Ennepetal. Adrian Schneider ist der Top-Zugang des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal. Er verrät im Interview auch, warum er gerne an Wattenscheid denkt.
Was die Planung für die kommende Saison betrifft, arbeitet der Fußball-Oberligist TuS Ennepetal trotz aller Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise auf Hochtouren. Mit Adrian Schneider setzte der Verein kürzlich auf dem Transfermarkt ein dickes Ausrufezeichen. Der 28-jährige Innenverteidiger darf in seiner Kariere auf über 150 Spiele in der Regionalliga zurückblicken und soll dem Oberligisten in der kommenden Spielzeit defensive Stabilität geben.
Schneider: Ausgebildet im Pott
Adrian Schneider wurde in der Jugend vom MSV Duisburg ausgebildet und wechselte im Sommer 2010 zu Rot-Weiß Essen. Dort spielte der gelernte Innenverteidiger mit seinem zukünftigen Trainer Alexander Thamm zusammen.
Nach seinem ersten Zwischenstopp beim TuS Ennepetal in der Saison 2012/2013 war Schneider noch für den FC Kray, DJK Hordel, Wattenscheid 09, Eintracht Trier und zuletzt die SpVg Schonnebeck aktiv.
In 133 Spielen in der Regionalliga West kommt Schneider auf insgesamt acht Tore und vier Torvorlagen.
Es ist nicht Schneiders erster Auftritt im blauweißen Trikot: Schon in der Saison 2012/2013 war der 1,89 Meter große Verteidiger für den TuS im Einsatz. Im Interview spricht Schneider über seine Ziele, die Gründe für seinen Wechsel zurück in die Klutertstadt und über die schönste Zeit in seiner Karriere.
Herr Schneider, in der nächsten Saison schnüren Sie die Schuhe für den TuS Ennepetal und kehren der SpVg Schonnebeck den Rücken. Was waren die Gründe für Ihren Wechsel?
Adrian Schneider: In erster Linie habe ich mich für einen Wechsel zurück nach Ennepetal entschieden, weil mir der Fahrtweg nach Schonnebeck auf Dauer zu lang wurde. Sie müssen sich vorstellen: Ich wohne in Hagen und habe von dort nach Essen zum Training immer eine Weile gebraucht. Daher war es naheliegend, als die Anfrage kam, zurück nach Ennepetal zu gehen.
Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf Ihre Zeit in Schonnebeck zurück?
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Mit absolut positiven. Ich bin vor einem Jahr dorthin gewechselt, weil ich unbedingt noch einmal mit Markus Heppke zusammenspielen wollte, mit dem ich schon gemeinsam bei Rot-Weiss Essen gespielt habe. Auch die Zusammenarbeit mit Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies hat mich damals dazu bewogen, nach Schonnebeck zu gehen.
Trotzdem haben Sie sich dafür entschieden, in der nächsten Saison zum TuS Ennepetal zurückzukehren. Wie wurden Sie zusätzlich von einer Rückkehr überzeugt?
Da musste ich, ehrlich gesagt, nicht lange überzeugt werden. Ich habe nach meinem Abgang 2013 eigentlich immer Kontakt zu den Verantwortlichen des Vereins gehalten, besonders zu Thomas Riedel. Wir haben uns nicht immer über eine Rückkehr unterhalten, aber standen einfach in privatem Kontakt. Dazu habe ich mit Alexander Thamm damals gemeinsam bei Rot-Weiss Essen gespielt. Hier war es auch so, dass wir uns immer gut verstanden haben und auch nach unserer gemeinsamen Zeit in Essen in Kontakt geblieben sind.
Wie sind die Gespräche über eine Rückkehr dann ins Rollen geraten?
Es war so, dass ich schon nach meinem Abgang 2013 zum FC Kray gesagt habe, dass, wenn ich zurück in die nähere Heimat kehre, der TuS Ennepetal mein erster Ansprechpartner ist. Da Thomas Riedel, Thammi und ich sowieso in Kontakt stehen, hat sich das dann schnell so entwickelt, dass ich meine Zusage gebeben habe.
Was schätzen Sie aus Ihrer Erfahrung aus der Saison 2012/2013 beim TuS Ennepetal besonders?
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Auf jeden Fall die familiäre Atmosphäre im gesamten Verein. Jeder kennt jeden, die Stimmung war damals schon immer mega gut untereinander. Das hat mir die Entscheidung zurückzukehren auf jeden Fall nochmal ein Stück weit leichter gemacht.
Statt mit Alexander Thamm gemeinsam auf dem Platz zu stehen, ist er bald Ihr Trainer. Wird die Umstellung schwer für Sie?
(lacht) Nein, das denke ich nicht! Ich bin aber sehr gespannt darauf, wie Thammi als Trainer so ist. Ich habe ihn ja schon in meinen beiden Spielen in der vergangenen Saison als gegnerischer Spieler gesehen, aber da konnte ich mir natürlich noch keinen richtigen Eindruck machen. Das wird sich aber in den kommenden Wochen und Monaten ändern, da bin ich gespannt drauf.
Der TuS Ennepetal hat Sie auf der vereinseigenen Internetseite als Transfer-Coup vorgestellt. Bedeutet das eine Sonderrolle für Sie?
Nein, auf gar keinen Fall. Im Training muss ich mich über gute Leistungen für den Spieltag empfehlen, ganz genau so wie jeder andere Spieler. Ich will keine Extrawurst, nur weil ich mal eine Liga höher gespielt habe. Das auf keinen Fall.
Welche Ziele verfolgen Sie ab der kommenden Saison mit Ihrer neuen Mannschaft?
Auch, wenn es sich unrealistisch anhört: Ich will jedes Spiel gewinnen. Ich weiß, dass das wahrscheinlich nicht klappen wird, aber ich bin extrem ehrgeizig und will mein Bestes für den Verein geben, um eine erfolgreiche Saison zu spielen. Welcher Tabellenplatz am Ende dabei herausspringt, kann man jetzt natürlich noch nicht sagen, aber klar ist: Ich möchte mit der Mannschaft erfolgreichen Fußball spielen.
Kennen Sie noch Spieler aus dem aktuellen Kader aus Ihrer vergangenen Zeit in Ennepetal?
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Der einzige, der mir da spontan einfällt, ist Abdullah El Youbari. Mit ihm habe ich damals schon zusammen auf dem Feld gestanden. Dazu kommt noch Leon Enzmann, der nächste Saison auch hier kicken wird. Auch mit ihm habe ich schon bei Rot-Weiss Essen zusammen gespielt. Ich freue mich darauf, wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen.
Blicken wir zum Abschluss auf Ihre bisherige Karriere zurück: Welche Station war für Sie die Prägendste?
Auf jeden Fall meine Zeit bei der SG Wattenscheid 09! Dort haben wir zeitweise ohne Bezahlung gespielt, weil es im Verein finanzielle Probleme gab. Da waren wir ein eingeschworener Haufen. Der eine war für den anderen da. Auch der Trainerstab und das ganze Drumherum mit den Fans war einzigartig. Unser damaliger Trainer Farat Toku war immer für seine Spieler da und hat alles Mögliche für uns getan. Trotz der schwierigen Umstände haben wir damals füreinander auf dem Platz alles gegeben. Das war ein ganz besonderer Spirit, den wir zu der Zeit hatten. Daher würde ich sagen, dass die Zeit in Wattenscheid für mich etwas ganz Besonderes war.