Menden. Kampfsportarten haben es in den vergangenen zwei Jahren schwer gehabt. Auch die Budosportler des SV Menden. Doch nun herrscht leichter Optimismus.
Die Budoabteilung des SV Menden hatte seit der Pandemie mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Der Kampfsport beinhaltet zwangsläufig viel Körperkontakt, der das Training zwischenzeitlich unmöglich machte. Wie es in den kommenden Monaten weitergeht, weiß Florian Stracke, Pressereferent des Vereins.
Zunächst einmal gibt es Entwarnung: „Das Training kann ganz normal stattfinden“, freut sich Stracke. Zwischenzeitlich mussten die Budo-Sportler jedoch sehr erfinderisch werden. Nach dem langen Lockdown im vergangenen Jahr trainierten sie eine kurze Zeit draußen. „Wir sind auf den Innenraum angewiesen“, unterstreicht der Pressereferent. Als das Training in der Halle dann wieder möglich war, bildeten die Kinder und Jugendlichen beim Training Matteninseln und Mattenpaare.
Budotraining mit Matteninseln und festen Partnern
So wurde der Kontakt in der Gruppe minimiert. „Wenn jemand positiv getestet wurde, mussten so nur Wenige in Quarantäne“, erklärt Stracke. Allerdings war auch das nur eine Zwischenlösung. Die Budo-Kampfkünste leben von verschiedenen Kampfpartnern. Nur so entstehen spannende Herausforderungen. „Wenn ich meinen Partner in- und auswendig kenne, wird es langweilig“, berichtet Stracke.
Zwischenzeitlich hatte die Abteilung durch die pandemiebedingten Einschränkungen viele Abgänge zu verzeichnen. Jetzt sind die Ju-Jutsu-Kurse mit ungefähr 30 Teilnehmern wieder gut besucht. Dabei hilft es, dass die Schülerinnen und Schüler durch die hochfrequentierten Tests die 2G-Plus-Regelungen erfüllen. „Wir sind nicht stark eingeschränkt“, betont er. Müssten sich die unter 16-Jährigen vor jedem Training testen lassen, wäre das nicht gut für den Verein gewesen, erklärte Stracke. Viele der aktiven, erwachsenen Mitglieder sind zudem schon geboostert, was Stracke als vorteilhaft empfindet. „Viermal die Woche zum Testen zu gehen, wäre einfach sehr viel“, findet der Mendener. Auch die Bogenschützen, dessen Sport keinen Körperkontakt zu anderen Sportlern beinhaltet, können sorglos trainieren.
Wettkampfsituation weiter ungewiss
Die Gestaltung des Wettkampf-Kalenders steht aufgrund der derzeitigen Coronasituation weiterhin in den Sternen. Viele geplante Events stehen noch auf der Kippe. Andere wurden schweren Herzens bereits abgesagt. So fiel im vergangenen Jahr das Judo-Pokalturnier in Iserlohn aus. Auch die eigentlich bevorstehende Landeseinzelmeisterschaft der Jugend im Ju-Jutsu im Februar wurde abgesagt. Grund dafür sind einerseits die strengen Coronarauflagen, aber auch die Unsicherheit der Kämpfenden und Zuschauenden. „Vielen ist die Situation zu heikel, sodass sich dann zu wenige Kämpfer melden“, erklärt Stracke.
Für die Planung solcher Events ist also eine große Menge an Spontanität gefragt. Doch für die Jugendlichen stellen die Wettkämpfe eine große Motivation dar, gibt Stracke zu bedenken. „Für so ein kleines Dorf stehen wir echt gut dar“, sagt er schmunzelnd. Deswegen ist es ihm wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen auch zeigen können, was sie draufhaben. Wann sie das endlich wieder können, steht noch nicht fest. Denn auch die Kreiseinzelmeisterschaft der U15 in Iserlohn steht auf der Kippe. Auch bei den Westdeutschen und Deutschen Meisterschaften gibt es noch keine hundertprozentige Zusage.
Lehrgänge im Ju-Jutsu finden nicht statt
Aber nicht nur Turniere werden abgesagt. Auch Lehrgänge zum Assistenz- und Übungsleiter finden derzeit nicht statt. Doch Stracke bleibt zuversichtlich. „Bei dem letzten Turnier, das stattfinden konnte, war die 2G-Plus-Regelung die Lösung“, erklärt er. Vor dem Eingang zur Halle wurde eine Teststation aufgebaut. Durch ein „Einbahnstraßensystem“ konnten so nur geimpfte und getestete Personen an der Veranstaltung teilnehmen. „Wir haben dort eine Art VIP-Bändchen bekommen“, fügt er hinzu. Stracke könnte sich vorstellen, dass auf diese Weise auch in Zukunft Turniere stattfinden könnte.
Der SV Menden hat bisher noch keine Events geplant. Stracke würde sich freuen, wenn der Verein bei Möglichkeit am Mendener Sommer oder Herbst mit einem Stand vertreten wäre, um so Werbung zu machen. Zudem hofft er auf ein Sommerfest der Budoabteilung, sodass sich die Mitglieder der verschiedenen Fachgruppen kennenlernen könnten. Auch Aktivitäten mit dem Verein sieht der Pressereferent als Möglichkeit für die Kinder und Jugendlichen neue Freundschaften zu schließen.
„Wir wurden heruntergedrückt und sind wieder aufgestanden“, beschreibt er die vergangenen zwei Jahre. Jetzt hofft er, dass das sportliche Leben nicht erneut eingeschränkt wird. „Wir sind alle froh aus den eigenen vier Wänden herauszukommen“, beteuert er. Er hofft, dass die Unsicherheiten abklingen werden und sich genügend Teilnehmende für Turniere finden.