Sauerland. Bei dem Spiel zwischen dem FC Arpe/Wormbach und dem FC Mezopotamya soll es laut Aussage der Gäste zu schlimmen Äußerungen gekommen sein.
Es sind schwere Vorwürfe, die der Fußball-B-Ligist FC Mezopotamya Meschede gegen den FC Arpe/Wormbach II erhebt. Während des Spiels der beiden Teams, das mit 3:0 an die Arper Reserve ging, soll es laut den Verantwortlichen des FC Mezopotamya zu rassistischen Beleidigungen gekommen sein. Die Schilderungen der beiden Vereine gehen dabei auseinander. Eindeutig ist nur, dass es im Spiel hoch herging.
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Zwei Rote Karten und eine Gelb-Rote Karte wies der Spielbericht von Schiedsrichter Karl-Heinz Fuchs (SV Schmallenberg/Fredeburg) nach der Partie aus. Während die Gäste aus Meschede mit zwei direkten Platzverweisen belegt wurden, musste ein Spieler des FC Arpe/Wormbach II den Platz mit der Ampelkarte verlassen.
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Doch was genau führte zu den Szenen? „So, wie sich der FC Mezopotamya am Sonntag präsentiert hat, war das eine große Sauerei“, antwortet Paul Pieper, Vorsitzender des FC Arpe/Wormbach, auf diese Frage. Ständig hätten die Gästespieler gegen die Entscheidungen des Unparteiischen gewettert und durch ihren Auftritt einen großen Anteil zu der vergifteten Atmosphäre auf dem Platz beigetragen.
Vorwürfe gegenüber dem Schiri
Ein Vorwurf, den Mezopotamyas Trainer Pikan Arslan so nicht stehen lassen möchte. Er sieht die Schuld für die aufgeheizte Stimmung auf dem Platz eher beim Gegner – und bei Schiedsrichter Fuchs. „Wir wurden ab der ersten Minute benachteiligt“, sagt Arslan. Mezopotamyas Vorsitzender Heval Akil unterstreicht das: „Der Schiedsrichter hat nicht einmal eingegriffen.“
Der Unparteiische wollte sich auf Nachfrage dieser Zeitung nicht zu den Vorkommnissen äußern.
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Akil zielt mit seiner Aussage auf rassistische Beleidigungen gegenüber seinen Spielern ab. „Wir wurden von Auswechselspielern, die sich seltsamerweise direkt neben unserer Bank warm gemacht haben, ständig beschimpft“, sagt Akil. Dabei seien unter anderem die Begriffe „Dreckskanaken“, „scheiß Ausländer“ und – gegenüber dem schwarzen Mescheder Spieler Oumar Diallo – „Bananenpflücker“ gefallen. Beschwerden beim Schiedsrichter hätten nichts gebracht. Als der FC Mezopotamya sich über die Beleidigungen beschwerte und Ordner an der Seitenlinie einforderte, sollen sich laut Angaben der Gäste aus Meschede genau die Spieler ein Ordnerleibchen übergezogen haben, die zuvor für die Beleidigungen verantwortlich gewesen sein sollen.
Arpe/Wormbach will Vorwürfe genau untersuchen
Schilderungen, die FC-Vorsitzender Paul Pieper nicht bestätigen kann. Er sei während der Partie die meiste Zeit mit dem Catering am anderen Ende des Platzes beschäftigt gewesen, habe aber sehr wohl das Verhalten der Gäste gegenüber dem Schiedsrichter wahrgenommen. Pieper: „Das war wirklich unterste Schublade und hatte mit sportlicher Fairness überhaupt nichts zu tun.“
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Ob, und in welcher Form rassistische Beleidigungen gefallen seien, kann Pieper nicht sagen. Er kündigt aber eine intensive Aufarbeitung der Vorfälle an. „Ich werde beim Training der zweiten Mannschaft erscheinen und die Spieler auf die Vorwürfe ansprechen“, sagt er. Sollten sich die Anschuldigungen als wahr herausstellen, werde der Verein dann interne Konsequenzen ziehen. „Ich kann mir das aber nicht vorstellen. Wir haben selbst Spieler mit Migrationshintergrund im Verein und noch nie Probleme in dieser Hinsicht gehabt“, sagt Pieper.
Anzeige steht im Raum
Sollten sich die Anschuldigungen nicht bewahrheiten, so ziehe er auch eine Anzeige wegen Verleumdung in Betracht. Schließlich habe der FC Mezopotamya die Anschuldigungen öffentlich gemacht und damit seinen Verein verunglimpft.
Ob es tatsächlich dazu kommt, bleibt abzuwarten. Die Vorwürfe stehen im Raum, Pikan Arslan möchte die Geschichte aber nicht zu hoch hängen. „Wir wollen doch einfach nur wie jede andere Mannschaft auch behandelt werden. Mehr wollen wir nicht“, sagt der Trainer des B-Ligisten.