Schwelm. Der Wechsel des Co-Kapitäns nach Hagen irritiert die Fans der EN Baskets Schwelm. Spieler und Trainer waren sich schon einig.
Der wichtige Dreier von Thomas Reuter im entscheidenden Playoffspiel gegen Oberhaching wird den Fans der EN Baskets Schwelm noch lange in besonderer Erinnerung bleiben. Wenige Sekunden vor dem Ende brachte der 32-Jährige die Schwelmer Basketballer damals in Führung, letztlich reichte es auch deswegen zum Einzug in die zweite Runde. In der kommenden Saison wird Reuter allerdings keine weiteren Punkte für die EN Baskets erzielen, denn der Flügelspieler wird den Verein verlassen und schließt sich dem Regionalligisten BBA Hagen Kodiaks an – und das hat vor allem finanzielle Hintergründe.
Sonderlich populär ist die Entscheidung der EN Baskets Schwelm nicht. Wirtschaftlich aber, und das betonen sowohl der Verein wie auch der Spieler, sei man einfach nicht zueinander gekommen. „Ich muss im Interesse der EN Baskets handeln. Unsere Vorstellungen waren zu weit auseinander“, sagt Geschäftsführer Stephan Völkel. Das Angebot der Schwelmer habe Reuter ausgeschlagen, was auch der erfahrene Flügelspieler bestätigt. „Eine gewisse Wertschätzung habe ich schon erwartet“, sagt Thomas Reuter.
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Möller hätte Reuter gerne behalten
Für den gebürtigen Breckerfelder, der vor kurzem nach Ennepetal gezogen und in Schwelm eine Stelle als Lehrer am Märkischen Gymnasium angenommen hat, ist es bereits das zweite Mal, dass er die EN Baskets verlässt. Zwischen 2017 und 2019 spielte er bereits in Schwelm, ehe es ihn in die ProA zog, wo er für Paderborn und Münster aktiv war. Im vergangenen Sommer kehrte er dann zurück zu den EN Baskets und war Teil des Teams, das es als Tabellendritter in die Playoffs schaffte und bis in die zweite Runde der Playoffs kam. Defensiv aber war Reuter einer der Spieler, der von den Gegnern oft als Schwachpunkt ausgemacht wurde.
„Er war durchaus schon Bestandteil meiner Planungen.“
In insgesamt 32 Spielen legte Reuter durchschnittlich 12,1 Punkte, 2,8 Assists und 4,3 Rebounds pro Partie auf. „Ich hätte ihn gerne gehalten, er war durchaus schon Bestandteil meiner Planungen“, sagt Trainer Falk Möller, der allerdings ebenfalls betont, die Entscheidung des Vereins mitzutragen. Auch Reuter pflichtet dem bei. „Eigentlich war ich mir mit Falk immer einig.“ Vor allem im zwischenmenschlichen Bereich und für das Klima im Team sei der Co-Kapitän ein wichtiger Spieler gewesen.
Widersprüchliche Aussagen beider Parteien
Die Gehaltsverhandlungen für die Ausweitung einer Zusammenarbeit gestalteten sich aber schwierig, da die Schwelmer zum einen mit Jonathan Almstedt bereits einen deutschen Spieler für die gleiche Position verpflichtet hatten und Thomas Reuter zum anderen Forderungen stellte, die der Verein nicht bereit war, zu erfüllen. „Das wäre über unsere Verhältnisse gewesen“, sagt Geschäftsführer Völkel.
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Dem widerspricht Thomas Reuter indirekt, in dem er sagt, dass er durchaus auf die Wünsche des Vereins eingegangen ist. „Am Ende hätte ich das für möglich gehalten“, sagt Thomas Reuter. Er habe bewusst lange gewartet, bevor er der BBA Hagen zugesagt hat, um den Schwelmern ausreichend Zeit zu geben, ein für beide Seiten passendes Angebot vorzulegen. Stephan Völkel entgegnet dem, dass Reuter das Angebot der EN Baskets nicht angenommen und daraufhin Hagen seine Zusage gegeben habe.
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Reuter wäre gerne in Schwelm geblieben
Schwelm sei für ihn eine besondere Station gewesen, was er auch durch die Reaktion vieler Fans auf seinen Wechsel wieder gemerkt habe. „Gerade die vergangene Saison hat mir großen Spaß gemacht und ich hätte gerne noch ein Jahr in Schwelm gespielt“, sagt er. Dass es womöglich einmal zu einem dritten Engagement in Schwelm kommt, will Reuter aber nicht ausschließen.
Die EN Baskets haben durch Reuters Abgang nun Planungssicherheit. „Vermutlich werden wir jetzt noch einen deutschen und einen Importspieler für die großen Positionen verpflichten“, sagt Falk Möller auch mit Blick auf den Wechsel von Sadiq Ajagbe nach Iserlohn. Fest stehe das allerdings noch nicht, schließlich befinde sich der Verein noch in fortgeschrittenen Gesprächen.