Mönchengladbach. Ein halbes Jahr nach seinem Karriereende ist der Neheimer Daniel Ginczek zurück im Fußball. Was der Ex-Profi bei Borussia Mönchengladbach macht.
Ein verschmitztes Lächeln huschte sofort über sein Gesicht, als Daniel Ginczek seinem Heimatklub SC Neheim vor ein paar Wochen ein im ersten Moment klasse klingendes Versprechen gab. „Wenn ich mir nochmal Fußballschuhe anziehen sollte, dann nur hier“, sagte der 33-Jährige in der Halbzeitpause des Landesliga-Heimspiels der „Binnerfeld Boys“ gegen den SV Ottfingen. „Ginni“ hielt sein – nicht ganz ernst gemeintes – Wort nicht. Denn seine neue Aufgabe kann der Neheimer ohne Fußballschuhe einfach nicht erfolgreich erfüllen.
Neheimer Daniel Ginczek: Eine erfolgreiche Karriere
Seit dem 1. Januar gehört Daniel Ginczek dem Trainerstab der U17-Junioren des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach an. Ein halbes Jahr nach seinem offiziellen Karriereende als Fußballprofi steht der Sauerländer in der Bundesliga also wieder auf, beziehungsweise neben dem Platz.
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„Das halbe Jahr habe ich nach der Karriere auch gebraucht, um abzuschalten und Zeit mit der Familie zu verbringen“, erzählte Ginczek, der für verschiedene Top-Klubs kickte und in 120 Bundesligaspielen 29 Tore erzielte. 35-mal knipste der Stürmer in 121 Zweitligapartien. Vor etwa einem Jahr wechselte er von Fortuna Düsseldorf zum MSV Duisburg in die 3. Liga, wo die erfolgreiche Laufbahn allerdings nicht wie erhofft mit dem Klassenerhalt endete.
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Neben der Zeit mit der Familie schloss Ginczek nach dem Karriereende sein Sportmanagement-Studium ab und machte die Trainerlizenz. „Es gab Gespräche mit mehreren Vereinen, aber irgendwie war ich unschlüssig“, sagte der ehemalige deutsche U-Nationalfußballer. Doch mit Beginn der Präsenzphasen, die er für die Trainerlizenz absolvieren musste, kristallisierte sich etwas mehr und mehr heraus: „Es hat mir unfassbar viel Spaß gemacht, mit einer Mannschaft auf dem Platz zu stehen, meine Ideen vom Fußball zu vermitteln und meine Erfahrungen weiterzugeben“, erzählte Ginczek.
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Unter anderem hospitierte er zwei Wochen bei Borussia Mönchengladbach. Dort, wo mit Sascha Eickel bereits ein anderer Neheimer aktiv ist. Der 49-Jährige wirkt als Sportlicher Leiter der U23 und U19 – sowie als Trainerentwickler für die Jugendcoaches der Gladbacher. „Dabei geht es vor allem um Mentoring und Weiterqualifizierung. Wir als Verein wollen unsere Trainer unterstützen“, sagte Eickel einst im Gespräch mit dieser Zeitung.
„Am liebsten stehe ich eben auf dem Fußballplatz. Das ist meine Leidenschaft, das begeistert mich.“
Als die Borussia bei Ginczek anrief und ihm den Job als Co-Trainer der U17 zur Unterstützung des Cheftrainers Mihai Enache und des Assistenztrainers Jens Bäumer anbot, musste „Ginni“ deshalb nicht lange überlegen. „Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, auf diesem Leistungsniveau einzusteigen. Das ist nicht selbstverständlich“, sagte er.
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„Daniel hat im Rahmen einer Hospitation bereits im vergangenen Jahr im Bereich der U23 und der U19 bei uns reingeschnuppert. So konnten wir ihn kennenlernen“, sagte Mönchengladbachs Nachwuchsdirektor Mirko Sandmöller in der „Rheinischen Post“. „Wir wollten das Trainerteam in der U17 ohnehin erweitern. Daniel bringt viel Erfahrung mit und wir können ihm die Möglichkeit geben, im Leistungsbereich des Nachwuchses einzusteigen“, ergänzte Sandmöller.
Daniel Ginczek: So lange läuft der Vertrag
Bereits nach den ersten Trainingseinheiten sah sich Ginczek – trotz der üblichen „Höhen und Tiefen im Trainerleben“ – in seiner Entscheidung bestätigt. „Am liebsten stehe ich eben auf dem Fußballplatz. Das ist meine Leidenschaft, das begeistert mich“, erklärte er. Vorerst ist die Zusammenarbeit bis zum Sommer 2025 datiert, „danach wird man weitersehen“.
Daniel Ginczek: Seine Klubs
Vom SC Neheim wechselte Daniel Ginczek 2007 als B-Jugendlicher zu Borussia Dortmund. Sein Debüt im Profifußball gab er am 28. Juli 2009 beim 0:0 von Borussia Dortmund II gegen Eintracht Braunschweig. In der Saison 2011/12 wurde Ginczek, der einen bis 2014 gültigen Vertrag bei Borussia Dortmund hatte, für ein Jahr an den VfL Bochum ausgeliehen. In der Saison 2012/13 spielte er wiederum auf Leihbasis beim FC St. Pauli, bei dem er 18 Tore in 31 Spielen erzielte. 2013 wechselte er aber zum 1. FC Nürnberg. Es schlossen sich Stationen beim VfB Stuttgart, VfL Wolfsburg, Fortuna Düsseldorf und MSV Duisburg bis zum Karriereende im Sommer 2024 an.
Das erste Ligaspiel führt Ginczek und den VfL Borussia Mönchengladbach am 15. Februar zu einem seiner Ex-Vereine – es ist natürlich nicht der SC Neheim, sondern der VfL Bochum. Die Fußballschuhe nur im Binnerfeldstadion oder für den SCN zu schnüren, wäre ohnehin arg kompliziert geworden, schließlich liegt der Lebensmittelpunkt des ehemaligen Profis längst in Düsseldorf.
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