Winterberg. Sie verpasst den ersten Weltcup in Altenberg. Leonie Fiebig, Bobanschieberin des BSC Winterberg, erklärt, wie es für sie weitergeht.

Das Rätsel um Leonie Fiebig ist gelöst. Die einige Wochen aus der Öffentlichkeit abgetauchte Bobanschieberin des BSC Winterberg, die mit Pilotin Kim Kalicki unter anderem 2023 den Weltmeistertitel und 2024 WM-Bronze im Zweierbob gewann, verpasst nach einer Erkrankung im Spätherbst die Weltcups in Altenberg (7./8. Dezember) und Sigulda (14./15. Dezember). Jetzt spricht Fiebig über emotionale vergangene Wochen – und blickt voraus.

Leonie Fiebig: So geht es ihr

Frau Fiebig, gewöhnlich lassen Sie Ihre Fans und die Öffentlichkeit an Ihrem Leben als Leistungssportlerin teilhaben, doch zuletzt schwiegen Sie. Warum?

Leonie Fiebig: Die vergangenen Monate waren für mich eine wirkliche Herausforderung und von unfassbar vielen Höhen und Tiefen geprägt. Aufgrund von immer wiederkehrenden gesundheitlichen Problemen habe ich mich aus der Öffentlichkeit rausgenommen, um mich voll und ganz auf meine Genesung konzentrieren zu können. Mittlerweile bin ich gesundheitlich auf einem wirklich guten Weg und schaue positiv nach vorne.

Mehr zum Thema

Das bedeutet was?

Das bedeutet, dass mein Team nach Absprache die ersten beiden Weltcups der Saison auf mich verzichten muss. Allerdings wissen alle, dass ich alle Hebel in Bewegung setze, damit ich in gewohnter Stärke zurückkomme. Wenn alles planmäßig läuft, kehre ich zum Heim-Weltcup in Winterberg Anfang Januar wieder ins Renngeschehen zurück. Das Ziel in dieser Saison bleibt der Start bei der Weltmeisterschaft in Lake Placid – wir haben uns einen Weltmeistertitel zurückzuholen.

„Dass die Saison zum ersten Mal ohne mich starten muss, ist nicht leicht für mich.“

Leonie Fiebig, BSC Winterberg

Können Sie den Trainingsrückstand so schnell aufholen?

Wir sind auf einem sehr guten Weg. Es ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Aber Kim und mein Team brauchen mich. Und das treibt mich zusätzlich an. Dass die Saison zum ersten Mal ohne mich starten muss, ist nicht leicht für mich. 

2er-Bob Frauen am 01. März 2024, IBSF Weltmeisterschaften Bob und Skeleton in Winterberg
Das Erfolgsduo ist vorerst getrennt: Pilotin Kim Kalicki (li.) und ihre Anschieberin Leonie Fiebig vom BSC Winterberg. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Reisen Sie denn zu den Weltcups, quasi als Helferin?

Für uns ist es jetzt wichtig, dass ich die Form zurückerlange, mit der man Weltcups und Weltmeisterschaften mit mir gewinnen kann. Deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als den Fokus komplett auf den Leistungsaufbau zu legen. Das bedeutet, dass ich zusammen mit meinem Team aus Trainer, Physios und Ärzten die nächsten Wochen wie gewohnt Hand in Hand arbeiten werde, um den Schlitten in gewohnter Stärke beschleunige zu können. Kim wird daher die ersten beiden Weltcups mit Lauryn Siebert starten, wie bereits bei der deutschen Meisterschaft.

Nolte startet in Altenberg

In Altenberg starten die deutschen Bobfahrer in die diesjährige Weltcup-Saison. Während am Freitag, 6. Dezember, erst die Skeleton-Rennen der Frauen (mit Hannah Neise, BSC Winterberg, und Jacqueline Pfeifer, RSG Hochsauerland) und Männer im Erzgebirge ausgetragen werden, stehen am Samstag, 7. Dezember, die Disziplinen Monobob der Frauen (mit Laura Nolte, BSC Winterberg) und Zweierbob der Männer an. Am Sonntag, 8. Dezember, folgen Zweierbob der Frauen (u.a. Laura Nolte/Deborah Levi) und Viererbob der Männer.

War es das erste Mal, dass Sie in Ihrer Karriere einen derartigen Tiefpunkt erlebten?

Als Leistungssportlerin ist man immer gewissen Tiefpunkten ausgesetzt, das ist vollkommen normal. Bisher bin ich immer stärker zurückgekommen. Der Plan ist deshalb, den Rückschlag zu nutzen, um mich auch dieses Mal stärker zu machen.

2er-Bob Frauen am 01. März 2024, IBSF Weltmeisterschaften Bob und Skeleton in Winterberg
Durchlebt aktuell keine leichte Zeit: Leonie Fiebig, Bobanschieberin des BSC Winterberg, verpasst den Saisonauftakt. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Langfristig ist Ihr Ziel, bei den Olympischen Winterspielen 2026 im Bob zu sitzen.

Es sind keine anderthalb Jahre mehr bis zu den Winterspielen in Italien. Ich weiß, dass ich nur meine eigene Leistung beeinflussen kann, nicht aber das Drumherum. Und ich kann versichern, dass ich alles dafür geben werde, dass es am Ende nicht an meiner Leistung scheitert.

Mehr HSK-Sport? Folgen Sie dem Sauerlandsport in den Sozialen Medien und im Netz: