Marsberg-Erlinghausen. Heppelmann und Ritter waren die Matchwinner des SC Neheim beim Auswärtssieg in der Landesliga, zu dem ein Bundesliga-Boss gratulierte.
Ein Spiel der vergebenen Torchancen sahen die nur 107 Zuschauer beim HSK-Derby in der Fußball-Landesliga 2 zwischen RW Erlinghausen und dem SC Neheim. Die Gäste gewannen das Spiel am Ende mit dem nötigen Glück mit 2:1 (1:1) und fuhren damit den ersten Auswärtssieg in dieser Saison ein. Für die Rot-Weißen war es dagegen nach sieben Punkten aus den ersten drei Heimspielen die erste Niederlage im Hans-Watzke Stadion.
RWE vergibt Großchancen
Zum Matchwinner avancierten SC-Angreifer Jannis Ritter, der beide Tore zum 1:0 und 2:1 erzielte, sowie SC-Torhüter Jannik Heppelmann, der sein Gehäuse bis auf eine Ausnahme mit teilweise hervorragenden Paraden sauberhielt. „Glückwunsch an den SC Neheim. Die Kicker haben aufopferungsvoll gekämpft und sich dafür mit drei Punkten belohnt. Wer so viele hochkarätige Chancen vergibt wie RWE heute, der darf sich nicht wundern, wenn man am Ende verliert. Wir hätten allein zur Pause schon mit 5:1 führen können“, sagte Hans-Joachim „Aki“ Watzke, Ehrenvorsitzender von RW Erlinghausen und Geschäftsführer bei Borussia Dortmund, der erneut unter den Zuschauern weilte.
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In der Tat: Vor allem im ersten Durchgang haben die Gastgeber wenigstens fünf hundertprozentige Möglichkeiten vergeben. Ümral Bahceci traf schon früh mit einem Distanzschuss nur die Latte, Bilal Akgüvercin, Frederik Schlüter und Pascal Raulf scheiterten in guter Position an Torhüter Heppelmann, und Kevin Kraemer schoss den Ball völlig freistehend am Tor vorbei. Auf der anderen Seite vergaben nach dem 1:0 durch Ritter (6.) auch noch Evan Suchy und Noah Tolle gute Chancen zum 2:0 und 2:1 für den SC. Wenn es also zur Pause 5:3 für RWE gestanden hätte, hätte sich der SC Neheim nicht beschweren dürfen.
Neheim mit letztem Aufgebot
Nach der Pause vergaben die Gastgeber erneut zwei Großchancen durch Bahceci und Raulf. Stattdessen markierte der SC Neheim in der 56. Minute wiederum durch Jannis Ritter den Siegtreffer. Anschließend drängten die Rot-Weißen den Gegner in die eigene Hälfte. Doch mehr als ein Aluminiumtreffer sprang nicht mehr für RWE heraus. Auf der Gegenseite vergaben Ritter, Große-Benne und Tolle auch noch gute Chancen zum 3:1.
„Wer so viele hochkarätige Chancen vergibt wie RWE heute, der darf sich nicht wundern, wenn man am Ende verliert.“
„Ich kann den Jungs nur den Vorwurf machen, dass wir bei den Gegentoren nicht voll fokussiert waren. Ansonsten haben wir ein sehr gutes Spiel gezeigt, und die Niederlage war absolut vermeidbar. Das Spiel mit Ball, unsere Spielkontrolle und unser Pressing haben mir sehr gefallen. Wir haben viele frühe Ballgewinne erzielt und das Geschehen über weite Strecken dominiert. Am Ende fehlte uns das Matchglück, was die Niederlage umso schmerzhafter macht“, lautete das ernüchternde Fazit von RWE-Trainer Michael Mantasl.
Gästecoach Ibou Mbaye lobte die gesamte Mannschaft für die Einstellung und Leistung. „Wir sind mit dem letzten Aufgebot nach Erlinghausen gereist. Es haben heute Leute gespielt, die Trainingsrückstand hatten und angeschlagen waren. Daher wäre ich vor dem Spiel bereits mit einem Punkt zufrieden gewesen. Dass es am Ende drei waren, ist umso besser“, sagte er und ergänzte: „Nach der Pause haben wir gut mitgespielt. Wir hätten nach dem 2:1 den Sack zumachen müssen, hierfür fehlt uns aber noch die nötige Cleverness. Außerdem kann man die sehr gute Offensive des Gegners nicht über 90 Minuten komplett ausschalten.“
RWE: Diekmann; Ekinci, Hachmann, Kriesche, M. Kraemer (66. Valdrin Kodra), Bahceci, Schlüter, K. Kraemer (57. Bingöl), Akgüvercin, Raulf, Ademaj. - SC: Heppelmann; Bald, Kyriakidis (59. Köse), Tolle, Ritter, Tsurkan, Caruso, Große-Benne, Kickartz (65. Ngali), Gockel (74. Barisch), Suchy. - Tore: 0:1 Ritter (6.), 1:1 Raulf (37.), 1:2 Ritter (56.).