachweis ihren Führerschein vor. „Mein Vater hat dann noch Autogramme und so weiter organisiert“, sagte Lena Oberdorf schmunzelnd.

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Von Benedikt Burgmer und Philipp Ziser

Während des ersten gemeinsamen Frühstücks bei der Nationalmannschaft erinnerte sich Oberdorf sehr gut an dieses Treffen. „Ich habe allerdings gehofft, dass Poppi nichts mehr davon wusste, weil es mir doch etwas peinlich war“, sagte sie. Doch Popp erinnerte sich ebenfalls, klopfte ihrer neuen Mannschaftskameradin im Vorbeigehen grinsend auf die Schulter und sagte: „Na, weißt du noch damals...“

Bevor die beiden in den neuen Saison gemeinsam für Wolfsburg auflaufen, Oberdorf in der Defensive, Popp in der Offensive, könnte es nochmal zum direkten Duell kommen. Wenn sich die SGS Essen im Pokalhalbfinale gegen Leverkusen (Mittwoch, 16 Uhr) durchsetzt und Wolfsburg in der zweiten Partie gegen Arminia Bielefeld (Mittwoch, 14 Uhr) siegt, stehen sich die Mannschaften am Samstag, 4. Juli, im Pokalfinale gegenüber.

Oberdorf: Drei-Jahres-Vertrag

Dort wird Oberdorf, die einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieb und die Rückennummer 5 erhält, dann das verhindern wollen, was sie selbst als Ziel mit dem VfL Wolfsburg angibt: Titel gewinnen. „Ich hoffe, ein paar Titel mit dem VfL zu holen und freue mich sehr, in der Champions League internationale Erfahrungen sammeln zu können“, sagte sie.

Ralf Kellermann, Sportlicher Leiter der VfL-Frauen, hört solche Äußerungen gerne: „Lena zählt zu den größten Talenten im weltweiten Frauenfußball – umso glücklicher sind wir, dass sie sich für eine Zukunft beim VfL Wolfsburg entschieden hat“, sagt er. „Über ihre sportlichen Qualitäten hinaus wird sie auch mit ihrer unbekümmerten Art eine Bereicherung für uns darstellen“, erklärt er weiter.

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Unbekümmert – das war sie bereits damals, als Alexandra Popp erst den Führerschein zeigen musste.