Hagen. Nicolas Külpmann (28) verlässt Fußball-Bezirksligist SC Berchum/Garenfeld. Bei Oberligist TuS Ennepetal erwartet ihn ein harter Konkurrenzkampf.
Der SC Berchum/Garenfeld war in dieser Saison die „Tormaschine“ der Fußball-Bezirksliga-Staffel 6. 68 Mal trafen die Rot-Schwarzen ins Tor, kein Team war im Angriff besser. Einen großen Anteil daran hatte der Hagener Stürmer Nicolas Külpmann (28). Aber „Külpi“, wie er von seinen Mitspielern genannt wird, zieht es nach nur einer Saison beim SC zum TuS Ennepetal in die Oberliga. In der fünfthöchsten Spielklasse ging Külpmann bereits 2018/19 für Westfalia Ryhnern auf Torejagd, aber der Student wollte danach kürzer treten. Im Interview erklärt Külpmann, wieso er es sich anders überlegt hat.
Herr Külpmann, warum zieht es Sie wieder in die Fußball-Oberliga?
Nicolas Külpmann: Ich hatte letztes Jahr schon Kontakt zum TuS Ennepetal, hatte mich aber gegen das Angebot entschieden. Jetzt kam nochmal die Anfrage. Irgendwie reizt es mich, es in der Oberliga mit besseren Einsatzchancen als in Rhynern nochmal zu wagen. Solange es noch geht und ich als Student die Zeit habe, will ich es probieren.
Wie zeitaufwendig wird Oberliga-Fußball für Sie sein?
Eigentlich tut sich da nicht viel. Ich werde wie beim SC Berchum/Garenfeld auch dreimal die Woche trainieren. Sicherlich sind die Einheiten in Ennepetal aber länger und intensiver.
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Berchum/Garenfeld steht auf Tabellenplatz zwei der Bezirksliga hinter Lüdenscheid, könnte nach einem möglichen Saisonabbruch aufsteigen. Wie zufrieden sind Sie mit der Saison?
Es war eine richtig gute Saison. Wir haben in der Hinrunde kein Spiel verloren. Vor Weihnachten unterlagen wir leider unglücklich gegen Lüdenscheid – und das Spiel danach haben wir auch abgegeben. Das soll aber nicht über eine starke Saison hinwegtäuschen. Lüdenscheid war auch sehr konstant, auch wenn die ihre Spiele oft eher glücklich gewonnen haben, während wir sehr souverän waren. Aber gut, das zählt ja am Ende nicht.
Wären Sie bei Berchum/Garenfeld geblieben, wenn Sie als Meister sicher in die Landesliga gezogen wären?
Nein, meine Entscheidung fiel unabhängig davon.
Der Westfälische Fußballverband hatte eine Umfrage zum Umgang mit der aktuellen Saison gestartet. Die Option „Saisonabbruch mit Wertung der Hinrundentabelle“ hätte die Meisterschaft für Ihr Team bedeutet, dafür hätten zwei SC-Jugendteams das Nachsehen gehabt. Der Vereinsvorstand enthielt sich daher der Stimme und gab der ersten Herren-Mannschaft nicht den „Vorrang“. War das für Sie enttäuschend?
Es hat mich, ehrlich gesagt, etwas überrascht, dass sich der Verein da uneins war. Wir hatten mannschaftsintern immer das Ziel „Aufstieg“, weil wir wussten, dass wir eine richtig gute Truppe haben. Aus Vereinssicht kann ich es nachvollziehen, dass man kein Team benachteiligen will.
Welche Ziele haben Sie für die nächste Saison?
Viel spielen. Und als Stürmer will ich natürlich immer eins: viele Tore schießen. Ein paar habe ich in der Oberliga schon gemacht, aber es sollen mehr werden. Ich will zeigen, dass ich mich auf diesem Niveau halten und einer Mannschaft richtig helfen kann.
In Rhynern waren Sie unzufrieden mit Ihrer Spielzeit. Hat Ihnen TuS-Trainer Thamm mehr Minuten in Aussicht gestellt?
Ja, auf jeden Fall. Ich muss aber auch sagen: In Rhynern hatten wir mit Lennard Kleine den wohl besten Stürmer der Oberliga. Da waren die Rollen klar verteilt. In Ennepetal erwartet mich, so hat es mir der Trainer gesagt, ein offener Konkurrenzkampf. Hätte er mir nur in Aussicht gestellt, die Backup-Rolle zu spielen, dann wäre ich auch nicht gewechselt. Mit 28 Jahren geht man nicht irgendwohin, um sich fest auf die Bank zu setzen.
Wie halten Sie sich aktuell fit? Hat Ihr neuer Trainer Ihnen einen Trainingsplan an die Hand gegeben?
Nein, er setzt auf Selbstdisziplin. Ich gehe mega viel laufen, auch wenn ich das total hasse (lacht), fahre Fahrrad und Inlineskater. Ich hab’ mir jetzt auch Hanteln zugelegt. Irgendwie mache ich jeden Tag Sport.
Sie spielen ja auch noch bei Basketball-Kreisligist Cosmos Hagen, der bald in die Bezirksliga aufsteigt. Machen Sie da weiter?
Na klar, das ist der beste Ausgleich für mich und mit der Truppe macht es viel Spaß. Ich bin so ein Typ, der sich auf dem Sportplatz immer mit anderen messen will, deswegen spiele ich im Sommer auch noch Tennis.
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Sollten Berchum/Garenfeld und Cosmos aufsteigen, hätten Sie ja Ihr Ziel erreicht, mit beiden Teams eine Liga höher zu gehen – wenn auch unter außergewöhnlichen Umständen...
Ja, am liebsten hätte ich mit Berchum/Garenfeld und Cosmos bis zum Saisonende gespielt und wäre so zweimal Meister geworden. Aber die Saisons waren mit beiden erfolgreich und das nehme ich gerne mit.