Arnsberg-Neheim. Landesligist SC Neheim kämpft BSV Menden nieder, obwohl Krankenwagen bereits früh kommt. Tolle und Große-Benne treffen. Viele Bilder.
„Ich bin so stolz“, sagte Ibou Mbaye – und wiederholte sich: „Ich bin wirklich so stolz auf die Jungs.“ Dass der Trainer des Fußball-Landesligisten SC Neheim vor Stolz auf seine Elf nahezu platzte, lag in den vorherigen 90 Minuten gegen den BSV Menden begründet. Denn der für die „Binnerfeld Boys“ so wichtige 2:0 (1:0)-Heimsieg bescherte der ohnehin von Verletzungen arg gebeutelten Mannschaft weitere Nackenschläge. Bereits Mitte der ersten Halbzeit fuhr der Krankenwagen vor.
Neheim: Früher Dreier-Wechsel
„Das hat unseren Plan schnell durcheinander gewirbelt“, sagte Mbaye und ergänzte: „In erster Linie müssen wir bei Lukas Gockel die genaue Diagnose abwarten und hoffen, dass es vielleicht doch nicht so schlimm wie befürchtet ist.“ Was er meinte: Bereits in der 14. Minute musste zum einen Lennart Willecke mit mindestens einer Muskelzerrung oder gar einem Muskelfaserriss vom Platz. Schlimmer erwischte es jedoch Lukas Gockel.
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Der Zugang vom SV Brilon und etliche Zuschauer hörten den typischen Knall für einen Achillessehnenriss. Mit schmerzverzerrtem Gesicht verabschiedete sich Gockel und wurde noch während der Partie zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Zu allem Überfluss stand zwei Minuten nach diesen beiden Auswechselungen die nächste an: Wegen muskulärer Beschwerden war die Partie auch für Rafael Kickartz früh beendet.
„Aber die Jungs haben wirklich Charakter bewiesen“, kommentierte Trainer Ibou Mbaye das, was sich anschließend ereignete. Denn der SCN gab sich nicht auf, sondern bot dem Top-Team aus Menden mit den verbliebenen Kräften die Stirn. Noah Tolle erzielte in der 30. Minute sogar den Führungstreffer zum 1:0 für die Gastgeber.
SC Neheim vs. BSV Menden: Hier sind die Fotos!
Und auch nach dem Seitenwechsel machten die Neheimer dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Özgür Köse schoss den Ball nur wenige Zentimeter über die Latte des BSV-Tores. Die Gäste erhöhten allerdings mit jeder gespielten Minute den Druck, zumal auf Neheimer Seite die Kräfte sichtbar nachließen. Doch in der 65. Minute war es Leon Barisch, der nach einem Fehlpass von Mendens Torwart Dominik Hollmann plötzlich zentral frei vor dem Tor stand – Hollmann bügelte seinen Fehler mit einer glänzenden Fußabwehr wieder aus.
„Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen. Aber ich bin so stolz auf die Jungs.“
„Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen“, monierte auch Ibou Mbaye. Die kniffligste Phase musste der SC nach etwa 70 Minuten überstehen, als Torwart Jannik Heppelmann erst gegen Jan Rudi überragend parierte und ein Mendener Tor wegen Abseits nicht anerkannt wurde.
Neheim: Chancen nicht genutzt
In der Schlussphase waren es wieder die Gastgeber, die beste Konterchancen ungenutzt ließen. Leon Barisch scheiterte etwa freistehend erneut an Hollmann. Erst in der sechsten Minute der siebenminütigen Nachspielzeit sorgte Niklas Große-Benne für erlösenden Jubel auf Neheimer Seite. Einen langen Ball, den der aus seinem Tor herausstürmende Hollmann verpasste, nahm der Youngster auf und schob ihn in aller Ruhe zum 2:0-Endstand ins leere Tor der Gäste.
Ein, zwei Aktionen musste die total erschöpften Neheimer noch überstehen, ehe der Abpfiff ertönte. Der Rest war – kaum Jubel ob der Anstrengungen. Nur unbändiger Stolz.
Neheim: Die Statistik
SC Neheim: Heppelmann, Ngali, Bald, Tolle (82. Caruso), Ritter, Tsurkan, Willecke (14. Janetzki, 57. Benalou), Große-Benne, Kickartz (16. Barisch), Suchy, Gockel (14. Köse). - Tore: 1:0 Tolle (31.), 2:0 Große-Benne (90.+6). - Gelb-rote Karte: Mostovyi (Menden/84.).