Ennepe-Ruhr. Am Sonntag enden die Olympischen Spiele in Rio. Vorher – am Freitag und am Samstag jeweils ab 22.30 Uhr - können zwei Gevelsberger Gold gewinnen.
- Lukas Klostermann: im Olympischen Fußball-Finale am Samstag
- Alexandra Popp: im Olympischen Fußball-Finale am Freitag
- Beide Gevelsberger haben Silber bereits sicher
Sie greifen nach Gold: Alexandra Popp am Freitagabend, Lukas Klostermann am Samstagabend. Jeweils um 22.30 Uhr beginnen die Olympischen Fußball-Finalspiele für die Gevelsberger. Popp mit der Frauen-Nationalmannschaft gegen Schweden, Klostermann mit den Jungs um Trainer Horst Hrubesch gegen Gastgeber Brasilien. Die glänzende Aussicht: Gevelsberg wird Gold-Stadt – Silber ist bereits gewonnen.
Das wäre ein absoluter Höhepunkt in den jungen Laufbahnen beider Fußballer. Und es wäre das erste Gold, ja es wäre sogar das erste Silber, dass nach Gevelsberg käme – auch wenn Lukas Klostermann und Alexandra Popp ihre sportlichen Heimat einige hundert Kilometer weit weg von ihrer Heimatstadt haben. Beide spielen in ihren Bundesligen: Klostermann bei Aufsteiger RB Leipzig, Popp beim Vizemeister und -Pokalsieger VfL Wolfsburg.
So oder so: Die Mission Olympischen Spiele 2016 ist sowohl für Alexandra Popp als auch Lukas Klostermann von Erfolg geprägt. Das lässt sich ohne Einschränkung vor den Finalspielen so beurteilen. Selbst bei einer Niederlage, selbst, wenn die Spieler und Spielerinnen dann geknickt sein sollten – Silber ist allemal ein Erfolg. Und so wird die Stadt Gevelsberg auch darüber nachdenken, den beiden heimischen Fußballern einen großartigen Empfang zu bereiten. Allerdings wird es schwer einen geeigneten Termin zu finden. Denn ziemlich unmittelbar nach den Olympischen Spielen geht es sowohl für Lukas Klostermann als auch für Alexandra Popp in den Bundesliga-Alltag zurück.
Pechvogel: Klaus-Peter Thaler
Fast hätte es für den Klaus-Peter Thaler zu Silber gereicht. Der mehrfache Deutsche und Weltmeister von Querfeldein-Rennen war 1976 im Straßenrennen im kanadischen Montreal am Start. Der spätere Rad-Profi und Bundestrainer überquerte auch als Zweiter im Sprint die Ziellinie. Bitter für den Gevelsberger, dass ihm Silber aberkannt wurden. Wegen angeblicher Behinderung. Damit wurde Thaler als Letzter der Spitzengruppe und damit als Neunter klassiert.
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Weltrekordler: Werner Lueg
Bronze für Gevelsberg gab es in den 1950er Jahren. Genauer: bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki. Werner Lueg, der für die SE beziehungsweise Vorwärts Gevelsberg, aber auch TuS Iserlohn und Barmer TV unterwegs war, war seinerzeit dominant über die 1500m-Strecke. Mit 3:43,0 Minute stellte Lueg am 29. Juni 1952 in Berlin den Weltrekord auf. Am 26. Juli 1952 startete der 2014 verstorbene Werner Lueg im Olympischen Finale. Hinter den beiden US-Amerikanern Josy Barthel und Bob McMillen (beide stellten mit 3:45,2 Minuten den Olympischen Rekord ein) kam der Gevelsberger durchs Ziel – in 3:54,4 Minuten.
Sandspiele: Ulrike Schmidt
Es begann mit dem Volleyball in 1983, es folgte in 1994 Beachball: Ulrike Schmidt aus Schwelm war bei den Olympischen Spielen im Jahre 2000 im australischen Sydney am Start. Und dort erreichte sie einen ihrer größten Erfolge im Sand. Mit Gudula Staub erreichte sie Platz neun. Mittlerweile ist Beachvolleyballerin des Jahres 2000 als ausgebildete Diplomsportlehrerin, Sport- und Touristikmanagerin sowie Inhaberin der A-Trainerlizenz für den DVV (Deutscher Volleyballverband) als Bundestrainerin für die Nachwuchsarbeit (männliche U18/U19) verantwortlich.
Mit Weltelite: Mike Beckmann
Mike Beckmann war 1988 bei den Olympischen Spielen im südkoreanischen Seoul am Start. Der deutsche Mehrkampfmeister von 1989 und 1990 erreichte den 60. Platz der Einzelabrechnung, mit der Mannschaft sprang der 12. Platz heraus. Beckmann hat sich mit der Weltelite gemessen am Boden (48. Platz), beim Sprung (39.), am Barren (50.), am Reck (78.), an den Ringen (79.) und am Seitpferd (28.).
Dauergast: Thomas Weber
Seit 2006 Dauergast bei Olympischen Spielen – Sommer wie Winter – ist der Gevelsberger Pfarrer Thomas Weber. Erstmals bei den Winterspielen 2006 in Turin. Peking, Vancouver, London und Sotschi sowie Rio folgten. Weber freut sich mit jungen Frauen und Männern, Helden und Pechvögeln, tröstet sie, ist Ansprechpartner, auch fernab vom Sport. Der Gevelsberger mahnt aber: „Olympischer Ruhm vergeht. Ich rate allen Aktiven, einen Beruf zu erlernen oder zu studieren.“