Arnsberg-Oeventrop. In der Handball-Oberliga 2 wird es langsam eng für die SG Ruhrtal. Wieso aber absolut Hoffnung auf den Klassenerhalt besteht.

Dieser Realismus – er schmerzt mitunter. Die Wahrheit zu sagen, offen und knallhart zu analysieren, das ist aber nun mal Frank Moormanns Art. So tickt der Coach des Handball-Oberligisten SG Ruhrtal eben, doch er weiß: „Das bringt mir nicht nur Freunde ein.“ Er versuche jedoch schlichtweg, „alles realistisch einzuschätzen“.

Der Aufsteiger, den Moormann nun in der schon siebten Saison trainiert, rangiert vor dem Auswärtsspiel beim Drittletzten TG Voerde (Sonntag, 1. Dezember, 17 Uhr) auf dem letzten Tabellenplatz der Oberliga 2. Die SGR hat in acht Spielen erst ein Mal gewonnen und zuletzt drei Heimspiele in Serie punktlos beendet. Und doch: Diese Zeitung nennt drei Gründe, die der SG Ruhrtal im Kampf um den Klassenverbleib Hoffnung schenken.

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Die Tabellenkonstellation

Man muss kein Genie der Mathematik sein, um rasch zu konstatieren: Die tabellarische Ausgangslage lässt der SG Ruhrtal noch alle Möglichkeiten. Die Spielgemeinschaft der Vereine TuS Oeventrop und TuRa Freienohl ist Letzter des Gesamtklassements, blickt auf eine Bilanz von 2:14 Punkten, und doch ist der Klassenverbleib drin.

Voraussichtlich zwei Teams muss die SGR am Ende hinter sich lassen. Und weil vor allem der HVE Villigst-Ergste (13., zehn Spiele, 3:17 Zähler), die TG Voerde (Zwölfter, neun Partien, 6:12 Punkte) und der OSC Dortmund (Elfter, acht Spiele, 7:9 Punkte) noch einzuholen sind, glimmt in der düsteren Lage ein Hoffnungsschimmer. Dass derzeit aber Leistungsträger wie unter anderem Aaron Humpert, Veit Schmidt, die Weber-Zwillinge und David Bauerdick ausfallen „ist mit unserem Kader nicht auffangbar. Irgendwann muss der Handball-Gott ein Einsehen haben“, so Moormann.

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Die Mentalität

Schon in den vergangenen Jahren bewies die SGR, dass sie charakterstark ist. Ähnlich wie momentan verlief beispielsweise die Hinserie der Vorsaison in der Verbandsliga. Nach einigen Misserfolgen kamen dann zuvor schmerzlich vermisste Stammkräfte zurück, und das Team startete eine sehenswerte Aufholjagd.

Diese wurde letztlich mit dem direkten Klassenerhalt in der Verbandsliga belohnt, nach der Ligenreform ist genau dieser auch in der Oberliga 2 das Ziel. „Wir verfallen nicht in Panik, wenn es schlecht läuft, aber wir jubeln uns auch nicht hoch, wenn es gut läuft“, beschreibt Trainer Moormann die Herangehensweise.

Der Zusammenhalt

In vielen Teams wird er gepriesen, der angeblich so „besondere Zusammenhalt“. Bei der SG Ruhrtal wird dieser hingegen gelebt, und das Tag für Tag. „Viele Spieler sind seit meinem Start hier den Weg schon mitgegangen. Der Zusammenhalt ist unser absolutes Faustpfand“, sagt Moormann.

Montags nach den Spielen setzt sich der Coach mit dem Team zusammen. Was lief im Spiel gut, was lief schlecht – alles kommt zur Sprache. Frank Moormann: „Ein offener und ehrlicher Austausch. Das kann man nicht mit jeder Mannschaft machen.“

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