Menden.. In der Budo-Abteilung des SV Menden wird fernöstliche Kampfkunst trainiert. Die jungen Sportler stehen bei Turnieren auf der Matte.


Wer von fernöstlicher Kampfkunst hört, denkt in der Regel an Karate. Nicht so jedoch die Mitglieder des SV Menden. Die Budo-Abteilung widmet sich vor allem den japanischen Sportarten – allen voran Judo und Ju-Jutsu – und vertritt den Sportverein auch bei Turnieren und Meisterschaften.

Besonders der Nachwuchs brilliert bei diesen, wie der Kassenwart des Vereins und Trainer Klaus-Jürgen Sieberg der beiden Abteilungen erklärt: „Durch die städtische Initiative gibt es viele Erstklässler, die zum Schnuppern ins Training kommen.“ So sind vor allem die frühen Trainingszeiten gefüllt mit Interessierten – damit kommen die älteren Sportler, die als Trainer fungieren, aber gut klar.

Aufs Podest

Und wie bei den Erwachsenen gibt es auch unter den Kindern Kämpfer – hier gibt es keinen, der es bei den Landesmeisterschaften im Ju-Jutsu nicht aufs Podest geschafft hat. Die jungen Sportler sind sich einig, dass die Teilnahme an den Turnieren das Beste am Sport ist – und dass man so wirklich lernt, sich selbst zu verteidigen.

Sind bei der Ausübung ihres Sportes nicht zimperlich und erkämpfen sich ihre Urkunden und Medaillen: Die Budo-Sportler des SV Menden.
Sind bei der Ausübung ihres Sportes nicht zimperlich und erkämpfen sich ihre Urkunden und Medaillen: Die Budo-Sportler des SV Menden. © Unbekannt | SV Menden





Vor allem den elfjährigen Luan Stanco freut das. „Ich wollte lernen, mich gegen bestimmte Leute wehren zu können“, erklärt er. Auf Ju-Jutsu speziell kam er durch seinen Vater, der ebenfalls trainiert. Jetzt macht Luan schon seit drei Jahren Ju-Jutsu und kann den gelben Gurt vorweisen.

Dass das Interesse am Sport vor allem durch das familiäre Umfeld aufkommt, zeigt auch Tyana Clemens. Neben ihrer Mutter und ihrem Opa gibt es aber noch eine weitere Person, die ihr den Sport nahegelegt hat: Trainer Klaus-Jürgen Sieberg ist ihr Nachbar. Zudem fängt die Zwölfjährige erst demnächst zusätzlich mit dem Judotraining an (momentan hat sie den gelb-orangenen Gurt im Ju-Jutsu) – im Gegensatz zu ihren Mitkämpfern, die alle schon seit einiger Zeit beide Sportarten trainieren.

Die meiste Erfahrung

Der Unterschied zwischen den Sportarten, so die Kinder, liege vor allem darin, dass es beim Ju-Jutsu wilder zugeht. Hier wird auch getreten, mit Hebeln gearbeitet, und geschrien. Als ältester Kämpfer der Gruppe hat der 14-jährige Leander Schönborn die meiste Erfahrung: Er kann den Orange-Gurt im Ju Jutsu vorweisen, muss bald aber damit aufhören, ebenso wie mit dem Judo. „Die Schule wird einfach zu viel“, sagt er und setzt damit Prioritäten. Die Anderen könnten sich aber gut vorstellen, auch später eher professionell zu kämpfen.

Dabei geht es jedoch nicht nur um den Sport an sich – auch der Zusammenhalt als Gruppe ist den Kindern wichtig. „Wir sind zusammengewachsen“, erklärt Tyana. „Eben zu richtigen Freunden geworden.“ Das liege daran, dass man sich so oft sehe: Beim Training, Turnieren und anderen Vereinsveranstaltungen.

Dennoch geht es auch um eine gewisse Ernsthaftigkeit beim Sport. „Eigentlich kann jeder Ju-Jutsu machen“, so Lena Brandt. Die Zehnjährige hat bereits den gelben Gurt. „Aber Respekt und Zurückhaltung sind besonders wichtig.“ Auch im Kampf darf man den Gegner nicht zu sehr verletzen. Hier ist auch das persönliche Schmerzempfinden besonders wichtig – man darf nicht zu zimperlich sein. Davon zeugt die 15-jährige Leonie Heinrich, die wegen einer Knieverletzung für lange Zeit aussetzen muss.

Angst hat trotzdem keiner der Kämpfer; sie alle sind sich der Risiken bewusst. Im Gegenteil: Sie alle freuen sich auf die Teilnahme am Glück-Auf-Cup in Gelsenkirchen, der am 15. Juni stattfindet.