Vorzeigeprojekt im Sauerland: JSG Ruhrtal/Warstein ärgert Top-Teams
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Arnsberg/Warstein. Die C-Jugend-Handballer der JSG Ruhrtal/Warstein spielen sensationell in der Regionalliga. Wieso das Projekt sinnvoll ist – und funktioniert
Handball-Spielgemeinschaften sind oftmals eher Notlösungen für zwei personelle ausgedünnte Vereine. Die Bildung einer heimischen JSG, die aus den C-Jugend-Mannschaften der SG Ruhrtal und des VfS Warstein rekrutiert worden ist, hat sich allerdings als Volltreffer erwiesen.
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Der Hintergrund: Die besten Talente der beiden Nachbarklubs stellen den Kern der Kreisauswahl und hatten schon mehrere Anfragen konkurrierender Großvereine. Sie allein hätten die Qualifikation für eine höhere Spielklasse nicht geschafft. Doch die freundschaftlichen Kontakte zum Lokalrivalen machten möglich, dass im Eilverfahren eine JSG aus dem Boden gestampft wurde, die sich in zwei Qualifikationsturnieren eindrucksvoll durchsetzte und derzeit in der Regionalliga auf die besten Teams aus ganz Westfalen trifft.
Wie sinnvoll diese Maßnahme war, lässt sich an den Ergebnissen nach sechs Spieltagen ablesen. Die JSG Ruhrtal/Warstein hat nämlich ihre drei Heimspiele allesamt gewonnen und damit die erwartbaren Auswärtsniederlagen bei den in der Tabelle ganz vorne stehende Teams aus Ostwestfalen kompensiert.
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Das Trainertrio könnte nicht hochkarätiger bestückt sein, denn als Chefcoach fungiert Warsteins Legenden-Status genießender Sportlicher Leiter Boban Ristovic, auf der Bank sitzen sein bester Freund und Amtskollege Benedikt Furmaniak und der Ruhrtaler Jugendleiter Kai Trompetter. Der kümmert sich vor allem um die administrativen Aufgaben, leitet aber auch Trainingsabende, gehört doch sein Sohn Felix auf dem linken Flügel zu den Leistungsträgern der Spielgemeinschaft.
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Das gilt auch für Rechtsaußen Jonas Brüggemann sowie die Rückraumschützen Florian Reddig und Mats Deventer, die mit ihren 14 Jahren schon Handball-Gardemaß (1,93 und 1,95 Meter) aufweisen. Reddig war zuletzt mit seinen acht Toren beim harterkämpften 36:32-Heimerfolg über die JSG HLZ Ahlen sogar der Hauptschütze, Trompetter (7) und Brüggemann (6) standen ihm kaum nach.
Entsprechend groß war der Jubel der etwa 60 Zuschauer in der Ruhrtalhalle in Arnsberg-Oeventrop. Am Samstag, 9. November, 16 Uhr, geht es mit einem Heimspiel, diesmal in Warstein, weiter. Dann wird das Match gegen den Nachwuchs von Handball-Zweitligist GWD Minden, der in der Tabelle nur einen Punkt besser gestellt ist, mit Musik und Hallensprecher begleitet, weil man in Warstein für dieses Heimspiel eine dreistellige Kulisse erwartet.
Da die SG Ruhrtal keine älteren Jugendjahrgänge zur Verfügung, ist das Projekt JSG auch für die Zukunft der Spielgemeinschaft von großer Bedeutung. „Weil es so gut funktioniert, werden wir die Zusammenarbeit in der B-Jugend fortsetzen und damit unseren Talenten die bestmögliche Förderung garantieren. Nur so können wir den Abwerbungsversuchen erfolgreich begegnen“, meint Ruhrtals Jugendleiter Kai Trompetter.
Wenn die Entwicklung weiterhin so positiv verläuft, erscheint durchaus möglich, dass die JSG in zwei Jahren erneut in der höchsten Spielklasse auf Punktejagd geht – und das wäre dann die B-Jugend-Bundesliga…
„Weil es so gut funktioniert, werden wir die Zusammenarbeit in der B-Jugend fortsetzen und damit unseren Talenten die bestmögliche Förderung garantieren.“
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