Arnsberg-Neheim. Vor dem Auswärtsspiel des SC Neheim beim FC Altenhof spricht Trainer Ibou Mbaye über den Saisonstart, die Torwartfrage und ein Problem.

Nach fünf Spieltagen rangiert der aus der Westfalenliga abgestiegene SC Neheim in der Fußball-Landesliga 2 auf dem neunten Tabellenplatz. Trainer Ibou Mbaye, der nach der vergangenen Saison Alex Bruchhage beerbte, spricht im Interview über den Start, die Torwartfrage und ein großes Problem.

Neheim: Fünf Siege nicht zu erwarten

Herr Mbaye, nach fünf Spieltagen stehen zwei Siege, zwei Niederlagen und ein Remis zu Buche. Was ist das – ein guter oder ein schlechter Saisonstart?

Ibou Mbaye: Ich bin mit unserem Saisonstart auf jeden Fall zufrieden. Ich bin ein sehr bodenständiger Mensch, und es war nicht zu erwarten, dass wir nach dem Abstieg und dem großen personellen Umbruch mit unserer jungen Mannschaft alle fünf Spiele gewinnen werden. Wenn man zudem sieht, wie extrem unsere aktuelle Verletzungsmisere ist, sind sieben Punkte ein guter Saisonstart. Wollen Sie wissen, was mich zudem zuversichtlich stimmt?

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Aber natürlich.

Trotz der Ausfälle waren wir in keinem Spiel die schlechtere Mannschaft. Selbst bei den Niederlagen in Hagen waren wir ebenbürtig und in Olpe sogar besser. Das stimmt mich wirklich sehr zuversichtlich, schließlich auch Spieler mit Erfahrung aus der Westfalenliga, die den Kern der Mannschaft bilden sollten.

Neheim: Die Verletzten

Wie lang ist die Verletztenliste denn?

Zu lang.

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Wir versuchen es: Wer fällt konkret aus und wie lange noch?

Felix Fleck hat noch kein einziges Spiel absolviert. Er muss am Rücken operiert werden, für ihn dürfte die Hinrunde gelaufen sein. Julian Kellermann fängt nach einer Innenbandverletzung im Knie langsam an, Fahrrad zu fahren. Er benötigt vermutlich noch drei, vier Wochen. Ähnlich lange dürfte Lukas Gockel noch ausfallen, der eine Oberschenkelverletzung hatte und im Ausland war. Bei Yatma Wade und Hakim Benalou rechne ich auf Grund der Innenbanddehnung beziehungsweise der Oberschenkelblessur mit einer bis zwei Wochen. Für Merlin Zweimann kam der Einsatz zuletzt vielleicht etwas zu früh, er hat wieder Probleme. Leon Barisch konnte die Vorbereitung nicht mitmachen und fällt jetzt wegen einer Grippe aus. Marvin Candido ist am Donnerstag im Training umgeknickt. Er muss ebenso wie Evan Suchy, der seit Wochen am Fußgelenk verletzt ist, zum MRT.

„Nun ist Jannik die Nummer eins, weil er besser zu unserer aktuellen Spielweise passt. Er ist einfach der bessere Fußballer.“

Ibou Mbaye, Trainer des SC Neheim

Sie haben nicht übertrieben. Die Liste ist lang. Immerhin gibt es im Tor einen Zweikampf zwischen Jannik Heppelmann und Claudio Osterhoff. Sie wollten vor der Saison eine Nummer eins festlegen, taten dies aber jetzt erst. Warum?

Ich habe vor der Saison auch gesagt, dass dies meine schwerste Entscheidung wäre. Und so ist es gekommen. Die Vorbereitung reichte nicht, um eine Wahl zu treffen. Ich wollte beide in Meisterschaftsspielen sehen. Nun ist Jannik die Nummer eins, weil er besser zu unserer aktuellen Spielweise passt. Er ist einfach der bessere Fußballer. Aber: Er muss die Entscheidung natürlich immer wieder bestätigen. Claudio hat weiterhin Chancen auf Einsätze.

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Sieben Gegentore sprechen insgesamt für eine stabile Abwehr.

Und es waren alles Gegentore, die aus Standardsituationen resultierten. Aus dem Spiel heraus haben wir bislang kaum etwas zugelassen. Das gefällt mir sehr gut.

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Ibou Mbaye, Trainer des SC Neheim, während eines Spiels. © WP | Fabian Ampezzan

Was gefällt Ihnen nicht so gut? Die erst sieben erzielten Tore?

Ich finde sieben Tore bei unseren Personalproblemen gar nicht so schlecht. Aber die Anzahl könnte besser sein, denn wir haben uns in allen Spielen sehr viele Torchancen erarbeitet. Wir müssen sie besser nutzen, junge Mannschaft hin oder her.

Neheim: Vor Altenhof gewarnt

Am Sonntag spielt der SC Neheim beim FC Altenhof, der als Tabellenvorletzter erst einen Punkt holte. Ist dort ein Sieg Pflicht?

(schmunzelt) Wer im Westfalenpokal nach einem 0:3-Rückstand trotz Unterzahl in der Schlussphase gegen den Oberligisten Concordia Wiemelhausen gewinnt, der kann so schlecht nicht sein. Altenhof ist besonders zu Hause stark, und deshalb erwartet uns ein schweres Spiel.