Sauerland. Es sind schwere Vorwürfe, die der FC Mezopotamya an den FC Arpe/Wormbach richtet. Nun hat der Vorstand des Vereins dazu Stellung bezogen.

Die Vorwürfe des Fußball-B-Ligisten FC Mezopotamya Meschede hallen nach. In einer offiziellen Stellungnahme hat sich der FC Arpe/Wormbach, dem der FC Mezopotamya rassistische Äußerungen im Verlauf des Spiels am vergangenen Sonntag vorgeworfen hatte, nun zu den Vorfällen geäußert. Dabei schildert der Verein eine etwas andere Darstellung der Ereignisse rund um die Partie, die die zweite Mannschaft des FC Arpe/Wormbach letztlich mit 3:0 für sich entscheiden konnte.

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In der Stellungnahme des FC Arpe/Wormbach heißt es: „Es ist der Eindruck entstanden, dass die Mannschaft des FC Mezopotamya mit hohen Erwartungen nach Arpe gereist ist. Da das Spiel nicht den erwarteten Verlauf genommen hat, wurde hierfür zusehends der Schiedsrichter verantwortlich gemacht. Selbst wenn nicht nachvollziehbare oder falsche Entscheidungen getroffen sein sollten, rechtfertigt das kein solches respekt- und distanzloses Gebaren.“

Arpe/Wormbach öffentlich kritisiert

Den Vorstand des Vereins aus den Schmallenberger Ortsteilen stört vor allem der Umgang mit dem Schiedsrichter der Begegnung. Der FC Mezopotamya hatte in einem Post auf seinem Facebook-Kanal dem Schiedsrichter eine parteiische Nähe zu den Gastgebern des FC Arpe/Wormbach unterstellt. „Wenn man schon einer Mannschaft vielleicht grundsätzlich nicht wohlgesonnen ist, dann macht man das etwas verdeckt und unauffällig“, heißt es in dem Post.

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Laut der Stellungnahme des FC Arpe/Wormbach besteht der Anstoß der Vorkommnisse rund um das Kreisliga-B-Spiel vor allen Dingen in dem Verhalten des FC Mezopotamya. Vor allem seien aufgrund des Spielverlaufs immer wieder Beschimpfungen und teilweise Morddrohungen gegenüber dem Schiedsrichter und den Arper Spielern geäußert worden sein. „Ich bringe deine Familie um“, „Ihr werdet alle bluten“ oder „Ich steche euch ab“ soll aus Richtung der Spieler und Verantwortlichen des FC Mezopotamya an die Spieler des FC Arpe/Wormbach, in Richtung des Schiedsrichters und an die Zuschauer gerichtet worden sein.

Arpe weist Rassismus-Vorwurf zurück

Diese Schilderungen können laut der Stellungnahme des FC Arpe/Wormbach auch unabhängige Spieler und Zuschauer der anschließenden Landesliga-Begegnung zwischen der ersten Mannschaft des FC Arpe/Wormbach und dem BSV Menden bestätigt werden. Weiter heißt es in der Stellungnahme, dass von Seiten des FC Mezopotamya immer wieder Beleidigungen getätigt wurden, die den Spielern und Verantwortlichen FC Arpe/Wormbach vorwerfen, „Nazis“ zu sein.

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Davon und von dem Vorwurf der rassistischen Beleidigungen gegenüber den ausländischen Spielern und denen mit Migrationshintergrund distanziert sich der FC Arpe/Wormbach deutlich. „Mit Vehemenz und klarem Ausdruck weisen wir die Vorwürfe rassistischer Beleidigungen jeglicher Art auf das Schärfste zurück. Dies ist das Ergebnis eigener Feststellungen des Vorstandes auf dem Platz und das Ergebnis einer umfassenden Befragung und Recherche bei Spielern, Mannschaftsverantwortlichen sowie Zuschauern“, heißt es in dem Schreiben des Vereins.

Fußballkreis beschäftigt sich mit Vorfällen

Eine entsprechende Reaktion auf die Beschimpfungen und Beleidigungen von Seiten des FC Mezopotamya bestreitet der Vorstand des FC Arpe/Wormbach, der die Ereignisse laut eigener Aussage direkt am Spielfeldrand miterlebt hat, nicht. „Der FC Arpe/Wormbach und die zweite Mannschaft verhehlen nicht, dass es auch von unserer Seite Äußerungen gegeben hat, die sich auf einem Fußballplatz verbieten.“

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Die Vorfälle vom vergangenen Sonntag beschäftigen nun auch verschiedene Instanzen des Fußballkreises HSK. Zum einen hat der FC Mezopotamya Einspruch gegen eine Rote Karte eingelegt, zum anderen habe der FC Arpe/Wormbach seine Ansicht der Ereignisse auch Michael Schulte, Vorsitzender des Fußballkreises HSK, zukommen lassen. Ob und inwieweit der Fußballkreis aus diesen Schilderungen und Einsprüchen Konsequenzen zieht, steht derweil noch aus.