Menden. 0:2 und 1:3 liegt die Mannschaft bereits zurück. Dann zündet Rejhan Zekovic den Turbo an.
Das Spiel war nichts für schwache Nerven! Die Landesliga-Fußballer des BSV Menden setzten am Sonntag einen ganz besonderen Schlusspunkt hinter ihr Fußballjahr. Im letzten Heimspiel des Jahres gab es für die Hines-Elf einen spektakulären 4:3 (0:2)-Sieg über den TSV Weißtal. Damit geht der BSV als Tabellenzweiter in die Winterpause. Dabei hatte es fast 55 Minuten gar nicht gut für die Truppe um Kapitän Tim Kießler ausgesehen.
Als Weißtals Tevin Wagner das 3:1 für seine Mannschaft markiert hatte, verloren einige BSV-Anhänger den Glauben an ihr Team und traten frühzeitig den Heimweg aus dem Huckenohl an. Doch dadurch verpassten sie eine großartige kämpferische Leistung des Hönnestädter Landesligisten, der die Partie noch drehte. BSV-Trainer Kevin Hines war der vorzeitige Abgang einiger Zuschauer egal.
Hines lobt „unglaubliche Moral“
„Natürlich war das heute nicht unser bestes Spiel. Aber meine Mannschaft hat eine unglaubliche Moral gezeigt und sich nicht aufgegeben. Das war für mich heute der passende Schlusspunkt hinter eine tollen Hinrunde. Die Mannschaft hat einen riesigen Charakter. Deshalb macht es einfach riesigen Spaß mit ihr zusammenzuarbeiten“, machte BSV-Trainer Kevin Hines seinen Schützlingen ein riesiges Kompliment.
Die grandiose Aufholjagd lässt sich auch an zwei Spielern festmachen, die sich bei der Aufholjagd in den Mittelpunkt spielten. Zum einen brachte Mendens Torjäger Rejhan Zekovic seine Farben mit drei Toren wieder auf Kurs. Moritz Kickermann war schließlich überall zu finden - sei es in der Defensive oder in der Offensive als Torschütze. Der erfahrene Fußballer riss seine Teamkollegen förmlich mit und trieb eine Mannschaft an, die sich kämpferisch keine Vorwürfe machen musste. Allein in der ersten Halbzeit wirkte das Spiel streckenweise zu wild ohne die nötige Ruhe. Der Landesligist war zwar bemüht, das Spiel zu kontrollieren. Allerdings war eine ungewohnte Hektik in den Aktionen der Rot-Weißen.
Eckball direkt verwandelt
Der Tabellenfünfzehnte aus Weißtal - der in akuter Abstiegsgefahr steckt und in den vergangenen Wochen durch viele unfreiwillige Spielabsagen aus dem Tritt geriet - versteckte sich nicht und suchte sein Glück in vielen langen Bälle. Und gleich nach 22 Minuten profitierten die Gäste nach einem dieser langen Bälle von einem Stellungsfehler im Mendener Abwehrverband.
Weißtals Kapitän Jan-Michael Moses wurde auf der linken Mendener Seite von der BSV-Deckung völlig übersehen. Der Weißtaler Spielführer hatte keine Probleme sein Team mit 1:0 in Führung zu bringen. Als dem Weißtaler Kapitän dann auch noch das 2:0 gelang - eine direkt verwandelte Ecke - war der vermutete Spielverlauf endgültig auf den Kopf gestellt. Denn der Außenseiter lag auf dem Kunstgrün des Huckenohl-Nebenplatzes mit 2:0 in Front. Da spielte es auch keine Rolle, dass die Gastgeber trotz aller Hektik im Spiel auch Möglichkeiten hatten. Vor allem, wenn es über die Außenbahnen ging. Ganz zu schweigen von einem nicht gegebenen Treffer von Zekovic - Schiedsricher Denis Magne aus Arnsberg entscheid auf Abseits (43.).
Zekovic dreht auf
Die zweite Halbzeit werden die BSV-Fans dann nicht so schnell vergessen. Rejhan Zekovic gelang der Anschlusstreffer zum 1:2. Postwendend der nächste Rückschlag für die Mendener - Tevin Wagner stellt mit dem 1:3 den alten Abstand wieder her.
Was nun passierte, war schon fast denkwürdig: Wieder war es Rejhan Zekovic, dieses Mal per Kopf, der auf 2:3 verkürzte. Moritz Kickermann stocherte wenige Minuten später den Ball zum 3:3 über die Linie, bevor wieder Zekovic seine überragende Leistung krönte: Paul Schmöle brachte einen Freistoß von der rechten Seite in den Strafraum und wieder stand der ehemalige Neheimer goldrichtig und köpfte den Siegtreffer und den BSV Menden zurück auf den zweiten Tabellenplatz.