Meschede-Remblinghausen. In der Fußball-Kreisliga A HSK stand ein Spiel in Remblinghausen nach einem möglichen Rassismus-Vorfall kurz vor dem Abbruch. Die Details.

Die einen benötigen jeden Punkt, um sich von der Abstiegsregion zu entfernen. Die anderen kämpfen um die Rolle als Verfolger Nummer eins des VfB Marsberg an der Tabellenspitze der Fußball-Kreisliga A HSK. Dass der FC Remblinghausen sein Heimspiel gegen den FC Fleckenberg/Grafschaft an diesem Sonntag mit 5:1 (1:0) gewann, geriet nach der Partie allerdings zur Nebensache. Denn das Duell in der so genannten „Wildsau-Kampfbahn“ im Mescheder Ortsteil stand vor dem Abbruch. Die Hintergründe.

Vorfall ereignet sich in Schlussphase

„Trotz der frühen Unterzahl und der mehr als unglücklichen Gegentore haben wir uns über die gesamten 90 Minuten nicht aufgegeben und konnten uns einige gute Chancen erspielen. Im Grunde genommen ist das Ergebnis heute auf Grund der Geschehnisse neben dem Platz jedoch zweitrangig“, schrieb die Fleckenberger Mannschaft zu Beginn eines Statements zum Spiel in Remblinghausen. Nick Niederstein hatte in der 23. Minute die Rote Karte gesehen.

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Doch weder über den Platzverweis noch über die vier Gegentore in Durchgang zwei echauffierten sich die Fleckenberger. Vielmehr warfen sie Zuschauern vor, knapp zehn Minuten vor Schluss beim Spielstand von 3:1 einen Fleckenberger Spieler rassistisch beleidigt zu haben. „Dass der Ton der gegnerischen Zuschauer mal rauer wird, ist nichts Neues und gehört irgendwo auch zur Rivalität im Sport dazu, wenn auch nicht in dieser stark zu hinterfragenden Art und Weise. Dass einer unserer Spieler aber rassistisch beleidigt wird, verurteilen wir aufs Schärfste“, schrieben die Fleckenberger.

Der Vorwurf

Kurzzeitig stand wegen des Vorfalls im Raum, das Spiel abzubrechen. Was passiert war? Nach einem Einwurf für Fleckenberg auf Höhe des Remblinghauser Strafraums in der 83. Minute monierte ein Fleckenberger Spieler lautstark beim Schiedsrichter: „Was soll so etwas?“ Wenig später ist auf dem frei zugänglichen Video des Fußballspiels auf staige.tv zu hören, wie ein Fleckenberger Spieler auf Nachfrage eines Zuschauers antwortet, „Scheiß Schwarzer“ solle gerufen worden sein.

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„Die Mannschaft hat sich nach einer Besprechung dann dazu entschieden, das Spiel dennoch zu beenden“, hieß es im Statement weiter. Trainer Lars Urban, der krankheitsbedingt nicht vor Ort war und von Lars Hochstein vertreten wurde, erklärte: „Meine Jungs haben mein volles Vertrauen und meine volle Unterstützung in der Angelegenheit. Es gibt keinen Grund, warum sie sich das aus den Fingern saugen sollten.“

Das sagt Remblinghausen

Remblinghausens Trainer Dirk Stratenschulte-Huss sagte zu den Vorwürfen und dem Fast-Abbruch: „Es soll laut Fleckenberg rassistische Äußerungen von Zuschauern gegeben haben, die wir aber absolut nicht bestätigen können. Wir als Mannschaft und Verein distanzieren uns von Rassismus und werden alles daran setzen, das zu klären.“ Thomas Dicke (39.), Josef Heimes (Eigentor, 59.), Christian Dicke (67.), Michael Schütte (Eigentor, 90.+3) und Nils Laumann (90.+4) trafen für Remblinghausen. Steffen Kenter erzielte das zwischenzeitliche 1:3 (75.).

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