Arnsberg-Oeventrop. Oberligist SG Ruhrtal verliert erneut ein Heimspiel. Gründe für die Pleite gegen Dortmund. Was Trainer Moormann anschließend beklagte.

Viertes Heimspiel, dritte Niederlage: Die Handballer der SG Ruhrtal haben gegen den OSC Dortmund nicht nur den erhofften Befreiungsschlag verpasste, sondern auch eine absoluten Tiefpunkt erlebt. Seit Jahren sind sie vor eigenem Publikum nicht mehr so vorgeführt worden wie beim 23:31 (10:16) gegen den OSC. Die Gründe sind rasch aufgezählt.

Ruhrtal: Dortmund erwischt Sahnetag

Zum einen musste die SGR neben den Weber-Zwillingen und David Bauerdick in Aaron Humpert ihren mit Abstand wichtigsten Angriffsspieler ersetzen und hatte im Rückraum kaum Wechsel-Alternativen. Zum anderen stand eine von starken Individualisten mit Regionalliga-Erfahrung gespickte Dortmunder Mannschaft entgegen, die am Samstag einen Sahnetag erwischte. Bezeichnend war der Kommentar von Trainer Thorsten Stoschek: „Wir haben in dieser Saison noch nie so wenig technische Fehler gemacht. Bei uns haben alle Maßnahmen gegriffen, jeder Einwechselspieler hat seine Leistung gebracht.“

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In der Anfangsphase konnte die SGR ihre gut 200 Fans noch in Verzückung bringen. Vor allem Lukas Struwe war gut drauf, steuerte drei Treffer zur 5:3-Führung bei. Den ersten Dämpfer gab es, als Phillipp Mähl per Siebenmeter an Keeper Alexander Busche scheiterte. Der wurde mehr und mehr zum großen Rückhalt seiner Mannschaft, profitierte aber auch davon, dass die Ruhrtaler erste Dortmunder Zeitstrafen überhaupt nicht nutzen konnten.

„Selbst mit Humpert hätte wir gegen diesen Gegner keine Chance gehabt.“

Frank Moormann, Trainer der SG Ruhrtal

Das lag in erster Linie am allzu großen Selbstbewusstsein des Halbrechten Fabian Pilz, der zweimal überhastet über den Kasten warf und dieses „Kunststück“ beim 6:6 nochmals wiederholte. Trainer Frank Moormann musste reagieren, brachte den keineswegs fitten Phillipp Mähl und hoffte vergeblich, dass seine Offensivkräfte Lösungen durch Freispielen der Außen oder den Kreis finden würden. Pilz gelang zwar in Unterzahl das 10:11, doch die Endphase der erste Hälfte gehörte ganz den Bierstädtern, die mit einem 5:0-Lauf zum Stimmungskiller der Ruhrtaler Fans avancierten.

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Henrik Basler, Torwart der SG Ruhrtal, darf zwischenzeitlich jubeln. Seine Paraden retten das Team gegen Dortmund allerdings nicht. © Franz-Josef Molitor | FRANZ-JOSEF MOLITOR

In Durchgang zwei machten die Gäste weiter ernst, erhöhten auf 18:10 und nahmen den Ruhrtalern damit eigentlich schon alle Hoffnung, wie gegen Soest eine langgezogene Aufholjagd liefern zu können. Der Einsatzwille der Ruhrtaler blieb zwar hoch, aber die Durchschlagskraft im Angriff weiterhin bescheiden. Eine Doppel-Parade von Henrik Basler, der immerhin jeden dritten Wurf der Gäste entschärfte, und das anschließende 14:20 durch Struwe blieb ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Dortmunder kombinierten weiterhin dynamisch und traumwandlerisch sicher.

Ruhrtal: Das beklagt Moormann

Eine schöne Einzelaktion von Humpert-Vertreter Dorian Pavic zum 17:23 sollte für mehrere Minuten das einzige Erfolgserlebnis bleiben. Der vom überragenden Ex-Mendener Joshua Krechel (9) angeführte OSC hingegen verbuchte zum 17:28 seinen höchsten Vorsprung. Erst nach dem 19:30 durch Matthias Zimny (5) ließen es die Stoschek-Schützlinge ruhiger angehen, konnte die SGR noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. „Wir müssen einfachen Handball spielen. Wenn wir zu zaubern anfangen, geht das schief“, beklagte Trainer Moormann eine Vielzahl von riskanten Anspielen, räumte aber die Überlegenheit der Gäste ohne Umschweife ein: „Selbst mit Humpert hätte wir gegen diesen Gegner keine Chance gehabt.“

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Weil der TuS Volmetal Hallenprobleme hat, fällt das eigentlich für nächsten Samstag geplante Match aus und wird am 12. Januar nachgeholt. Die SGR wird also erst am 16. November gegen Westfalia Hombruch wieder im Einsatz sein – und das erneut in eigener Halle.

Ruhrtal: Die Aufstellung

SG Ruhrtal: Basler; Struwe (6), Schmidt (4), Pavic (3), Pilz (3), P. Mähl (3/2), Klauke (2), Y. Mähl (1), Gräbener (1), Jauernik, Röttger, Klute.

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