Arnsberg-Oeventrop. Die schlechten Nachrichten reißen für den Handball-Oberligisten SG Ruhrtal einfach nicht ab. Veit Schmidt spricht über sein Saison-Aus.
Sie reißen einfach nicht ab, die schlechten Nachrichten rund um die Handballer der SG Ruhrtal. Als wenn es nicht schlimm genug wäre, dass der Hauptschütze Aaron Humpert lange ausgefallen ist und dessen ebenfalls für die halblinke Seite prädestinierter Vertreter David Bauerdick erst im neuen Jahr wieder mitwirken kann, stellte sich die Verletzung von Kreisläufer Veit Schmidt als Bandscheibenvorfall heraus, der den Kapitän des Oberliga-Tabellenletzten zu einer langen Pause zwingt.
Ruhrtal: Schmidt bereits operiert
„Ich kann mir das noch gar nicht richtig vorstellen, aber es sieht so aus, als müsste ich bis Sommer 2025 pausieren, kann also in dieser Saison kein Spiel mehr absolvieren“, schilderte der 27-Jährige, der sich nur einen Tag nach der MRT-Auswertung in die Olsberger Elisabeth-Klinik aufmachte, um dort mit der Therapie (Spritzen in die Nervenwurzel und Wasserbett-Massagen) zu beginnen. Da sich die erhoffte Wirkung nicht einstellte, wurde Schmidt am Dienstag operiert.
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In seiner bisherigen Laufbahn war der Geographie-Student von ernsthaften Verletzungen stets verschont geblieben. Allerdings deutete sich Anfang des Jahres Ungemach an, als bei ihm ein Bandscheibenvorwölbung diagnostiziert wurde. Die Gefahr einer Verschlimmerung begleitete ihn also das ganze Jahr über. Mit der steigenden Schmerzausstrahlung ins Bein, verbunden mit deutlichem Kraftverlust, wurde das Ausmaß seiner Verletzung vor einem Monat immer deutlicher.
TVA-Duo zu Besuch im Krankenhaus
„Langes Sitzen war nicht mehr drin, auch das Autofahren fiel dadurch weg“, verrät Schmidt, welche gravierenden Auswirkungen auf den Alltag der Bandscheibenvorfall hat. Es spricht für den Teamgeist bei der SGR, dass ihn gleich am ersten Tag seines Aufenthalts in Olsberg die Teamkollegen Steffen Röttger, Lukas Struwe und „Leidensgenosse“ Aaron Humpert, der immerhin wieder mittrainiert und eventuell am Sonntag ein paar Minuten mitspielen kann, besucht haben. Auch vom Nachbarn TV Arnsberg schauten Alex Blanke und Kevin Probst umgehend vorbei, um Schmidt Mut zuzusprechen.
„Für uns ist das Saison-Aus von Veit eine Katastrophe.“
„Für uns ist das Saison-Aus von Veit eine Katastrophe, denn er war nicht nur die unumstrittene Nummer eins am Kreis, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Abwehr. Er hat zudem mit seiner besonnenen Art seine Aufgaben als Mannschaftsführer hervorragend bewältigt“, sagte Trainer Frank Moormann und machte deutlich, wie sehr er den Teamkapitän vermisst. Unter diesen Umständen erscheint der Kampf um den Klassenerhalt schon so gut wie verloren zu sein. Es stellt sich eher die Frage, wie die Mannschaft mit den ständigen Nackenschlägen – im auf Sonntag, 22. Dezember, um 17 Uhr verschobenen letzten Heimspiel des Jahres droht die zehnte Niederlage in Serie – umgeht.
TV Neheim mit Heimspiel
In der Handball-Bezirksliga empfängt der TV Neheim als Siebter der Tabelle an diesem Samstag, 21. Dezember, um 18 Uhr den Tabellendritten TVE Husen-Kurl. Liga-Konkurrent TV Arnsberg (4.) gastiert am Sonntag, 22. Dezember, um bei der TSG Dortmund-Schüren (6.). In der Verbandsliga spielen die Handballerinnen des TV Arnsberg (3.) am Sonntag um 13.30 Uhr beim SV Teutonia Riemke II (7.).
„Natürlich leidet die Stimmung, wenn man so oft verliert, aber wir gehen damit ganz sachlich um, vermeiden Schuldzuweisungen oder Grüppchenbildung und halten weiter fest zusammen“, erklärte Schmidt, der sich um die Zukunft des Teams auch im Abstiegsfall keine Sorgen macht. Er ergänzte: „Wir wissen ja alle, wo wir herkommen. Die meisten Jungs haben sich von der Bezirksliga hochgekämpft. Die Oberliga ist eine riesige Herausforderung, selbst in Bestbesetzung sind wir in fast jedem Spiel der Außenseiter, zumal sich die Gegner deutlich besser als in unserem Aufstiegsjahr auf die harzfreie Halle eingestellt haben.“
Auch Lukas Struwe fehlt Ruhrtal
In die Rolle das Davids zu schlüpfen, heißt für die SGR aber nicht, einem Goliath wie dem Tabellenfünften HSC Haltern/Sythen die Punkte kampflos zu überlassen. „Die Motivation der Mannschaft ist unverändert hoch. Sie wird mit der Unterstützung unserer treuen Fans alles versuchen, um für einen positiven Jahresausklang zu sorgen“, sagte Frank Moormann. Der Trainer hat keinen Zweifel an der hohen Moral seiner Schützlinge, obwohl in Lukas Struwe (Urlaub) eine weitere Stammkraft fehlen wird. Immerhin ist Kreisläufer Michael Gräbener wieder an Bord.
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