Hüingsen. Das abgebrochene Bezirksliga-Fußballspiel gegen den TuS Neuenrade wird mit einem Sieg gewertet. Dennoch bleiben viele Fragen weiterhin offen.
Die Saison 2021/2022 endete für die Bezirksliga-Fußballer mit einem 5:5 gegen den SSV Kalthof am Pfingstmontag. Das war für den Vizemeister der Staffel 6 der Bezirksliga allerdings nur das sportliche Ende. Den juristischen Schlusspfiff gab es für die Nummer zwei der Mendener Fußballszene in dieser Woche durch einen Beschluss des Verbandssportgerichtes des Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen. Das Gremium in Kaiserau wertete die am 20. März abgebrochene Partie zwischen dem TuS Neuenrade und den Sportfreunde Hüingsen für die Sportfreunde. Dennoch blieben viele offenen Fragen zurück.
Am 20. März war das Spiel zwischen Neuenrade und den Sportfreunde kurz vor Schluss vom Arnsberger Schiedsrichter Niklas Kastner beim Stand von 5:1 für die SF Hüingsen abgebrochen worden. Es war nach einem Platzverweis für einen Neuenrader Spieler zu einer Rudelbildung gekommen, der vom Platz gestellte Kicker, der in der kommende Saison der Neuenrader Trainer wird, wollte den Platz nicht verlassen.
Hohe Kosten für die Sportfreunde
Der Vorgang ging vor das Bezirkssportgericht. Das setzte die Partie neu an und machte den Unparteiischen als den eigentlichen Übeltäter aus. Gegen die Neuansetzung der Partie mit Urteil vom 26. April legten die Sportfreunde Hüingsen fristgemäß Einspruch ein. Die Geschichte landete vor dem Verbandsspruchgericht in Kaiserau. Wer glaubte, die Aufarbeitung der Geschichte würde aufgrund des nahenden Saisonendes schnell über die Bühne gehen, wurde eines besseren belehrt.
Und so sorgte dann das normale Saisonende auf dem Platz für ein Ende vor dem obersten Sportgericht des Verbandes durch einen Vergleich. Der TuS Neuenrade hatte sowieso kein Interesse mehr, da der Abstieg in die Kreisliga schon seit einigen Wochen feststand. Bei den Sportfreunden Hüingsen kapitulierte man vor den weiteren Kosten. Denn jede weitere Instanz – nach dem FLVW in Kaiserau wäre es ja zum Westdeutschen Verband nach Duisburg gegangen -- hätte gekostet. „Wir sind ja auch unseren Mitgliedern verpflichtet, vernünftig mit den uns anvertrauten Geldern umzugehen“, so Manni Mösta, der Geschäftsführer der Sportfreunde Hüingsen.
Manni Mösta nimmt Schiedsrichter in Schutz
Scheinbar hatte man nach dem Kontakt mit dem Verband keine großen Hoffnungen Recht zu bekommen. Der große Verlierer in dieser Geschichte ist trotzdem Schiedsrichter Niklas Kastner, der von Seiten des Verbandes als Schuldiger ausgemacht wurde. Er hätte nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um das Spiel fortzusetzen.
Hüingsens Geschäftsführer Manni Mösta hatte noch vor dem Urteil des Bezirkssportgericht seine Meinung geäußert. „Hier dem Schiedsrichter die Schuld zu geben, ist das Ende des Amateurfußballs“, so der Hüingser. Und so wird man nach dem Ende durch das Verbandssportgericht das Gefühl nicht los, dass da viel Wahres dran ist.