Winterberg. Die Weltcup-Saison steht bevor. Im deutschen Rodel-Team läuft der nächste Angriff auf Degenhardt/Rosenthal mit Blick auf Olympia 2026.
Drei Weltmeistertitel zieren ihre sportlichen Visitenkarten. Die vergangene Weltcupsaison im Rennrodeln schlossen Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal in der Gesamtwertung der Damen-Doppel auf dem zweiten Platz ab. Und doch darf sich das Duo vom RRC Altenberg und BSC Winterberg nicht zu sicher sein, dass die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2026 in Italien, wenn die Damen-Doppelsitzer ihre olympische Premiere feiern, ein Selbstläufer wird. Denn die nächste interne sportliche Attacke auf Degenhardt/Rosenthal läuft.
Eitberger tauscht Partnerin aus
Verantwortlich dafür ist mit Dajana Eitberger eine der erfahrensten deutschen Rennrodlerinnen der vergangenen Jahre. Vor der vergangenen Saison stieg die Olympia-Zweite von 2018 vom Einsitzer in den Doppelsitzer und lieferte sich gemeinsam mit ihrer Partnerin Saskia Schirmer heiße Rennen gegen Degenhardt/Rosenthal.
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Vor diesem Rennrodel-Winter, der mit dem Weltcup in Lillehammer/Norwegen am 30. November/1. Dezember startet, justierte die 33-Jährige ihre Angriffsbemühungen nach und wechselte Schirmer für Magdalena Matschina aus.
„Es steht immer noch im Raum, dass im Damen-Doppel vielleicht nur ein deutscher Schlitten bei den Olympischen Winterspielen 2026 starten wird. Ich möchte genau dieser eine Schlitten sein.“
„Es steht immer noch im Raum, dass im Damen-Doppel vielleicht nur ein deutscher Schlitten bei den Olympischen Winterspielen 2026 starten wird. Und den Wechsel habe ich nicht umsonst gemacht. Ich möchte genau dieser eine Schlitten sein“, sagte Eitberger bei der Saison-Eröffnungspressekonferenz des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland (BSD) in Winterberg.
„Ich habe im vergangenen Winter meine Felle davonschwimmen sehen, denn Saskia und ich konnten uns leider nicht so gemeinsam entwickeln, wie ich mir das gewünscht hätte“, erklärte sie bereits zuvor.
Weltmeisterschaft in Whistler
Der wunde Punkt, den Eitberger bei sich und ihrer Partnerin ausgemacht hatte: der Start. „Im Hinblick auf diese Saison, in der wir die Weltmeisterschaften in Whistler haben, ist der Start unentbehrlich“, sagte sie. Zu kurz sei die Distanz auf der Strecke, um entscheidend aufholen zu können, ergänzte sie. Für die nötige Zusatz-Power, um den Status von Degenhardt/Rosenthal als deutsche Nummer eins zu attackieren, soll am Start die 19-jährige Magdalena Matschina sorgen.
Den ersten Angriff allerdings parierten die 22-jährige Degenhardt und die 24-jährige Rosenthal bereits. Zum einen ließen sie sich durch die Maßnahme des neuen Chef-Bundestrainers Patric Leitner, keine Vornominierungen für den Weltcup auszusprechen, nicht irritieren.
Alle Selektionsrennen entschieden Degenhardt/Rosenthal für sich und holten sich vor Eitberger/Matschina eins der beiden Weltcup-Tickets. Zum anderen sicherten sie sich auch den ersten Titel der Saison, indem sie die in der Veltins-EisArena in Winterberg ausgefahrene deutsche Meisterschaft gewannen.
Patric Leitner folgt auf Norbert Loch
„Wir hatten sehr gute Selektionen. Wir müssen uns nicht verstecken, wir können selbstbewusst zu den ersten Rennen fahren und ich freue mich schon auf den ersten Weltcup. Es würde mich sehr freuen, wenn unsere Athletinnen und Athleten alles umsetzen können, was sie jetzt gelernt haben, und dass die ganze Plagerei nicht umsonst war“, sagte Leitner, der in diesem Sommer Cheftrainer-Legende Norbert Loch beerbte.
Mitte Januar in Winterberg
Nach dem Saisonstart in Lillehammer/Norwegen (30. November/1. Dezember) geht der Rennrodel-Weltcup in Innsbruck/Österreich (7./8. Dezember) weiter. Am 18./19. Januar 2025 gastiert die Rennserie schließlich in der Veltins-EisArena in Winterberg. Vom 6. bis 8. Februar 2025 werden die Weltmeisterschaften in Whistler/Kanada ausgetragen. Nach dem Rücktritt des Herren-Doppels Geueke/Gamm vertritt nur Cheyenne Rosenthal Winterberg im Rennrodel-Weltcup.
Dass eine Saison nicht selbstverständlich gut verläuft erlebten Degenhardt/Rosenthal in der zurückliegenden. In der – wenn auch nur drei Rennen umfassenden – Sprintwertung schlossen Eitberger/Schirmer deutlich besser ab als das Duo aus Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Und auch bei der WM in Altenberg lagen Degenhardt/Rosenthal hinter Eitberger/Schirmer.
Auch Corinna Martini warnt
„Degenhardt/Rosenthal haben sehr gute Leistung in den Qualifikationsrennen gezeigt. Auch auf der WM-Bahn in Altenberg haben sie diesmal eine sehr stabile Leistung gezeigt und die Kurve neun jedes Mal getroffen“, sagte Corinna Martini, ehemalige Weltcup-Rodlerin aus Winterberg. Sie warnte aber zugleich: „Eitberger/Matschina werden sich im Laufe der Saison steigern und werden dann auch vorne mitfahren.“ Und zwar: auf Angriff.
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