Bernau/Schwelm. So bleiben Khartchenkov und Fiorentino cool und ebnen Schwelm den Weg zum Sieg.
Dramatischer geht es kaum. Schließlich das Happy End. In der 2. Basketball-Bundesliga, ProB Nord, muss sich der Vorletzte Lok Bernau in der Verlängerung mit 78:79 (69:69; 35:33) den EN Baskets Schwelm geschlagen geben. Die Kreisstädter beschreiten damit weiter den Weg in die Playoffs, die sie aus eigener Kraft erreichen können – jetzt noch mit Siegen daheim gegen Itzehoe Eagles am kommenden Samstag sowie bei den TKS 49ers in Stahnsdorf eine weitere Woche später. Derweil feiert Bochum vorzeitig die Nord-Meisterschaft, die nach dem Sieg in Münster Geske & Co nicht mehr zu nehmen ist.
Routiniers und Kapitäne bleiben cool
Es sind die beiden Routiniers Nikita Khatchenkov und Dario Fiorentino, beide wirken als Kapitäne der EN Baskets Schwelm, die zu den entscheidenden Figuren des Spiels wurden. In der Verlängerung „hält uns Nikita mit seinen beiden Dreiern im Spiel, hält uns am Leben“, so Baskets-Trainer Falk Möller. So verkürzt der 34-Jährige zum 72:73, erzielt den 75:75-Ausgleich – jeweils aus der Distanz.
Und Fiorentino behält die Nerven, als er drei Freiwürfe bekommt. Es sind noch zwei Sekunden zu spielen, es sind die ersten Freiwürfe in dem Spiel, die der Co-Kapitän zugesprochen bekommt, Bernau führt mit 78:77. „Als Dario antritt, hatte ich überhaupt keine Bedenken. Er hat die besten Nerven“, so Möller, der zunächst zusehen muss, wie Fiorentino den ersten Freiwurtf versemmelt. Doch die Würfe Nummer zwei und drei versenkt der 34-Jährige. „Wenn Dario nur zwei Freiwürfe bekommen hätte, hätte er beide versenkt“, ist Möller überzeugt.
Zur Heimreise völlig ausgepowert
Bernau versucht es in den letzten beiden Sekunden mit Auszeit und Wurf – doch Dan Oppland scheitert. Die Schlusssirene sorgt für den erlösenden Jubel im Lager der Schwelmer. Völlig ausgepowert treten die Kreisstädter in zwei Kleinbussen noch in der Nacht die Rückreise an. Der Sonntag gehört der Erholung, der Regeneration. Falk Möller nutzt dies zu langen Spaziergängen beziehungsweise Wanderungen rund um Breckerfeld.
Vorsprung von 14 Punkten fast verspielt
Die Begegnung hatte für die Schwelmer vielversprechend begonnen. Der holprige Start im ersten Viertel kompensierten die Gäste schnell. Die Möller-Schützlingen erspielte sich mehr und mehr die Überlegenheit. „Insbesondere im zweiten Viertel stand unsere Abwehr stark“, so Möller. In diesen zweiten zehn Minuten hatten die EN Baskets gerade mal sieben Punkte zugelassen. Und auch das dritte Viertel ließ vermuten, dass Schwelm als Sieger das Parkett verlassen würde.
Noch zu Beginn des vierten Durchgangs hatten die Gäste einen Vorsprung von 14 Punkten. Dann drehte sich das Blatt, Bernau wurde stärker und treffsicherer, der ersatzgeschwächte Schwelmer Mannschaft war eine gewisse Müdigkeit anzumerken. Es sind noch 28 Sekunden zu spielen, als Daniel Carpenter per Dreier zum 67:68 verkürzt. In der Szene zuvor hatte Montrael Scott, einer der Antreiber des Baskets-Spiel, den Ball verloren. „Schlechter Pass“ heißt es im Livebericht. Doch ein Foul hätte es sein können, so sahen es die Trainer. Doch im Basketball mögen Schiedsrichter keine Kritik – sie entscheiden auf Foul, Bernau bekam einen Freiwurf zugesprochen, den Carpenter zum 68:68 nutzt.
Scott trifft zum 69:69 und erzwingt Verlängerung
Jetzt waren noch dreizehn Sekunden zu spielen. Innerhalb dieser Sekunde foult Khartchenkov Carpenter, dem drei zwei Freiwürfe zugesprochen werden. Der erste Wurf geht nicht durch die Reuse, der zweite sorgt für die 69:68-Führung des gastgebenden Farmteams des Bundesligisten Alba Berlin. Jetzt hat Schwelm noch Zeit, den eigenen Angriff aufzubauen, Scott kommt in eine gute Wurfposition. Er trifft nicht, weil er von Dan Oppland gefoult wird. Drei Sekunde, zwei Freiwürfe. Der erste geht nicht rein, der zweite zum 69:69, Schlusssirene, Verlängerung – und der Rest des Spiels ist mittlerweile Geschichte.
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