Arnsberg-Oeventrop. In der Handball-Oberliga 2 gewinnt der TV Westfalia Halingen beim Schlusslicht SG Ruhrtal. Die Erkenntnisse eines packenden Lokalduells.
Die Oberliga-Luft wird für die Handballer der SG Ruhrtal immer dünner. Gegen Aufsteiger TV Westfalia Halingen kassierten die ersatzgeschwächten Schützlinge von Chefcoach Frank Moormann im Derby schon ihre fünfte Heimniederlage in Folge und haben seit dem Auftaktsieg über die HVE Villligst-Ergste, die mit ihrem Überraschungssieg in Soest die Rote Laterne an die SGR weitergegeben hat, keinen Punkt mehr geholt. Das Endergebnis von 35:38 (17:19) schmeichelt den zumindest kämpferisch überzeugenden Hausherren sogar, denn zwischenzeitlich hatte sich die Kreisrivalen auf zehn Tore abgesetzt.
Halingen hatte in der vergangenen Woche eine historische Heimpleite (18:45 gegen Ferndorf II) hinnehmen müssen. Und die steckte dem Team von Kai Harbach offenbar noch in den Knochen, denn nach fünf Minuten stand es 5:0 für die furios beginnenden Ruhrtaler.
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Dieser Blitzstart hätte eigentlich Sicherheit gegen sollen, doch die bis zum 7:3 funktionierende Angriffsmaschinerie geriet ins Stocken, während die überraschend doch mit allen Rückraum-Assen angetretenen Halinger aufdrehten, zum 7:7 ausglichen und den Doppelschlag durch Yannick Mähl mit drei eigenen Treffern zur ersten Führung beantworteten. Nach dem 12:16 (23.) wurde die SGR zwar wieder stärker, aber zwei nacheinander vergebene Strafwürfe von Phillipp Mähl verhinderten einen ausgeglichenen Pausenstand.
SG Ruhrtal: Gäste aus Halingen sind körperlich im Vorteil
Die körperlichen Vorteile der zweikampfstarken Gäste wurden im zweiten Abschnitt immer deutlicher. Ruhrtals Versuche, mit einfacher und später sogar doppelter Manndeckung den Spielfluss der Gäste zu stören, blieben völlig wirkungslos, denn die Westfalia ließ in keiner Phase erkennen, dass ihr das Spiel ohen geharzten Ball Probleme bereitete.
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Vielmehr wussten sich vor allem Dennis Bichmann (11/1) und Niklas Voss (6) immer wieder durchzusetzen, während die SGR für jeden Treffer enormen Aufwand betreiben musste. Ihr unterliefen dabei eine viel zu große Anzahl an technischen Fehlern und Ballverlusten, was es den Gästen leichtmachte, aus dem 20:23 ein 20:27 (39.) zu machen.
Der Ruhrtaler Rückraum hatte größte Mühe, sich aussichtsreiche Abschlüsse zu erarbeiten, zudem wurden einige freie Würfe vergeben, war Keeper Felix Pepper mindestens so stark wie der durchspielende Janne Malik, der es auf 15 Paraden brachte.
Erst nach dem 21:31 gab es auch wieder Erfolgserlebnisse für die Hausherren, wachten die Fans auf, als zunächst Yannick Mähl einen Steilpass von Malik verwertete, und dann auch noch der 41-jährige Kreisläufer Michael Gräbener („Für mich ist nach dieser Saison Schluss mit Leistungshandball, dann spiele ich in der dritten Mannschaft weiter“) per Konter zum 24:31 verkürzte. Die beiden Ruhrtaler konnten dieses Spielchen sogar wiederholen und auf 29:32 (54.) abschwächen.
Der kleine Halinger Kader zeigte jetzt Konzentrationsmängel, aber die SGR beging im hektischen Versuch, das Blatt zu wenden, erneut einige Patzer. So bekam Steffen Röttger in guter Position einen Ball auf den Füße gespielt, was Halingen zum erfolgreichen Gegenstoß zum 30:35 aus SGR-Sicht nutzte. Da half dann auch die prächtige Ausbeute von Rechtsaußen Justus Klauke, der fünf Mal traf, nicht weiter. „Wir haben kein gutes Spiel gemacht, aber das war ja auch nicht zu erwarten. Heute ging es nur um die beiden Punkte“, resümierte Kai Harbach, Trainer des TV Halingen.
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„Wenn du 35 Tore wirfst, musst du eigentlich gewinnen“, sah SGR-Trainer Frank Moormann das Problem diesmal eindeutig in der Abwehr, wobei die größten Unterschiede in der Rückraumqualität lagen. Neun Tore durch die Rückraumachse Lukas Struwe, dem erneut daheim enttäuschenden Fabian Pilz und Dorian Pavic, auf halblinks bestenfalls die Nummer drei hinter den verletzten Aaron Humpert und David Bauerdick, sind einfach zu wenig. Und Hoffnung auf Besserung besteht vor dem Auswärtsspiel am Samstag, 14. Dezember, 19.30 Uhr, bei der PSV Recklinghausen nicht.
SGR: Mailik; Y. Mähl (7), P. Mähl (7/4), Klauke (5), Röttger (4), Struwe (4), Pavic (3), Gräbener (2), Pilz (2), M. Weber (1), Klute. - TVH: Pepper (45. Krause); D. Bichmann (11/1), Voss (6), J. Köhler (6), Richard (6), Rosenberg (4/2), Reichert (3), F. Köhler (1), Vogt (1).
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