Gevelsberg. Der Gevelsberger Kadir Celik bricht sich das Schien- und Wadenbein. Doch es dauert über eine Stunde, bis er im Krankenhaus ankommt.

Auf einmal hängt das Bein von Kadir Celik vom SV Ararat Gevelsberg III gebrochen in der Luft und es herrscht Ausnahmezustand beim Spiel gegen die SG Boelerheide. Eine Horrorverletzung samt Not-Operation überschattet das Testspiel der beiden Fußball-Kreisligisten, das deswegen auch abgebrochen werden musste. Dem Spieler, der sich das Schien- und Wadenbein gebrochen hat, geht es den Umständen entsprechend gut. Doch es dauerte über eine Stunde, bis er nach seiner Verletzung im Krankenhaus ankam.

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Passiert ist das nach etwa einer gespielten Stunde. Ararats Trainer Ercan Celik beschreibt die Szene wie folgt: Der gegnerische Stürmer kommt mit vollem Tempo auf Kadir Celik zugelaufen und legt sich den Ball zu weit vor. Daraufhin dreht er sich seitlich weg, um den Ball abzuschirmen. Der gegnerische Spieler rutscht dann weg und fällt mit seinem vollen Körpergewicht auf den Unterschenkel des Gevelsbergers.

Der Bruch war klar zu hören

„Alle haben sich weggedreht, die Hände hochgerissen oder sich die Augen zugehalten. Es war ein Schock für alle und wir stehen immer noch unter Schock. Ich habe es direkt im ersten Moment gesehen, weil sein Bein runterhing“, sagt Ararats Trainer Ercan Celik.

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Auch Vanessa Aufermann, die Vorsitzende von Ararat, ist einen Tag danach noch hörbar mitgenommen. „So etwas will keiner erleben. Du hast das Brechen des Beins gehört. Er hat so laut geschrien. Ich weiß nicht, ob er jemals wieder Fußball spielen wird. In dem Moment habe ich mich auch nicht getraut zu ihm hinzugehen, das sind alles meine Jungs und es tut mir sehr leid, dass das passiert ist“, sagt sie.

Boelerheide trifft keine Schuld

Aber eine böse Absicht seitens des Gegenspielers von der SG Boelerheide gab es nicht. „Das ist für alle klar und da sind sich alle einig. Der Trainer hat uns noch am Abend angerufen und einige Spieler haben uns kontaktiert. Auch danach am Platz waren sie die ganze Zeit da“, lobt Aufermann das Verhalten.

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Der Gegner war nämlich ebenfalls tief betroffen: „Unsere Gedanken sind natürlich bei dem Spieler. Die Mannschaft ist sehr traurig. Ich versuche zudem seitdem unseren eigenen Spieler wieder aufzubauen. Er macht sich viele Gedanken. Es gibt, wenn so etwas passiert, keine Farben“, erklärt Boelerheides Sportlicher Leiter Ertan Özkavak.

Ein Debüt zum Vergessen

Für Ercan Balamann von Boelerheide, der in den folgenschweren Zweikampf verwickelt war, war es das Debüt für seinen neuen Verein. Zur Halbzeit wurde er eingewechselt und kurz darauf kam es zu der Horrorverletzung.

„Ich war beim Notdienst erst in der Warteschleife. Bis der Rettungswagen hier war, hat es auch gedauert. Es hat mindestes eine Stunde ab der Verletzung gedauert, bis der Krankenwagen hier weggefahren ist.“

Vanessa Aufermann
, Vorsitzende des SV Ararat Gevelsberg

Aus dem Umfeld von Ararat Gevelsberg ist derweil zu hören, dass es dem verletzten Spieler den Umständen entsprechen gut geht. Kadir Celik wurde bereits operiert und die Operation soll gut verlaufen sein. Einige Spieler haben ihn im Helios Klinikum in Schwelm bereits besucht.

Bis er am Sonntag nach der Verletzung dort ankam, verging allerdings einiges an Zeit. „Ich war beim Notdienst erst in der Warteschleife. Bis der Rettungswagen hier war, hat es auch gedauert. Es hat mindestens eine Stunde ab der Verletzung gedauert, bis der Krankenwagen hier weggefahren ist“, schildert Aufermann. Auch Boelerheide bestätigt das. Das Spiel wurde dann abgebrochen. „Wir konnten es auch nicht mehr weiterführen.“ Das Spiel endete so beim Stand von 3:2 für Boelerheide, die zuvor einen 0:2-Rückstand noch gedreht hatten.