Baunatal. Im letzten Spiel der regulären Saison setzte es für die Wölfe eine krachende Niederlage in Baunatal. Warum das jedoch ein Vorteil sein könnte.

Die Drittliga-Handballer der SG Menden Sauerland haben sich mit einer heftigen 18:35 (7:18)-Niederlage beim GSV Eintracht Baunatal aus der regulären Saison verabschiedet und gehen damit als Tabellenletzter in die Abstiegsrunde hinein.

Luca Jannack hatte die Nase voll. Als die Wölfe 31 Sekunden vor dem Ende den Torhüter durch einen siebten Feldspieler ersetzten, um im Angriff Überzahl zu schaffen, verloren die Mendener den Ball. Baunatal wollte aus der eigenen Hälfte ins leere Tor werfen. Jannack wollte das nicht zulassen, stürmte aufs Feld und versuchte, den Ball noch abzufangen. Laut Reglement ist das aber nicht erlaubt.

Von Anfang an chancenlos

Jannack sieht die Rote Karte und die Baunataler kommen per Siebenmeter doch noch zu ihren Treffer. Relevant war die Szene nicht mehr, Baunatal führte 18 Sekunden vor der Schlusssirene bereits mit 35:18. Aber die Szene verdeutlicht, wie groß der Frust auf Seiten der SG Menden Sauerland an diesem Abend war. „Luca stand in der zweiten Halbzeit im Tor und hat uns mit seinen Paraden noch vor einer höheren Niederlage bewahrt“, nimmt SG-Trainer Ralf Heinemann den Torhüter in Schutz. Es war der Schlusspunkt eines von Anfang an verkorksten Auftritts der Wölfe.

„Es lief in der Anfangsphase ähnlich wie in Krefeld. Wir machen zwei technische Fehler, vergeben zwei Siebenmeter und geraten schnell in Rückstand“, fasst Heinemann die ersten Minuten zusammen. Baunatal, die in der Hinrunde noch mit erheblichen personellen Problemen gegen die Wölfe unterlegen waren, spielten sich von Beginn an in einen Rausch, führten nach knapp fünf Minuten mit 4:0 und bauten die Führung bis zur 18. Minute auf 12:2 aus. Die Wölfe sahen kein Land.

Zur Halbzeit bereits zwölf Tore Rückstand

„Die wurden von Angriff zu Angriff ballsicherer und besser im Abschluss. Man darf sich von der Tabellenposition von Baunatal nicht blenden lassen. Das ist eine der vier besten Mannschaften der Liga und hatten einfach Pech, dass sie in der Hinrunde großes Verletzungspech hatten. Die werden in der Abstiegsrunde nicht mehr viele Punkte hergeben“, ist Heinemann sicher.

Bereits zur Halbzeit lagen die Mendener mit zwölf Punkten in Rückstand. „Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass wir in der zweiten Halbzeit anders auftreten wollten. Doch das ist uns leider nie gelungen“, musste Heinemann eingestehen. Beim 30:15 nach 51 Minuten hatten die Baunataler doppelt so viele Tore geworfen, wie die Wölfe.

Für Ausgangssituation positiv

Doch Heinemann wollte auch in dieser Niederlage etwas positives sehen. „Das Spiel zu verlieren war für uns vielleicht besser als ein Sieg mit einem Tor Unterschied. Wenn Volmetal dann gegen Essen gewonnen hätte, wären die bei uns in der Gruppe gewesen und wir mit 0:4-Punkten gestartet. So gehen wir mit einer ausgeglichenen Bilanz rein und haben noch alle Chancen“, erklärt Heinemann.

SG Menden Sauerland: Peichert, Jannack; Henkels, Dominik Flor (2), Christian Klein (6), Degenhardt, Giacuzzo (1), Timo Schulte, Jonas Schulte (1/1), Dudczak, Rosenbaum (1), Tarlinski (1), Schmitz (5/2), Müller (2), Surowka, Sagner.